Previous Page  22 / 24 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 22 / 24 Next Page
Page Background

Restaurierung und ausgefallene Ideen im Handwerk

22

Nr. 189

9. Mai 2015

www.handwerk-special.de

Experten-Tipp für mehr Sicherheit: Motorräder haben keine Knautschzone

Mit dem Einzug des Frühlings startet auch die alljährliche Mo-

torradsaison. Knapp vier Millionen Motorräder sind nach An-

gaben des Flensburger Kraftfahrtbundesamts dann wieder auf

Deutschlands Straßen unterwegs. Damit der Feuerstuhl nicht

zum Schleudersitz wird, gibt Signal Iduna-Experte Helmut

Zeiß Tipps für mehr Sicherheit beim Motorradfahren.

Das Risiko, tödlich zu ver-

unglücken, ist laut Unfall-

forschung der Versicherer

(UDV) für Motorradfahrer

etwa 14-mal so hoch wie für

Autofahrer. Zahlen, die für sich

sprechen. Nicht angepasste

Geschwindigkeit ist Unfallur-

sache Nummer eins. Die meis-

ten Motorradfahrer, rund ein

Drittel, kamenbei sogenannten

Alleinunfällen ums Leben.

UnterAlleinunfällenverstehen

Experten Unfälle, bei denen es

keine anderen Beteiligten gab.

Sie sind deutliches Indiz für zu

hohes Tempo. Zweithäufigste

Todesursache sind Unfälle im

Begegnungsverkehr, so beim

Überholvorgang.

Aufgrund der kleinen Silhouette

werden Motorradfahrer zudem

häufiger übersehen als andere

Verkehrsteilnehmer oder ihre

Geschwindigkeit falsch einge-

schätzt. Um ihre Sicherheit zu

erhöhen, solltenMotorradfahrer

vor allem auf gute Sichtbarkeit

setzen: helle Schutzbekleidung,

reflektierende Materialien und

optische Präsenz – beispiels-

weise durch ausreichende Si-

cherheitsabstände zu anderen

Fahrzeugen – tragen dazu bei.

Motorradfahrer sind außerdem

besonders gefordert, immer für

andere mitzudenken. Unabhän-

gig von der Schuldfrage sind

meist sie es, die an den Unfall-

folgen verstärkt zu leiden haben.

Autofahrer sollten umsichtig

unterwegssein,dennMotorräder

haben keine Knautschzone. Das

sollten auch Motorradpiloten

bedenken, ehe sie Gas geben:

immer der Situation und dem

Können entsprechend fahren.

Wer monatelang die Maschine

nicht angerührt hat, muss sich

das nötige Fahrgefühl für seine

Maschine erst einmal auf kurzen

Ausfahrten wieder antrainieren.

Auf den Sozius gehört in jedem

FalleinepassendeKfz-Versiche-

rung: So bietet die Signal Iduna

einen leistungsstarken Motor-

rad-Tarif an. Der umfangreiche

Versicherungsschutz schließt

mögliche Vergünstigungen ein

wie den „car&bike-Nachlass“:

Dieser greift unter anderem,

wenn der Biker auch sein Auto

bei der Signal Iduna versichert

hat und hier mit Schadenfrei-

heitsklasse ½ oder besser fährt.

Zudem muss der jüngste Nutzer

mindestens 27 Jahre sein. Im

aktuellen Fairness-Ranking

der Wirtschaftszeitschrift Fo-

cus-Money (Ausgabe 16/2015)

erhielt die Signal Iduna übrigens

auchindiesemJahrdieAuszeich-

nung„FairsterKfz-Versicherer“.

Nahezu 3.000 Fahrzeugbesitzer

hatten ihrenVersicherer in sechs

Kategorien bewertet.

Wichtig auch für mehr Si-

cherheit auf zwei Rädern: Die

richtigeMotorradkleidung kann

vor schlimmsten Verletzungen

schützenund sogarLeben retten!

Schutzhelm, Lederhandschuhe

und -stiefel sowie Nierenschutz

sind für jeden Motorradfahrer

ein absolutes „Muss“, selbst bei

kurzen Ausfahrten.

EmpfehlenswertistaucheinFahr-

sicherheitstraining, wie es bei-

spielsweise das „auto motor und

sport Fahrsicherheitszentrum“

am Nürburgring anbietet. Auf

Kapelle im neuen Glanz

Sie war in die Jahre ge-

kommen, die Kapelle im

Altenpflegeheim Eltzer-

hof in der historischen

Koblenzer Altstadt. Nach

behutsamer Restaurie-

rung erstrahlt sie jetzt

wieder in neuem Glanz.

Errichtet wurde das Altenheim

1967 von der Kirchengemeinde

St. Kastor. Die Ursprünge des

Eltzerhofesfindensichjedochim

Kloster der „Armen Schwestern

vom Heiligen Franziskus“ aus

Eltzerhof: Andrea Rauland restaurierte Decke mit Liebe zum Detail

Helmut Zeiß.

dieses Training erhalten die

KundenderSignalIduna-Grup-

pe zudem einen Nachlass von

zehn Prozent.

Ist das Motorrad bereits über

die Signal Iduna versichert,

gibt’s nach dem nachweislich

mit dem eigenen Fahrzeug

absolvierten Training 50 Euro

als zusätzliches Dankeschön.

Maler Rauland, Koblenz-Ehrenbreitstein

Gegr. 1875 | 8 Mitarbeiter | Malerarbeiten, Denkmalpflege, Restaurie-

rungen, Vergoldungen | Tel. 0261/ 736 30 |

www.maler-rauland.de

Aachen von 1854. 2008 wurde

auf Initiative von Karlheinz

Erben †, dem langjährigen stell-

vertretenden Verwaltungsrats-

vorsitzenden der katholischen

Kirchengemeinde St. Kastor,

die Stiftung Eltzerhof Koblenz

gegründet. Sie ist Träger der äl-

testenundzentralsteEinrichtung

für Altenpflege in Koblenz.

„Die direkte Lage an Mosel und

Rhein sowie dieNähe zumDeut-

schen Eck ist für viele Heimbe-

wohner ein Stück Heimat und

optimiert ihre Lebensqualität“,

so Kraftfahrzeugmechaniker-

meister Mark Scherhag. Der

HwK-VizepräsidentundInhaber

des Autohauses Scherhag in den

StadtteilenGüls undRauental ist

ehrenamtliches Vorstandsmit-

glied der Stiftung. Sie engagiert

sich auch bei bauerhaltenden

Maßnahmen und beauftragte

die Firma Maler Rauland aus

Koblenz-Ehrenbreitsteinmit der

Restaurierung der Kapelle.

„Auffällig in der 1977 von Bodo

Schrammaus Köln ausgemalten

Decke ist auch die Wandgestal-

tung und der intensive Vollton

Blau“, so Andrea Rauland.

Mit einem Team nahm sich die

Fassmalerin und Vergolderin

zunächst vorsichtig die starken

Verunreinigungen vor. „Behut-

sam wurden die Flächen mit

speziellen Schwämmen und Tü-

chern trocken gereinigt. Im Be-

reich der Bemalung erfolgte die

Säuberung mit Wattestäbchen

und mit Hilfe von leichten Lö-

semitteln. Kleinere Krusten ent-

ferntenwirmitGlasfaserradieren

und retuschierten Fehlstellen.

Der kräftige blaueGrundtonwar

die größteHerausforderung.Um

einen kompletten Anstrich der

Decke zu verhindern, wurden

deshalb Blaupigmente in leicht

bindendeEmulsionengelöst und

mit feinen Pinseln aufgetragen“,

beschreibtsiedieArbeitsschritte.

Dach ihres Minis in Blattgold gekleidet

Ausgefallenes Design,

riesiger Fahrspaß: Der

Mini ist schon an sich

„anders“. Vergolderin

Andrea Rauland hat

dem aber eins drauf-

gesetzt.

DieKoblenzerinvergoldetedas

DachihresMinisundmachtihn

damitzumabsolutenBlickfang.

Wohl kein anderes Auto auf

EuropasStraßenfährtmiteinem

Dach aus echtem Blattgold.

„Natürlich ist das Nonplus-

ultra“, so Andrea Rauland. Die

47-Jährige, die sowohl bei Ver-

goldearbeiten im Rahmen der

Denkmalpflege als auch beim

Restaurieren kleinerer Objekte

gefragt ist, hat ihr Handwerk

einmal anders in Szene gesetzt.

Mit viel Fingerspitzengefühl

hat sie 500 Blatt Blattgold in

der Größe von acht mal acht

Zentimetern und 1/10.000

Millimeter Stärke mit dem

Vergolderpinsel auf das Dach

„angeschossen“.Untergrundist

einKlebemittelaufLeinölbasis.

Zuvor wurde das Autodach

von einem Fahrzeuglackierer

entsprechend vorbereitet. Die

Vergoldung wurde anschlie-

ßend mit Autolack fixiert. „Die

vonmirangewendeteÖlvergol-

dungisteinVerfahren,dasssich

für jeden Untergrund eignet“,

erklärt Andrea Rauland, Ver-

golderin und Fassmalerin. Das

goldene Dach hält bereits seit

sechs Jahren, ohne auch nur

den geringsten Riss oder eine

Wellung aufzuweisen. Für die

Handwerkerin ist das auch eine

rollende Werbung.

Andrea Rauland hat das Mini-Dach vergoldet.

EineTrockenreinigungwar auch

Ausgang für die Renovierung

der vor-und zurückspringenden

Architekturteile der Wände.

Sie wurden originalgetreu wie-

der mit einer Mineralfarbe

gestrichen. Gezielt wurde eine

matte Oberfläche erstellt. Das

ursprüngliche Aussehen blieb

so erhalten. „Wir sind mit dem

Ergebnissehrzufrieden.Wichtig

ist uns aber vor allemdieAkzep-

tanz durch die Heimbewohner

und ihrer Besucher“, so Mark

Scherhag.

Andrea Rauland (links) und Pflegedienstleiterin

Andrea Schaab in der restaurierten Kapelle.