Handwerk Special Nr. 67 vom 17. März 1999 - page 23

für Jugendliche in den Beruf soll alles klappen. Die HwKKoblenz sagt wie und hilft.
Beim Neustart
Bald geht´s los! 7.-13. Mai 1999
MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Koblenz
HwK-Kombimaßnahme macht Jugendliche für die Lehre fit
„Wir wurden in den letzten vier
Monaten bei der Handwerks-
kammer gut auf das bevorste-
hendeBetriebspraktikumvorbe-
reitet. DieLehrer, Ausbilder und
Sozialpädagogen waren ständi-
ger Ansprechpartner, auch bei
persönlichen Problemen und fa-
miliären Konflikten. Jetzt freu-
en wir uns darauf, den Arbeits-
alltag endlich kennenzulernen.
Das Schnuppern in unseren spä-
terenWunschlehrberufenisteine
tolle Chance. Wer es jetzt packt,
hat auf dem Lehrstellenmarkt
gute Karten.“ Gute Karten, die
die Jugendlichendankeines neu-
en Angebots von HwK und Ar-
beitsamt Koblenz jetzt ausspie-
len können.
Sie sind hochmotiviert, die 97
jungen Leute, die sich gegen-
wärtig in den HwK-Berufsbil-
dungszentren fit für den Ein-
stieg ins Berufsleben machen.
Das war nicht immer so. Ohne
Schulabschluß und/oder ohne
Aussicht auf eine Lehrstelle be-
gannen sie im Oktober letzten
Jahres eine Bildungsmaßnahme
bei der HwKKoblenz. Konflikt-
beladen, oft aus problematischen
familiären Verhältnissen kom-
mend, suchten die jungen Leute
Zukunftsperspektiven, mensch-
liche Wärme, ein offenes Ohr
und Hilfe für ihre privaten Pro-
bleme. Die Pädagogische An-
laufstelle der HwK Koblenz
widmet sich bereits seit den 80er
Jahren mit großem Engagement
dieser Aufgabe.
„Es geht darum, qualitativ opti-
maleMaßnahmen für jungeLeu-
te zu konzipieren, die Chancen
auf dauerhateEingliederungbie-
ten“, betonte Torsten Cords, Di-
rektordesArbeitsamtesKoblenz.
Er erwartet, in diesem Jahr 400
junge Leute zusätzlich qualifi-
zieren und ihnen einen Ausbil-
dungs- oderArbeitsplatz vermit-
teln zu können. „Die gute Zu-
sammenarbeit mit den Kam-
mern, Kommunen und weiteren
Einrichtungen trägt wesentlich
dazu bei, dieses Ziel auch wirk-
lich zu erreichen“, betont der
Arbeitsamtschef.
Neben der BBE, einem Lehr-
gang zur Verbesserung berufli-
cher Bildungs- und Eingliede-
rungschancen, der durch die
Handwerkskammer Koblenz in
Zusammenarbeit und Finanzie-
rung mit dem Arbeitsamt Ko-
blenz bereits seit mehr als zwei
Jahren erfolgreich angeboten
wird, erweitert die HwK Ko-
blenz erneut ihr Bildungsange-
bot. Angesprochen werden Ju-
gendliche, die Probleme beim
Berufseinstieg haben.
TIP (Testen, Informieren, Pro-
bieren), G (Grundausbildungs-
lehrgang) und BBE heißen die
drei ineinander greifenden Bau-
steine des neuenKombimodells.
Die Maßnahme ist transparent,
so daß ein Übergang innerhalb
der einzelnen Phasen jederzeit
möglich ist. Voraussetzung für
die Teilnahme in den HwK-
Berufsbildungszentren in Ko-
blenz und Rheinbrohl ist ein
Beratungsgespräch beim örtli-
chen Arbeitsamt. Intensive, per-
sönliche Gespräche mit den Ju-
gendlichen vor Beginn derMaß-
nahme gewährleistet eine ad-
äquate Anfangssituation.
Währendder TIP-Phase schnup-
pern die Jugendlichen ohne Lei-
stungsdruck unter Anleitung er-
fahrener Ausbildungsmeister in
den Berufsfeldern: Metalltech-
nik, Holztechnik, Farbtechnik
und Raumgestaltung Bautech-
nik Gartenbau Ernährung und
Hauswirtschaft Verkauf sowie
Haar- und Körperpflege.
Entsprechend ihrer getesteten
Neigung steht für die Teilneh-
mer der Grundausbildung der
praktische Bereich im Vorder-
grund. Sie entwickelnFertigkei-
ten und sehen erste Erfolge ihres
eigenen Schaffens. Sei es Intar-
sienarbeiten,Bilder,Automodel-
le aus Metall oder selbstgebak-
kene Pizza.
Vorrangiges Ziel der BBE ist es,
den Hauptschulabschluß nach-
zuholen. 1998gelangdas elf von
13 Teilnehmern. Für die jungen
Leute heißt es an drei Vormitta-
gen in den FächernMathematik,
Deutsch, Biologie, Physik so-
wie Sozialkunde zu büffeln.
Nachmittags stehen Hausaufga-
ben auf dem Stundenplan. Die
Recherche im Internet und die
Fortbildung in einem mit Com-
putern ausgerüstetem Multime-
diaraum gehört zum Standard.
Die Arbeitsgemeinschaften: In-
ternet-Multimedia, Holz, Farbe,
Gestaltung, Zeitung können von
allen Jugendlichen an einem
Nachmittag in der Woche wahr-
genommen werden.
ReneMichael aus Koblenz wagt
einen Neuanfang. Nach einer
abgebrochenen Kfz-Lehre, will
er es jetzt nochmals wissen.
„Lehrer und Sozialpädagogen
der HwK haben mir Mut ge-
macht. Mit dem nachgeholtem
Hauptschulabschluß und einem
Praktikum im Autohaus Pretz
hoffe ich auf eine Lehrstelle als
Kfz-Mechaniker“, so der 19jäh-
rige.
Das wünscht sich auch Antonio
Coletta. Der junge Italiener lebt
seit 5 Jahren inDeutschland. Bei
der HwK wird er den Haupt-
schulabschluß nachholen. Ein
Praktikum bei Tischlermeister
Torsten Zapp in Polch soll ihn
seinem Traumlehrberuf Tisch-
ler ein Stück näher bringen.
BjörnSchuhmacher ausBendorf
möchteBäckerwerden.Jetztwill
er im Praktikum bei Bäckermei-
ster Bernd Krause in seinem
Wohnort den beruflichen Alltag
kennenlernen und im August
seine Lehre beginnen.
Auch die 18jährige Daniela Ge-
rolstein aus Mühlheim-Kärlich
wußte nach dem TIP Lehrgang
Haar- undKörperpflege, Friseu-
rin ist mein Wunschberuf. Das
Praktikum im Friseursalon Fön-
ix in Kettig soll sie darin bestä-
tigen.
Informationen
zur Kombimaßnahme
und zu weiteren Maßnah-
men zum beruflichen Ein-
und Wiedereinstieg gibt die
HwK Koblenz:
Tel. 0261/398-324, Fax:-
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26
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