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Spitzenleistungen bei den Meisterprüfungen im Handwerk

Nr. 207

18. März 2017

www.handwerk-special.de

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Volle Punktzahl geschafft

Er kann sich über 100

von 100 möglichen Be-

wertungspunkten für sein

Meisterstück freuen – ein

Kunstobjekt aus Achat.

Arthur Krutsch aus

Kempfeld im Landkreis

Birkenfeld ist Edelstein-

schleifermeister.

Arthur Krutsch wählte einen

Achat, „weil er der Traditi-

onsstein in der Geschichte der

Edelsteinregion Idar-Oberstein

ist“. Er hat ihn in eine an einen

Dolch erinnernde Formgezogen

und in einem Stück geschliffen.

„Ich wollte zeigen, was ich kann

Arthur Krutsch überzeugt bei Meisterprüfung mit Kunstobjekt

Arthur Krutsch schaffte die volle Punktzahl.

und ein „sehr gut“ vomMeister-

prüfungsausschuss bekommen.

Dafür musste es in Gestaltung

und Ausführung ohne jeden

Makel sein“, sagt der 26-Jährige

über seine Arbeit. Im Zentrum

für Restaurierung und Denk-

malpflege der HwK Koblenz

hat er sich berufsbegleitend auf

die Meisterprüfung vorbereitet.

In der Tat, sein Objekt ist ein

Unikat, geschaffen mit viel

Liebe zum Detail und Respekt

vor der vorgegebenen Form des

Ausgangsmaterials.

„Achate sind für mich der Inbe-

griff des Individuellen.Durchdie

Meisterstück: Achat-Kunstobjekt in Dolchform.

Vielfalt seiner Zeichnungen und

Farbkombinationen gleicht kein

Stein dem anderen“, so Krutsch.

Er ist fasziniert von seinem

Handwerk.Bereitsals14-Jähriger

begann er nach dem Besuch der

Hauptschule mit der Lehre.

Ein Praktikum bei einem Edel-

steinschleifer hatte den Jungen,

der eigentlich Schlosser werden

wollte, überzeugt. Im Ausbil-

dungsbetrieb Herbert Stephan

in Frauenberg verbrachte er

auch sieben Gesellenjahre. „Um

michberuflichweiter zuvervoll-

kommnen, habe ich mich für die

Meisterausbildung entschieden.

Mein damaliger Ausbilder,

Edelsteinschleifermeister Tho-

mas Alt, war ein Vorbild. Er

hat mich zu Höchstleistungen

angestachelt, dazu, immer noch

etwas mehr zu geben“, erinnert

er sich. Auch im Frauenberger

Unternehmen begrüßte und

förderteman seinenMeisterweg.

Jetzt arbeitet der Jungmeister bei

TomMunsteiner inStipshausen.

„Bei der Arbeit an meinem

Meisterstück habe ich verstär-

kt gemerkt, dass es die freie

künstlerischeArbeit ist, diemich

antreibt. Ich wollte einfach neue

Herausforderungen auf meinem

beruflichenWegmeistern, ande-

re Steine und Arbeitsmethoden

kennenlernen.“ begründet er

den Wechsel. Vor allem ist er

stolz, dass er es in einem nicht

so stark besetzten Handwerk

zur Meisterschaft gebracht hat

und bundesweit den kleinen

Kollegenkreis ergänzt.

Da mutet es beinahe kurios an,

dass auch sein älterer Bruder

Heinrich mit ihm von der HwK

Koblenz den Meisterbrief als

Edelsteinschleifer erhält.

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