Handwerk im Frühjahr vom 10. März 2001 - page 5

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Rollende Oldies im
Tarnanzug
Ein Koblenzer Handwerksmeister erfüllt amerikanische Oldtimer-Träume
Was fällt Ihnen zum Begriff „Sam-
meln“ ein? Briefmarken, Insekten,
Münzen, Schallplatten! Und histo-
rische amerikanische Militärfahr-
zeuge? Eher nein! Wenn man sich
mit Kfz-Mechanikermeister Micha-
el Duck unterhält, in seineWerkstatt
hineinschaut, lernt man eine neue
Sammelleidenschaft kennen.
Kunden in Finnland, Schweden, Spa-
nien, Frankreich, Belgien, Luxem-
burg und auch Hierzulande teilen die-
se Leidenschaft. Doch niemand im
Umkreis von 600 Kilometern bietet
Reparatur und Wartung - das bleibt
dem ehemaligen Bundeswehrsolda-
Ein Mann kam auf meinen Jeep zu, sah ihn sich
von allen Seiten an und sagte: Ja, genau aus
solch einem Wagen hat mir ein Amerikaner mei-
ne erste Tafel Schokolade geschenkt...“
(Michael
Duck über Erlebnisse mit und an seinem Jeep
„Willy“, Baujahr 1941)
ten vorbehalten, der nach einer Um-
schulung 1998 den Meistertitel ab-
legte. Im gleichen Jahr gründete er
seinen Betrieb „Duck-Autotechnik“.
„Vor 13 Jahren kaufte ich mir einen
Schrotthaufen undmachte einen „Wil-
ly´s“-Jeep daraus. Aus dem Hobby
wurde ein Beruf.“ Kontakte zu Händ-
lern wurden europaweit geknüpft, zur
US-Army pflegt der Koblenzer enge
und freundschaftlicheVerbindungen.
„Anders kommt man an die seltenen
Fahrzeuge und ihre Ersatzteile, die
nicht nach Stück sondern Tonnen (!)
gehandelt werden, gar nicht ran.“
Vom Abholservice über die Demon-
tage, das handwerkliche Aufarbei-
ten, Organisieren von Original-
teilen bis zur Montage und
Tarn-Lackierung (im Part-
nerbetrieb) bietet Duck al-
les aus einer Hand. Ein
Lager mit 30 Tonnen Er-
satzteilen – ein Teil be-
findet sich in einem
Flugzeughangar – run-
det das Angebot ab.
Und auch der Handel mit
den Gebrauchtfahrzeugen
gehört dazu. Entsprechend „rustikal“
ist der Fuhrpark auf dem Betriebs-
gelände: LKW, Jeeps, Amphibien-
fahrzeuge und sogar leichte Ketten-
fahrzeuge – selbstverständlich alles
mit TÜV-Abnahme – kann man er-
werben. Oder ausleihen – doch das
bleibt großen Filmstudios vorbehal-
ten. So spielten Duck und seine rol-
lenden Stars im 1999er Remake des
Klassikers „Marlene Dietrich“ mit.
Aber auch „normalen“ Autos bleibt
dieWerkhalle nicht verschlossen. Der
vielseitige Handwerksmeister kniet
sich in die Reparatur eines Golfs ge-
nauso rein, wie in die eines alten Mi-
litärfahrzeuges. Auch wenn letztere
„solider und einfacher gebaut wur-
Steckbrief: Duck-Autotechnik
Reparatur und Restaurierung amerikanischer Militärfahrzeuge und „normaler“
PKW´s drei Mitarbeiter Tel.: 0261/9 82 34 47
Internet: duck-autotechnik.de
Meisterkurs im
Kfz-Handwerk
Für Kfz-Techniker bietet die HwK-
Meisterakademie Meistervorberei-
tungskurse: Vollzeit ab 3. Septem-
ber, Teilzeit ab 29. September.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie: Tel.:
0261/398-400, Fax: -990,
den“. In all sei-
nen Oldies im
Tarnanzug
läuft
noch
heute der er-
ste Motor. „Manche standen
30 Jahre still. Wasser und Öl
nachfüllen, auftanken, star-
ten, losfahren.“
Internationaler Abschluss
Deutsch-Amerikanische Qualifizierungsinitiative für Handwerker
Prüfung abgeschlossen werden. In
Austin kann die HwK auf mehrjäh-
rige Erfahrung zurückblicken und
bindet sich ein in die Partnerschafts-
programme Texas/Rheinland-Pfalz,
bzw. Austin/Koblenz.
Informationen zu den internatio-
nalen Programmen gibt die HwK,
Tel.: 0261/398-221, Fax: -994,
Email:
Internet:
„ImAusland arbeiten und sich wei-
terbilden“ heißt ein neues Pro-
gramm von HwK und Bildungsmi-
nisterium in Austin/Texas (USA).
Während die Amerikaner deutsche
Fertigungstechniken und Metallbe-
arbeitung kennen lernen wollen,
sind für die Deutschen vor allem die
Bereiche Computertechnik und
Multimedia oder Management in-
teressant. Die Aufenthalte sollen
mit einer deutsch-amerikanischen
Das Lehrlingsaustauschprogramm
der Handwerkskammer Koblenz bie-
tet auch 2001 zahlreiche Ziele in eu-
ropäischen Staaten.
Im Juni können Handwerkslehrlinge
an einem Ausbildungsaustausch der
HwK Koblenz und der Wirtschafts-
kammerWien, Sektion Gewerbe und
Handwerk, teilnehmen.
Im Herbst besteht für Lehrlinge die
Möglichkeit nach Norwich/Großbri-
tannien und in die Region EastAnglia
Für Lehrlinge: Im Ausland lernen & leben
zu reisen. Zwei Wochen Ausbildung
in einem College und in Handwerks-
betrieben bieten die Chance, neue
Fachkenntnisse zu erwerben.
Im April/Mai steht für Gesellen ein
Besuch in Cork/Irland auf demAus-
tauschprogramm.
Infos und Anmeldungen zu Aus-
tauschprogrammen der HwK unter
Tel.: 0261/398-223, Fax: -994,
Email:
Internet:
Diese neun deutschen Handwerker weilen zur Zeit in Austin/Texas, um prak-
tische Erfahrungen auf der anderen Seite des großen Teichs zu sammeln.
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