Handwerk Special Nr. 129 vom 29. April 2009 - page 21

Handwerk bewahrt Werte aus der Vergangenheit für die Zukunft
Nr. 129
29. April 2009
Tatort Altbau
Energie-Einsparverordnung
Beim zweiten „Tatort
Altbau“ standen die Aus-
wirkungen von Energie-
Einsparverordnungen
(EnEV) auf die Sanierung
historischer Bausubstanz
im Mittelpunkt.
I
nfos
Die Arbeitsge-
meinschaft aus HwK
Koblenz, Architek-
tenkammer Rhein-
land-Pfalz und der
rheinland-pfälzischen
Generaldirektion
Kulturelles Erbe
hatte vor kurzem
auf die Festung Ehrenbreitstein
eingeladen. Rund 70 Architekten, Planer, Hand-
werker und Vertreter von Behörden nahmen an der Tagung
teil, in der es um die EnEV 2009 und ihre Auswirkungen
auf denkmalgeschützte Gebäude ging. Sie bringt gesteigerte
Anforderungen für Neubauten und Bauten im Bestand; eine
weitere Verschärfung steht mit der EnEV 2012 ins Haus.
Intelligente Gebäudetechnik und sorgfältig geplante Detail-
lösungen wie spezielle Lüftungselemente, Innendämmung
mit feuchteadaptiver Dampfbremse und Dachdämmung
mit Vakuumisolationspanelen versprechen häufig Erfolg.
Der nächste „Tatort Altbau“ findet am 3. Juli in Kaub zum
Thema „Innendämmung historischer Bausubstanz“ statt.
... im HwK-Zentrum für Restaurierung und
Denkmalpflege:
Gewerbeausstellung der VG Wallmerod
Die Verbandsgemeinde
Wallmerod lädt am 16./17.
Mai zur Gewerbeschau
in die neue Wallmeroder
Kultur- und Sporthalle
und auf das angrenzende
Außengelände ein.
Gemeinde“ präsentieren dann
mehr als 50 Unternehmer aus
der Verbandsgemeinde – unter
ihnen der Malerbetrieb Horz
aus Mähren – den Besuchern
traditionelle und innovative
Produkte, Trends und Dienst-
leistungen. Schwerpunkt dabei
ist das Thema „Energieeffizi-
entes Bauen“.
Miteinander erfolgreich
Ein historischer wie exponierter
Ort: das Kloster Arnstein über
der Lahn. Seit dem Sommer
2008 ist es der Arbeitsplatz für
die Brüder Frank und Christof
Horz und ihr Team. Nach der
Sanierung der Außenfassade
schließen sie gerade die Res-
taurierung des großen Saals im
ehemaligen Kellereigebäude ab.
Horz-Brüder: Meister, Restaurator und Sachverständige
Steckbrief: Horz GmbH, Mähren/WW
Gegr.1991 | 6Mitarb.(2Meister,1Lehrl.) | Maleru.Lackierer:Restau-
rierungen,Schimmelsanierung | Tel.:06435/3243 |
MitvergleichbarenProjektenhat
sich das junge Unternehmen in
den letzten Jahren einen Namen
gemacht. Mehr noch, die Spezi-
alisierung auf Restaurierungsar-
beiten sichere neben den Fach-
gebieten Schimmelsanierung
und Sachverständigenwesen die
Arbeitsplätze der sechsköpfigen
Mannschaft, betonen die beiden
Horz-Brüder.Genausostehensie
aber auch für den Neuanstrich in
Küche oder Wohnzimmer zur
Verfügungundpflegendamit ih-
reKundschaft, die ihnen seit fast
20 Jahren treu geblieben ist.
Zufrieden mit
der Auftragslage
Kalk-oderMineralfarben,Lehm-
oder Kalkputze, Vergoldungen
oder Konservierung von histo-
rischen Wandmalereien – mit
der FortbildungzumRestaurator
im Malerhandwerk, die Frank
Horz über anderthalb Jahre im
HwK-ZentrumfürRestaurierung
undDenkmalpflege inHerrstein
serschaden sanieren. Zumersten
Mal in diesem Zimmer war der
MeisterwährendeinerExkursion
des Restauratorenkurses ... so
schließt sich der Kreis.
Wurzeln reichen in
die 1930er Jahre
Ein wenig ungewöhnlich ist
die Konstellation im Brüderge-
spann, hat doch der Ältere beim
Jüngeren gelernt. „Das erfordert
schon viel Disziplin“, bestätigt
der 44-jährige Christof Horz
Liebe zum
Detail:
Meister
Christof
Horz ar-
beitet die
farblich
gefassten
Konturen
der Kon-
solen her-
aus.
Ornament-
malerei in
der Kirche
von Heck-
holzhau-
sen bei
Limburg/
Weilburg.
Nach konservierenden Maßnah-
men gibt Meister und Restaura-
tor Frank Horz den tragenden
Balken der Decke im ehema-
ligen Kellereigebäude des Klos-
ters Arnstein (u.r.) eine Farbge-
bung nach historischem Vorbild.
Unter dem Motto „Gewerbe
und Handel im Zentrum der
absolviert hat, hat sich der 43-
Jährige ein wichtiges Standbein
geschaffen.
„Man muss erst einmal den Fuß
inderTürundsichentsprechende
Referenzen erarbeitet haben,
um sich überhaupt an den meist
beschränkten Ausschreibungen
in der Denkmalpflege beteiligen
zu können.“ Mit Erfolg, denn
ausgerechnet imDirektorenzim-
merderOberenLandesdenkmal-
schutzbehörde in Mainz durfte
er mit seinen Leuten einenWas-
– „von beiden Seiten“, ergänzt
der Jüngere. Frank erlernte sein
Handwerk bei seinem Onkel
Egon Horz in Guckheim, der
wiederum dem in den 1930er
Jahren gegründeten Betrieb
seines Vaters Anton seit 1973
vorsteht. Nach der Meisterprü-
fung 1988 machte sich Frank
1991selbstständig–„alsKollege
im Nachbarort“. Einer seiner
Lehrlinge war dann ab 1993
sein Bruder Christof, der zuvor
eine Lehre als Versicherungs-
kaufmann machte, an dieser
Tätigkeit aber keine Freude
fand. Immerhin war der Berufs-
abschluss gut für eine verkürzte
MalerlehreunddieAnerkennung
des wirtschaftlich-rechtlichen
Teiles III der Meisterprüfung,
die er 2005 abschloss. Auch der
frühere Lehrling Daniel Nink
ist bis heute als Geselle bei den
Horz-Brüdern beschäftigt, ein
anderer inzwischen als Meister
bei Huf-Haus. Qualität also
in der Maler- wie auch in der
Ausbildertätigkeit!
Während sich der Aktionsradius
normalerweise auf Westerwald
und Taunus erstreckt, waren
Frank und Christof Horz aber
auch bereits zweimal im trans­
atlantischen Einsatz, als sie
einem Bekannten in Kanada
das Holzhaus gestrichen haben
– ein sich selbst finanzierender
Arbeitsurlaub ...
Tatort
Altbau
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