Handwerk Special Nr. 122 vom 17. Mai 2008 - page 27

zern, sternenklarenNächten und
einer unheimlichen Ruhe, die
die Anstrengungen vergessen
lassen.
Farm Etendero –
wo sich Leoparden treffen
Als Höhepunkt der Biketour
durch die Namib beschreibt sie
dieSossosvlei.Übereinenschma­
len Grat laufen sie – zwei vor,
eins zurück– zur Spitze einer der
mächtigstenrotenSanddünen.Es
fällt ihr schwer, den Eindruck in
Wortezukleiden,eineMischung
aus Ehrfurcht und grenzenloser
Begeisterung.
Als besonderen Geheimtipp
nennt sie die Farm Etendero,
Besitzer kein anderer als ZDH-
GeneralsekretärHanns-Eberhard
Schleyer. „Hier kannman sich in
Blick über den Tellerrand – beruflich und auf Reisen
Nr. 122
17. Mai 2008
T
ipp
Ausbildung
Tipps von den Personalprofis
Die Lehrstellen-
suche war er-
folgreich, auch in
der Ausbildung
läuft es gut. Doch
je näher die Ab-
schlussprüfung
rückt, desto mehr
drängt sich die
Frage auf: Wie
soll es nach der
Lehre eigent-
lich beruflich
weitergehen?
Für sieben von zwölf angehenden Bürokaufleuten im Handwerk,
denender stellvertretendeKEVAG-PersonalleiterKurt Seifert und
-Ausbildungsleiter Ralph Sauer jetzt zwei Stunden bei der HwK
Rede undAntwort standen, hat sich diese Frage erfreulicherweise
schongeklärt.SiewürdenvonihrenBetriebenübernommen,sagten
die jungen Leute imGespräch mit den beiden Personalprofis. Die
fünf anderen Auszubildenden, die ihren Beruf wie ihre Kollegen
inHandwerksbetrieben imWesterwald lernen, erzähltendagegen,
dass ihre berufliche Zukunft noch offen sei.
Als umso hilfreicher empfanden sie es deshalb, dass ihnen die
Personalprofis derKEVAGimHwK-BauzentrumeineFülle nütz­
licher Tipps in Sachen Bewerbung und Mitarbeiterentwicklung
gaben. „Wenn Sie sich schriftlich um eine Stelle bewerben, ist es
ganz wichtig, dass Sie nichts verschleiern und nichts Unwahres
schreiben“, betonte etwa Kurt Seifert, dessen Unternehmen rund
630Mitarbeiterzählt.ErfahrenePersonalerhätteneinGespürdafür,
an welcher Stelle jemand etwas zu beschönigen versuche.
Was nach Ansicht des stellvertretenden Personalchefs ein unbe­
dingtesMuss für jedenBewerber ist: Spätestens, wenn er zu einem
Vorstellungsgespräch eingeladen wird, muss er sich umfassend
überdenBetrieb,fürdenerarbeitenwill,informieren.„Ganzgleich,
beiwelchemUnternehmensiesichbewerben:Eskommtimmergut
an,wennSiebereits viel über IhrenkünftigenArbeitgeberwissen.“
Weitere Fragen, die die Auszubildenden ihren Interviewpartnern
stellten: Welchen Stellenwert haben Zeugnisnoten? Wie fördern
Unternehmen die berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter? Wie
bereitet man sich auf Einstellungstests vor? Fazit der Azubis: Ein
gelungenerVormittag, vondemsie viele guteRatschläge für ihren
weiteren Karriereweg mitnahmen.
DieAusbildungfürBürokaufleuteimHandwerkdauertinderRegel
drei Jahre. In der Lehrlingsrolle der HwK Koblenz sind derzeit
321 Ausbildungsverhältnisse für diesen Beruf eingetragen.
zur Lehre im Handwerk, Tel.: 0261/ 398-323,
E-Mail:
Dia-Show
mit Live-Berichten
Mehr über „Südwestafrika“
bei den Live-Dia-Shows der
Familie Herzmann:
20./21. September, 3.
Long Distance Biker’s
Convention auf der IF­
MA in Köln
28. September, 17 Uhr,
Rhein-Mosel-Halle Ko­
blenz
24. Oktober, 19.30 Uhr,
Stadthalle Ransbach-
Baumbach
Weitere Termine und Infos:
Tel.: 0261/ 9822827
Im Land der roten Stille
Es begann alles, als Ma-
nuela Herzmann vor acht
Jahren ihren Ehemann
Klaus, einen Fotografen
und Reisejournalisten,
kennen lernte, der sie
mit seinem Reisefieber
ansteckte. Seit Tochter
Laura Antonias erstem
Geburtstag ist die Familie
immer wieder gemeinsam
für Monate - nur mit dem
Nötigsten ausgestattet
- in der Welt unterwegs.
„Ein neues Reiseland verstehen
beginnt für uns damit, sich mit
den Menschen, die darin leben,
auseinanderzusetzen“ so die
MitarbeiterinderHwKKoblenz.
„InNamibia hat dieKolonialzeit
sichtliche Spuren hinterlassen.
Sowirdallgegenwärtigdas deut­
sche Klischee in allen Formen
geliebtundgelebt.Engmiteinan­
derverwobenundausdemAlltag
nicht mehr wegzudenken sind
Karneval, deutsche Braukunst,
Sauerkraut und Apfelkuchen.
Leider prägendas Stadtbild auch
Stacheldraht sowie einzemen­
tierteGlasscherben, Elektrozäu­
ne und automatisch schließende
Tore – ein für uns ungewohntes
Bild, das uns sehr nachdenklich
stimmt“, erzählt sie.
Bikeabenteuer durch
die älteste Wüste der Erde
„Nach dem Etosha National­
park mit seinem unglaublichen
Tierreichtum gings in die schier
endlosen, fast menschenleeren
Weiten des Kaokevelds mit den
letzten Nomaden Namibias, den
Himbas. Mit Gastgeschenken
wie Mehl, Zündhölzer und Salz
besuchten wir dieses stolze
Volk. Wir wurden eingeladen
zu übernachten. Neugierige An­
näherungsversuche an unseren
kleinen Weißling blieben da
HwK-MitarbeiterinManuelaHerzmannmit Familieunterwegs inAfrika
Personalprofis von der KEVAG gaben ange­
henden Bürokaufleuten im Handwerk Tipps.
natürlich nicht aus“, soManuela
Herzmann weiter. Ihr letzter
motorisierter Anlaufpunkt ist
die Geisterstadt Kolmanskuppe
bei Lüderitz, die, im Diaman­
tenfieber gegründet, jetztwieder
langsam von hohen Dünen ein­
genommen wird.
Zurück in Windhoek tauscht
die Familie den Geländewagen
gegen zwei sehr gut ausgestat­
Die Kinder
auf der
ganzen
Welt – in
der Mitte
Laura
Herzmann
– spre­
chen eine
Sprache.
wundervoller Landschaft, luxe­
riösen Zimmern und bei gutem
Essen so richtig entspannen und
in familiärer Atmosphäre ver­
wöhnen lassen“, schwärmt sie.
Tochter Laura hatte besonderen
Spaß im Swimmingpool mit
einmaliger Aussicht. Welch ein
Zufall,dassHerrSchleyergerade
zur selben Zeit auf der Farmwar
und zu einem guten Gläschen
Wein einlud.
„Was wäre unser Land ohne Meis­
ter?”, fragte das Handwerk zum 60.
Geburtstag von Rheinland-Pfalz
mit einem Wüsten-Motiv – hier eine
Variation ...
Unterwegs in Afrika: HwK-Mit­
arbeiterin Manuela Herzmann.
Ein stolzes Nomadenvolk: die
Himbas in Namibia.
tete Mountain­
bikes, Manuela
Herzmann mit
Anhänger, ihr
Mann mit Lauras
Nachläuferrad
im Schlepptau.
60 Liter Wasser
tanken sie, Ver­
pflegung für vier
Wochen in Form
von superleichter
Expeditionsnah­
rung nehmen den
meisten Platz in
den Packtaschen
ein.
Die Christus­
kirche und das
umstrittene Reiterstandbild in
der Morgendämmerung lassen
sie hinter sich. „Die ersten
Kilometer waren die Gespanne
sehr schwer, irgendwann hat
man sich aber daran gewöhnt“,
so Manuela Herz­
mann. „Es dauert
nicht lange und der
Asphalt wechselt
in groben Schotter,
Steineknirschenun­
ter den Reifen. Wie
ein Wurm windet
sich der steile Weg
zumKupferbergpass
rauf, der Anstieg
scheint nicht mehr
enden zuwollenund
dies ist erst der An­
fang …“, erzählt sie
weiterundschwärmt
vonLagerfeuernaus
aromatischen Höl­
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