Handwerk Special Nr. 160 vom 26. Mai 2012 - page 3

Aus-, Weiter- und Fortbildung im Focus der Diskussion
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Nr. 160
26. Mai 2012
Willkommen Vielfalt!
Starke Wirtschaft in
einer starken Re­gion!
Was zählt, sind gute
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Sie sind ent-
scheidend für den Erfolg.
Mit Wegen zur Fachkräfte-
sicherung befassen sich zwei
hochkarätige Veranstaltungen,
zudenendieHandwerkskammer
Koblenz in ihr neues Zentrum
für Ernährung und Gesundheit
einlädt.
Gesucht: Die besten
jungen Köpfe!
Die Wirtschaft sucht die besten
jungenKöpfeundwill besonders
auch Menschen mit auslän-
dischen Wurzeln besser in den
Arbeitsmarktintegrieren.Darum
geht es neben vielen aktuellen
Bildungsthemen bei der Ausbil-
dungskonferenz „Willkommen,
Vielfalt!“amMittwoch,31.Mai,
ab 10.30 Uhr.
Wie kann die Zusammenarbeit
von Schülern, Eltern, Lehrern,
Unternehmen und Kammern
verbessert werden? Wie finden
Betriebe und Jugendliche mit
Migrationshintergrund zueinan-
der? Vertreter der Politik – unter
ihnen
StaatsministerinProfes-
sor Dr. Maria Böhmer
, MdB,
Beauftragte der Bundesregie-
rung für Migration, Flüchtlinge
undIntegration–,Wirtschaftund
HwK-Konferenzen zu neuen Wegen in der Fachkräftesicherung
Nachgefragt
„Handwerk gestaltet“
Handwerk gestaltet – das gilt nicht nur
für die kreativen Berufe der „Wirtschafts-
macht von nebenan“, sondern für das
Handwerkinsgesamt,wennbeispielsweise
eines der modernsten Zentren in Europa
für die Ernährungs- und Gesundheits-
handwerke in Koblenz eröffnet und zu
mehreren hochkarätigen Veranstaltungen
gleichdrei Bundesministerinnen ihrenBe-
such ankündigen. HwK-PräsidentWerner
Wittlich geht auf das neue Zentrum und
seine Inhalte ein, wie auch auf weitere
Initiativen der HwK, die das Handwerk in
der Region und darüber hinaus gestalten
und verändern.
Herr Wittlich, die Fassade des neuen Zentrums für Ernäh­
rung und Gesundheit in Koblenz-Rauental verrät: Da ist
ein ganz großer Wurf gelungen. Was steckt dahinter?
Die Fassade ist bereits ein Markenzeichen, das sich einprägt und
dem Neubau ein unverwechselbares Gesicht gibt. Sicherlich
ist es eine Bereicherung für die Stadtgestaltung im Herzen von
Koblenz, aber für uns sind natürlich auch die Inhalte ein ganz
wichtigerAspekt.Wie entwickelt sichgerade derBereichLebens-
gestaltung – und hier stehen Gesundheit und Ernährung ja immer
mehr imMittelpunkt? Das Zentrum greift mit seiner Einrichtung
Entwicklungen und Tendenzen auf und vermittelt sie auf hohem
fachlichen Niveau bereits heute an die Handwerker – ob nun
Konditoren, Fleischer, Bäcker oder Friseure und Kosmetiker.
Wir machen das Handwerk fit in diesen Bereichen und gestalten
so in enger Zusammenarbeit mit diesen Gewerken ein Stück weit
Zukunft. Für das hoheNiveauunddenStellenwert der Einrichtung
spricht sicherlich auch, dass sich drei Bundesministerinnen in
VeranstaltungeneinbringenunddiefeierlicheEröffnungdurchIlse
Aigner vorgenommenwird, verantwortlich für das Bundesressort
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Damit setzt die Handwerkskammer den Weg hochwertiger
fachlicher und gewerkeübergreifender Qualifizierung fort
– mit welcher Zielsetzung?
Ausbildung und Qualifikation spielen eine entscheidende Rolle
bei der Sicherung von Fachkräften. Dem stellen wir uns zu-
sammen mit unseren Handwerksbetrieben und bereiten uns seit
Jahren auf gravierende Veränderungen vor, die sich aus dem
demografischen Wandel ergeben. Der Erfolg dieser Arbeit lässt
sich an den Ausbildungszahlen ablesen, die in unserer Region
noch stabil sind. Doch Jugendliche gewinnt man für die über 130
Ausbildungsberufe imHandwerknur,wenn siedamitAttraktivität
und Zukunft verbinden. Das ist bei der Vielzahl von Berufen
sicherlich auch für das Handwerk eine Herausforderung in der
Außendarstellung. Moderne Zentren sind hierbei sicherlich ein
Aushängeschild und eine gute Werbung für eine handwerkliche
Ausbildung – ob nun im Technologiebereich, bei Gestaltung und
Kommunikation oder, wie nun aktuell, bei den Ernährungs- und
Gesundheitsberufen. Insofern ist es gut angelegtes Kapital für die
Sicherung von Nachwuchs- und Fachkräften.
Bei der Nachwuchswerbung ist das Handwerk nicht allein
und die Zahl der zu besetzenden Lehrstellen ist hoch. Was
kommt auf das Handwerk zu?
Es stimmt: Die Zahl der Lehrstellen steigt stärker als die Zahl
der Bewerber. Doch diese Situation kommt nicht überraschend
und das Handwerk hat sich langfristig darauf eingestellt. Wir
veranstalten sehr erfolgreich Schulfeste und führen Ferien-Work-
shops für Schüler durch, bieten Auslandspraktika für Lehrlinge,
Förderprogramme für Begabte wie für Jugendliche mit Defiziten.
Fachveranstaltungenwie am31.Maimit „Willkommen,Vielfalt!“
zeigen ebenfalls: Das Handwerk gestaltet mit und wartet nicht
auf Ergebnisse. Gerade bei der Migration sehen wir ein enormes
Potenzial. So wie Gesellen seit Jahrhunderten auf Wanderschaft
gehen, sprechenwir gerne auchFachkräfte über dieRegionhinaus
an, bei uns sesshaft zu werden.
Foto: P!ELmedia
HwK-Präsident
Werner Wittlich
Ausbildungskonferenz „Willkom­
men, Vielfalt!“, 31. Mai, 10.30
Uhr, HwK-Zentrum für Ernährung
und Gesundheit, St.-Elisabeth-
Straße 2, 56073 Koblenz. Infos
und Anmeldung, Tel.: 0261/ 398-
331, Fax: -989, E-Mail: aubira@
hwk-koblenz.de. Infoflyer und
Programm im Internet:
Das
Hand-
werk
bildet
seine
„besten
Köpfe“,
die
Fach-
kräfte
von
morgen,
selbst
aus.
Foto: P!ELmedia
19. Juni: „Gute
Ideen nach vorn“
Viele Unternehmen, einzelne
Branchen oder Regionen sind
heute schon von einem akuten
Fach- und Nachwuchskräfte­
mangel betroffen. Dies gilt für
das Handwerk ebenso wie für
Industrie, Dienstleistung und
Handel. Wie sichert man bei
der veränderten Arbeits-
marktsituation auch morgen
den Bedarf an Fach- und
Führungskräften?
Unter demMotto „NeueWe-
ge der Fachkräftesicherung
– Gute Ideen nach vorn“
bietet der von IHK und HwK
Koblenz gemeinsam veran-
staltete Fachkräftekongress
Willkommen Vielfalt! Das Handwerk engagiert sich
seit vielen Jahren für die Integration von Mitarbei-
tern mit ausländischen Wurzeln.
Foto: P!ELmedia
2012 eine ideale Plattform
zum Erfahrungsaustausch, für
praktische Antworten und gute
Ideen.
Den Impulsvortrag hält die
Bundesministerin für Arbeit
und Soziales, Dr. Ursula von
der Leyen
. Experten und Prak-
tiker aus Wirtschaft, Politik und
Wissenschaft diskutieren über
Ideen, die dieWirtschaftsregion
Mittelrhein stärken. In den vier
Praxisforen zu den Themen
Personal International, Frauen,
Ältere und Fachkräftesicherung
werdenTipps undguteBeispiele
konkretisiert, so dass die Teil-
nehmer von den Anregungen
aus Vorträgen, Podiumsdiskus-
sionen und Gesprächen konkret
profitieren.
Wissenschaft sind sich einig:
Um mehr Jugendliche mit
Migrationshintergrund für
die betriebliche Ausbildung
zu gewinnen, sind Verände-
rungen nötig. Freuen Sie sich
auf spannende Impulse und
Vorträge, Diskussionen und
Gespräche mit Experten und
Praktikern.
HwK-/IHK-Fachkräftekongress
2012, 19. Juni, 14.30 Uhr, HwK-
Zentrum für Ernährung und Ge-
sundheit, St.-Elisabeth-Straße 2,
56073 Koblenz. Anmeldung bis
zum 1. Juni unter Tel.: 0261/ 398-
321, Fax: -990, E-Mail: bildung@
hwk-koblenz.de. Infoflyer und
Programm im Internet:
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