Handwerk im Frühjahr vom 10. März 2001 - page 9

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Von Maus-Clicks
und
Schatztruhen
Bernd Kütscher: Einer von Deutschland’s besten Bäckermeistern - aus gutem Grund
Ein kleiner Pirat wühlt in einer
Schatztruhe und „fischt“ Edelsteine
heraus. Man ist weder auf der
„Bounty“ noch imFreizeitpark, son-
dern schlicht in der Bäckerei von
Bernd Kütscher in Obermendig.
Dort setzt man neben professionel-
lem Internetauftritt und handwerkli-
cher Qualität auch auf das Wohler-
Spätestens, wenn der Chefingenieur der Ariane
5-Rakete für seine Mannschaft per Internet Stol-
len nach Französisch Guyana bestellt, ist man
vom Erfolg seines Produktes überzeugt.“
Bäckermeister Bernd Kütscher und seine welt-
weite Vermarktungsstrategie
gehen der jugendlichen Kundschaft.
Dazu gehört die „Schatzkiste“ am
Eingang, in der jedes Kind „seinen“
Edelstein suchen darf.
Für Bernd Kütscher war es selbstver-
ständlich, auch auf das Medium
Internet zurückzugreifen: „Wir haben
zwei Homepages mit unterschied-
lichen Zielen“, so der Bäckermeister.
„Unter
nn
man sich von jedem Ort der Welt
unseren preisgekrönten Christstollen
bestellen. Damit sind wir mittlerweile
so erfolgreich, dass sich daraus ein
eigener Geschäftszweig entwickelt
hat. Unter
for-
mieren wir über unsere Produkte und
geben eine Wegbeschreibung.” Kun-
denfreundlichkeit, ob sie nun durch
Mitarbeitern, darunter zwei Lehrlin-
ge, bleibt nicht ungesehen. Hö-
hepunkt zahlreicher Ehrungen stell-
te der im Februar verliehene „Markt-
kieker“, auch Branchen-Oskar ge-
nannt, dar. Beurteilt wird, was die
Backstube an innovativen Konzepten
bietet. Dazu zählt auch der magneti-
sche Handschuh, der sicherstellt, dass
Brötchen und Geld nicht umstände-
halber mit derselben Hand gegriffen
werden. Wie solche Ideen entstehen?
„Augen und Ohren offenhalten und
Bestehendes verbessern.“ So einfach
lässt sich Erfolg also erklären.
Angebote für die Kleinen oder durch
bequeme Internetbestellung geschaf-
fen wird, gepaart mit hervorragender
Produktqualität – das Engagement
von Bernd Kütscher und seinen 19
Steckbrief: Bäckerei Café Kütscher
Backwaren und Kuchen, eigenes Café 19 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge Mendig,
Tel.: 02652-4436
Eine alte enge
Gasse nahe der
Andernacher Stadtmauer:
Hier wohnt Jungunternehmer
und Dachdeckermeister Andre-
as Wirth, 24 Jahre. Seit zwei Jahren
selbstständig und im Rahmen der
MayenerWoche des Berufsbildungs-
werks des Deutschen Dachdecker-
handwerks mit dem „Flachdach-
Förderpreis“ ausgezeichnet.
Als Wirth 1999 seinen Meister ab-
legte, wählte er sich als eine Aufga-
be das Flachdach, „weil es dabei auf
besonders genaues Arbeiten an-
kommt, denn schon die kleinste Un-
Statt Freizeit
Freiheit
auf dem
Dach
Junger Andernacher Dachdeckermeister erhielt „Flachdach-Föderpreis“
ebenheit könnte später dazu führen,
dassWasser eindringt“. Er bewältigte
die Prüfungsaufgabe als Jahrgangs-
bester aller deutschenMeisterschüler.
Zeitgleich übernahm er den Dach-
deckerbetrieb seines Großvaters En-
gelbert Haas. Wirth konzentriert sich
vor allem auf Sanierungen und Mo-
dernisierungen, auf Solaranlagen, bei
denen er auch mit einem Installa-
tionsbetrieb zusammenarbeitet. „In
zehn, spätestens zwanzig Jahren wird
jedes neue Haus seinen Strom per
Fotovoltaik-Anlage selbst produzie-
ren“, kommentiert Wirth.
Und die Zukunftspläne? Wachsen
solle der auf einen Mitarbeiter be-
schränkte Betrieb schon noch. Und
obwohl statt Freizeit häufig Arbeit
angesagt ist, macht es dem Jungun-
ternehmer Spaß. „Das Gefühl von
Freiheit, wenn man auf dem Dach
über allem steht, ist einfach toll.“
Steckbrief: Dachdeckerei Wirth
Dacheindeckungen, Modernisierung und Sanierung Solaranlagen Übernah-
me 1999 Jahrgangsbester Meisterschüler Andernach Tel.: 02632/45 43 3
„Ich lebe in zwei Kulturen und verbinde beide, um meine Schmuckkreationen
zu schaffen“, sagt die in Seoul/Südkorea geborene und in Pforzheim lebende
Designerin Kyung Shin Kim. Sie fertigt Schmuck aus Papier. Ihre avantgardi-
stischen Broschen, Ohrringe, Colliers, Ringe und Anhänger sind im Rahmen
einer Sonderschau auf der MESSE AM RHEIN zu sehen. Aus ihrer Heimat
weiß Kyung Shin Kim, dass Papier ein faszinierendes Material ist. „Türen,
Wände, Puppen. Das Licht, das durch diese Papierobjekte hindurchscheint, seine
Transparenz, haben mich immer fasziniert“, sagt die 45-Jährige.
Die mehrfach international ausgezeichnete Künstlerin studierte an der Kunst-
akademie in Seuol und an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim.
Verbindung zweier Kulturen
Auf der Messe dabei: Kyung Shin Kim mit Schmuckträumen aus Papier
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