Restaurierung und ausgefallene Ideen im Handwerk
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Nr. 189
9. Mai 2015
www.handwerk-special.deExperten-Tipp für mehr Sicherheit: Motorräder haben keine Knautschzone
Mit dem Einzug des Frühlings startet auch die alljährliche Mo-
torradsaison. Knapp vier Millionen Motorräder sind nach An-
gaben des Flensburger Kraftfahrtbundesamts dann wieder auf
Deutschlands Straßen unterwegs. Damit der Feuerstuhl nicht
zum Schleudersitz wird, gibt Signal Iduna-Experte Helmut
Zeiß Tipps für mehr Sicherheit beim Motorradfahren.
Das Risiko, tödlich zu ver-
unglücken, ist laut Unfall-
forschung der Versicherer
(UDV) für Motorradfahrer
etwa 14-mal so hoch wie für
Autofahrer. Zahlen, die für sich
sprechen. Nicht angepasste
Geschwindigkeit ist Unfallur-
sache Nummer eins. Die meis-
ten Motorradfahrer, rund ein
Drittel, kamenbei sogenannten
Alleinunfällen ums Leben.
UnterAlleinunfällenverstehen
Experten Unfälle, bei denen es
keine anderen Beteiligten gab.
Sie sind deutliches Indiz für zu
hohes Tempo. Zweithäufigste
Todesursache sind Unfälle im
Begegnungsverkehr, so beim
Überholvorgang.
Aufgrund der kleinen Silhouette
werden Motorradfahrer zudem
häufiger übersehen als andere
Verkehrsteilnehmer oder ihre
Geschwindigkeit falsch einge-
schätzt. Um ihre Sicherheit zu
erhöhen, solltenMotorradfahrer
vor allem auf gute Sichtbarkeit
setzen: helle Schutzbekleidung,
reflektierende Materialien und
optische Präsenz – beispiels-
weise durch ausreichende Si-
cherheitsabstände zu anderen
Fahrzeugen – tragen dazu bei.
Motorradfahrer sind außerdem
besonders gefordert, immer für
andere mitzudenken. Unabhän-
gig von der Schuldfrage sind
meist sie es, die an den Unfall-
folgen verstärkt zu leiden haben.
Autofahrer sollten umsichtig
unterwegssein,dennMotorräder
haben keine Knautschzone. Das
sollten auch Motorradpiloten
bedenken, ehe sie Gas geben:
immer der Situation und dem
Können entsprechend fahren.
Wer monatelang die Maschine
nicht angerührt hat, muss sich
das nötige Fahrgefühl für seine
Maschine erst einmal auf kurzen
Ausfahrten wieder antrainieren.
Auf den Sozius gehört in jedem
FalleinepassendeKfz-Versiche-
rung: So bietet die Signal Iduna
einen leistungsstarken Motor-
rad-Tarif an. Der umfangreiche
Versicherungsschutz schließt
mögliche Vergünstigungen ein
wie den „car&bike-Nachlass“:
Dieser greift unter anderem,
wenn der Biker auch sein Auto
bei der Signal Iduna versichert
hat und hier mit Schadenfrei-
heitsklasse ½ oder besser fährt.
Zudem muss der jüngste Nutzer
mindestens 27 Jahre sein. Im
aktuellen Fairness-Ranking
der Wirtschaftszeitschrift Fo-
cus-Money (Ausgabe 16/2015)
erhielt die Signal Iduna übrigens
auchindiesemJahrdieAuszeich-
nung„FairsterKfz-Versicherer“.
Nahezu 3.000 Fahrzeugbesitzer
hatten ihrenVersicherer in sechs
Kategorien bewertet.
Wichtig auch für mehr Si-
cherheit auf zwei Rädern: Die
richtigeMotorradkleidung kann
vor schlimmsten Verletzungen
schützenund sogarLeben retten!
Schutzhelm, Lederhandschuhe
und -stiefel sowie Nierenschutz
sind für jeden Motorradfahrer
ein absolutes „Muss“, selbst bei
kurzen Ausfahrten.
EmpfehlenswertistaucheinFahr-
sicherheitstraining, wie es bei-
spielsweise das „auto motor und
sport Fahrsicherheitszentrum“
am Nürburgring anbietet. Auf
Kapelle im neuen Glanz
Sie war in die Jahre ge-
kommen, die Kapelle im
Altenpflegeheim Eltzer-
hof in der historischen
Koblenzer Altstadt. Nach
behutsamer Restaurie-
rung erstrahlt sie jetzt
wieder in neuem Glanz.
Errichtet wurde das Altenheim
1967 von der Kirchengemeinde
St. Kastor. Die Ursprünge des
Eltzerhofesfindensichjedochim
Kloster der „Armen Schwestern
vom Heiligen Franziskus“ aus
Eltzerhof: Andrea Rauland restaurierte Decke mit Liebe zum Detail
Helmut Zeiß.
dieses Training erhalten die
KundenderSignalIduna-Grup-
pe zudem einen Nachlass von
zehn Prozent.
Ist das Motorrad bereits über
die Signal Iduna versichert,
gibt’s nach dem nachweislich
mit dem eigenen Fahrzeug
absolvierten Training 50 Euro
als zusätzliches Dankeschön.
Maler Rauland, Koblenz-Ehrenbreitstein
Gegr. 1875 | 8 Mitarbeiter | Malerarbeiten, Denkmalpflege, Restaurie-
rungen, Vergoldungen | Tel. 0261/ 736 30 |
www.maler-rauland.deAachen von 1854. 2008 wurde
auf Initiative von Karlheinz
Erben †, dem langjährigen stell-
vertretenden Verwaltungsrats-
vorsitzenden der katholischen
Kirchengemeinde St. Kastor,
die Stiftung Eltzerhof Koblenz
gegründet. Sie ist Träger der äl-
testenundzentralsteEinrichtung
für Altenpflege in Koblenz.
„Die direkte Lage an Mosel und
Rhein sowie dieNähe zumDeut-
schen Eck ist für viele Heimbe-
wohner ein Stück Heimat und
optimiert ihre Lebensqualität“,
so Kraftfahrzeugmechaniker-
meister Mark Scherhag. Der
HwK-VizepräsidentundInhaber
des Autohauses Scherhag in den
StadtteilenGüls undRauental ist
ehrenamtliches Vorstandsmit-
glied der Stiftung. Sie engagiert
sich auch bei bauerhaltenden
Maßnahmen und beauftragte
die Firma Maler Rauland aus
Koblenz-Ehrenbreitsteinmit der
Restaurierung der Kapelle.
„Auffällig in der 1977 von Bodo
Schrammaus Köln ausgemalten
Decke ist auch die Wandgestal-
tung und der intensive Vollton
Blau“, so Andrea Rauland.
Mit einem Team nahm sich die
Fassmalerin und Vergolderin
zunächst vorsichtig die starken
Verunreinigungen vor. „Behut-
sam wurden die Flächen mit
speziellen Schwämmen und Tü-
chern trocken gereinigt. Im Be-
reich der Bemalung erfolgte die
Säuberung mit Wattestäbchen
und mit Hilfe von leichten Lö-
semitteln. Kleinere Krusten ent-
ferntenwirmitGlasfaserradieren
und retuschierten Fehlstellen.
Der kräftige blaueGrundtonwar
die größteHerausforderung.Um
einen kompletten Anstrich der
Decke zu verhindern, wurden
deshalb Blaupigmente in leicht
bindendeEmulsionengelöst und
mit feinen Pinseln aufgetragen“,
beschreibtsiedieArbeitsschritte.
Dach ihres Minis in Blattgold gekleidet
Ausgefallenes Design,
riesiger Fahrspaß: Der
Mini ist schon an sich
„anders“. Vergolderin
Andrea Rauland hat
dem aber eins drauf-
gesetzt.
DieKoblenzerinvergoldetedas
DachihresMinisundmachtihn
damitzumabsolutenBlickfang.
Wohl kein anderes Auto auf
EuropasStraßenfährtmiteinem
Dach aus echtem Blattgold.
„Natürlich ist das Nonplus-
ultra“, so Andrea Rauland. Die
47-Jährige, die sowohl bei Ver-
goldearbeiten im Rahmen der
Denkmalpflege als auch beim
Restaurieren kleinerer Objekte
gefragt ist, hat ihr Handwerk
einmal anders in Szene gesetzt.
Mit viel Fingerspitzengefühl
hat sie 500 Blatt Blattgold in
der Größe von acht mal acht
Zentimetern und 1/10.000
Millimeter Stärke mit dem
Vergolderpinsel auf das Dach
„angeschossen“.Untergrundist
einKlebemittelaufLeinölbasis.
Zuvor wurde das Autodach
von einem Fahrzeuglackierer
entsprechend vorbereitet. Die
Vergoldung wurde anschlie-
ßend mit Autolack fixiert. „Die
vonmirangewendeteÖlvergol-
dungisteinVerfahren,dasssich
für jeden Untergrund eignet“,
erklärt Andrea Rauland, Ver-
golderin und Fassmalerin. Das
goldene Dach hält bereits seit
sechs Jahren, ohne auch nur
den geringsten Riss oder eine
Wellung aufzuweisen. Für die
Handwerkerin ist das auch eine
rollende Werbung.
Andrea Rauland hat das Mini-Dach vergoldet.
EineTrockenreinigungwar auch
Ausgang für die Renovierung
der vor-und zurückspringenden
Architekturteile der Wände.
Sie wurden originalgetreu wie-
der mit einer Mineralfarbe
gestrichen. Gezielt wurde eine
matte Oberfläche erstellt. Das
ursprüngliche Aussehen blieb
so erhalten. „Wir sind mit dem
Ergebnissehrzufrieden.Wichtig
ist uns aber vor allemdieAkzep-
tanz durch die Heimbewohner
und ihrer Besucher“, so Mark
Scherhag.
Andrea Rauland (links) und Pflegedienstleiterin
Andrea Schaab in der restaurierten Kapelle.