Handwerk Special Nr. 67 vom 17. März 1999 - page 6

mit den Produkten der Nahrungsmittelhandwerke. Bäcker und ihre Diabetes-Prävention.
Gesünder leben...
Bald geht´s los! 7.-13. Mai 1999
MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Koblenz
Diät heißt nicht, daß man auf
Gaumenfreuden verzichten
muß. Die Nahrungsmittel-
handwerke halten für Diabeti-
ker, Allergiker und jeden, der
sich rundum gesund ernähren
will, eine Vielfalt von Köstlich-
keiten bereit.
„Natur-natürlichgebacken,Voll-
korn und mehr, unter diesem
Ob Diabetes oder Allergie,
kompetente Auskunft über
Lebensmittel und ihre Inhalts-
stoffe geben die Fachmänner
aus den Lebensmittelhandwer-
ken. Bäcker, Konditoren und
Fleischer kennen die Zusam-
mensetzung ihrer Produkte
genau, achten auf sorgfältigste
Verarbeitung und informieren
Sie über Inhaltsstoffe.
Geht es um die gesunde Ernäh-
rung, so spielt sie zunehmend
schon deshalb eine wichtige
Rolle, weil Diabetes oder Aller-
gien als Volkskrankheit Num-
mer eins auf dem Vormarsch
sind. Begünstigt werden diese
Erkrankungen neben körperli-
chen Fehlfunktionen durch eine
falsche Ernährung - die oft auch
Ursache für die Erkrankung ist.
Handwerk Special sprach
zum Thema Diabetis mit
Dr. Hans-Joachim Köster,
Internist und Diabetologe
in Andernach.
„GeschätztfünfProzentder
BevölkerunghabenDiabe-
tes. Bei zusätzlich ein bis
zwei Prozent ist dieKrank-
heit nicht erkannt. Es ist
keine genaue Erfassung
möglich, man schätzt, daß
bis 2020 rund ein Achtel
der Bevölkerung, das heißt
zehn Millionen Menschen
an Diabetes erkrankt sind.
Diabetes wird durch eine
StörungdesKohlenhydrat-
stoffwechsels verursacht und ist
erkennbar durch einen erhöhten
Zuckerspiegel in Blut und Harn.
Diese Krankheit kann die Au-
gen, Nieren, Herz und Gliedma-
ßen schädigen. Es ist die häufig-
ste Erblindungsursache, 50 Pro-
zent aller Dialysepatienten sind
Diabetiker, und 28.000 Fußam-
putationen pro Jahr werden bei
Diabetikerngezählt.DieseKom-
plikationen können durch gute
Einstellung jedoch vermieden
werden.
UnterschiedenwerdenzweiHaupt-
gruppen: Typ I tritt in der Ju-
gend auf und ist von Beginn an
insulinabhängig, Typ II kommt
meist bei Menschen über 40 vor,
diesistdieweitausgrößereGrup-
pe. Bei der Erkrankung stellen
sich die Fragen, wieviel Insulin
vorhanden ist und wie gut es im
Körperwirkt.Dies ist vomStoff-
wechsel abhängig, wobei Bewe-
gungsmangel, erhöhte Blutfett-
werte aber auch Veranla-
gung eine Rolle spielen.
Diabetes kann zuerst kaum Be-
schwerdenmachen, er wird fest-
gestellt durch das Messen des
Zuckerspiegels. Ab 35 Jahren
kann man zur Früherkennung
einen Check in Form eines Ser-
vice-Check-Heftes für jeder-
mann durchführen, wie von der
Diabetes-Gesellschaft Deutsch-
land angedacht, um Erkrankun-
gen zu vermeiden.
Wolkener Bäckermeister Thilmann und sein „Gesundheitsbrot“
Wem läuft bei diesen klangvol-
len Namen nicht das Wasser im
Munde zusammen: Raubritter-,
Gutsherren-,Urkorn-,EiflerRog-
gen- oder Kommisbrot, Frisch-
korn Buttermilch, Kürbis oder
Dinkel pur, Roggen Saaten oder
Trauben Nuß...
Natur pur ist seit Gründung des
Betriebes 1937 die Devise, der
vom Einzelunternehmen heute
auf rund 60 Mitarbeiter ange-
wachsen ist. Geleitet wird das
Unternehmen von Bäckermei-
ster Willy Thilmann, dem seine
Tochter Anne und Schwieger-
sohn Guido Thilmann-Föhr tat-
kräftig zur Seite stehen. „Vor sie-
ben Jahrenhabenwir unsereneu-
en Produktionsräume bezogen.“
„Unsere Brote wurden vom In-
stitut fürMikrobiologieundBio-
chemieinHerbornanalysiertund
zum Beispiel auch nach Brot-
einheiten berechnet. Ein Diabe-
tiker etwa, ein Allergiker oder
ein Patient mit anderen Stoff-
wechselstörungen, aber auch je-
der andere Kunde kann sich bei
uns über alle Inhaltsstoffe infor-
mieren und erhält Angaben zu
seiner besonderen Diät. Eiwei-
ße, Fette, Kohlenhydrate, Mine-
ralstoffeoderKilojoulesindwei-
tere Angaben, mit denen wir
helfen können. So kann jeder
erfahren,was genau in seineDiät
paßt. Gern können sie uns auch
inunsererHauptzentrale inWol-
ken anrufen oder besuchen, wir
informieren sie sehr gern.“
Dr. Hans-Joachim Köster aus
Andernach im Beratungsge-
spräch mit einer Patientin
Dialog mit Ärzten wichtigerAspekt bei der Kundenberatung
Motto bieten wir unseren Kun-
den unser Brotsortiment an“, be-
richtet Bäckermeister Guido
Föhr-Thilmann, von Thilmann
Brot in Wolken. „Wir backen
ausschließlich naturbelassenes
Brot, Brötchen und Vollkorner-
zeugnisse aus biologisch-dyna-
mischem und konventionellem
Anbau.“
Sein Brot, so der Bäckermeister,
teilt sich in drei Gruppen auf:
Demeter FrischkornBrote,Voll-
kornbrote, teils auch aus ökolo-
gischem Anbau und Brote aus
Typenmehlen, teils mit Kör-
neranteil. Alle werden mit ei-
nem Drei-Stufen-Natursauerteig
verarbeitet, zur Würzung wird
naturbelassenes Meersalz verwen-
det, bei hellen Broten kommt
teils auch Hefe und Trinkwasser
hinzu. Die Brötchen werden aus
einendrei-Stufen-Weizensauer-
teig, Malzmehl undMalzextrakt
gebacken, die ausGersteund
Weizengewonnenwer-
den und ein uraltes,
gesundheitsför-
derndes Natur-
produkt sind. In
den süßenSachen
wird nur But-
ter. verar-
beitet.
Zusatz-
stoffe
gibt
es
nicht.
Diabetes des Typs II kann durch
die Kontrolle des Blutzuckers,
eine abgestimmte Art der Er-
nährung, Zuckertabletten oder
Insulingabeneingestelltwerden.
Ausreichende Bewegung, wie
Spazierengehen, Schwimmen,
Laufen oder Fahrradfahren ist
genauso wichtig wie der Blick
für´s Essen: Was kann nützlich
sein, was tut mir gut?“
Die Beratung der Kunden durch
den Nahrungsmittelhandwerker
oder seineFachverkäuferinrückt
dabei in den Mittelpunkt: Sie
können über die Zusammenset-
zung ihrer Produkte Auskunft
geben und so den Kunden bei
einer gesunden Ernährung un-
terstützen. Backwaren mit ho-
hem Ballaststoffanteil, die voll-
wertig sind und langsam resor-
bierbare Kohlenhydrate ent-
halten, unterstützen die
Therapie.
Mageres Fleisch
oder Aufschnitt
und Wurst mit
geringem Fettge-
halt können bei
bewußter Ernäh-
rung für einen aus-
geglichen Fettstoff-
wechsel sorgen.
Informationen
gibt es auch im Arbeits-
kreis „Gesunde Ernäh-
rung“ der HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-332, Fax; -
Informationen
Das nächste Treffen des
Arbeitskreises „Marktni-
sche Gesunde Ernährung -
Fleischer“ findet am 22.
März bei der HwK Koblenz
statt.
Info-Tel.: 0261/398-251,
Fax: 0261/398-994.
Wir sind Dabei! Die Bäcker-Innung Rhein-Mosel Koblenz finden Sie auf der
MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Koblenz in Halle 8, Stand 801, mit allen
Informationen zum Bäckerhandwerk und den Produkten aus den Backstuben.
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