Winterausstellung 2016 / Fortbildung für Goldschmiede
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Nr. 205
3. Dezember 2016
www.handwerk-special.deTuulikki Lundqvist, Emmelshausen
Gegr. 2015 | 1 Mitarbeiter | Objektkeramik
Tel. 0171/ 367 42 54 |
www.merirokkokeramik.deGeheimnisvolle Keramik
Wenn die staatlich ge-
prüfte Keramikgestalterin
Tuulikki Lundqvist aus
Emmelshausen den Ton
zu Objekten formt, ist sie
ganz bei sich. Sie ver-
sinkt dann in eine Welt
der Phantasie. „Ich sage
nie, so muss es sein,
sondern, mal sehen, was
wird“, erklärt sie ihre
Vorgehensweise. So ist
dann auch jedes ihrer
geheimnisvollen Gebilde
ein Unikat.
Tuulikki Lundqvist ist zum
ersten Mal bei der Winteraus-
stellung der Handwerkskammer
(HwK) Koblenz in der Galerie
Handwerk dabei. „Ich freue
mich, dass die HwK mir eine
Plattform bietet. So kann ich
Tuulikki Lundquist zeigt in der Winterausstellung ihre Arbeiten
neue Kunden gewinnen“, betont
die Keramikgestalterin, die erst
seit einem Jahr selbstständig ist.
Sie präsentiert ihre „singenden
Mönche“.
Die wundersam anmutenden
GestaltensprechenLiebhaber für
ausgefallene Objektkeramik an.
Darüber hinaus zeigt die ge-
bürtige Finnin die Merirokkos,
ihre Abschlussarbeit an der
Fachschule für Keramik in
Höhr-Grenzhausen, die sie von
2010 bis 2013 besucht hat. „Das
ist finnisch und steht für rätsel-
hafte Wesen aus dem Meer“,
erklärt sie.
Die blau glasierten Objekte er-
innern an das Meer. Sie nehmen
das Licht ihrer Umgebung in
sich auf. Dieses Spiel aus Licht
und Schatten spricht die Vor-
stellungskraft des Betrachters
an und lädt ihn ein, sich auf eine
Reise ins Innere der Merirokkos
zu begeben.
Tuulikki Lundqvist sitzt nicht an
der legendären Töpferscheibe.
Sie nutzt zum Herstellen ihrer
tönernenObjekte beispielsweise
die Aufbautechnik. Bei dieser
Methode formt sie mit ihren
Händen dünne Wülste aus Ton
und schichtet sie übereinander.
Für ihre „Mönche“ greift sie
auf die Plattentechnik zurück.
Bei dieser Form des Töpferns
wird mit Tonplatten gearbeitet,
die dann zum jeweiligen Objekt
zusammengesetzt werden.
Der Lebenslauf der 44-Jährigen
klingt so spannend wie ihre Ke-
Meriokoos – rätselhafte Wesen aus dem Meer – lautet der Name dieser Objekte, von Keramikgestalterin Lundquist entworfen und umgesetzt.
ramiken sind. Die Keramikerin
ging von Finnland zunächst
nach Österreich, lernte dort im
Skiurlaub ihren schwedischen
Ehemann kennen und folgte ihm
zunächst nachDeutschland, dann
nachSchwedenundspäter erneut
nach Deutschland.
„Der berufliche Werdegang
meines Mannes bestimmte den
Wohnort. Jetztmöchte ich selbst
nocheinmal durchstartenundda-
beimeinekünstlerischeNeigung
und erworbene handwerkliche
Fertigkeiten verbinden“, so
Tuulikki Lundquist, die in ihrem
Heimatland Finnland auch eine
Ausbildung zurKunstschmiedin
absolviert hat.
Die „singenden Mönche“ entstanden aus Tonplatten. Jede dieser Figuren ist etwas
anders. Auch die anderen Objekte sind stets Unikate.
Tuulikki Lundquist ist nicht nur Keramikgestalterin,
sie ist auch ausgebildete Kunstschmiedin.
Historischer Schmuck und
sakrales Gerät sind in den
meisten Fällen Kulturgüter,
die es möglichst original zu
erhalten gilt. Arbeitsweisen
und wichtiges Fachwis-
sen vermittelt die HwK
Koblenz ab 22. Januar 2017
in der Fortbildung zum
„Restaurator im Gold- und
Silberschmiedehandwerk“.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
Restaurator
Gold- und Silberschmied
Info-Tel. 06785/ 9731-0