Regionalhandwerk ist national und international erfolgreich
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Nr. 186
31. Januar 2015
www.handwerk-special.deBereits die Römer bauten
im Külzbachtal bei Alter-
külz Erze ab. Bis 1908
wurde hier ein Bergwerk
betrieben. Etwa zeitgleich
wurde die Hunsrückbahn
gebaut, und die Eisen-
bahn rollte auch durch
Alterkülz. 1932 gründete
Ernst Petry in dem klei-
nen Ort einen Schlosser-
betrieb …
DerBergbau ist längstGeschich-
teundauchdieBahnstreckenach
100 Jahrenverschwunden.Doch
einen Betrieb namens Petry gibt
es immer noch. Aus der Schlos-
serei hat sich ein Stahlbauunter-
nehmen entwickelt. Waren es
einst Erze, aus denen die Römer
MetallewieKupfer, Silber, Zink
oder Blei gewannen, bringen die
HandwerkerheuteStahlinForm.
Direkt gegenüber des ehema-
ligen Bahnhofs ist der Betrieb
mit 80 Mitarbeitern, darunter
fünf Lehrlinge, zu Hause.
Eroberten einst die Römer weite
TeileEuropas, so ziehendieMit-
arbeiter von Stahlbau Petry ih-
rerseits in die Ferne und erfüllen
nationaleundauchinternationale
Kundenwünsche.Dasreichtvom
Hallenbau bis zur Entwicklung
einer eigenen Maschine, die
anderen Metallbauern die ver-
einfachte Fertigung ermöglicht.
Mit dem „Wendomat“ hat der
Seit 1932 wird in Alterkülz Stahl in Form gebracht
Stahlbau Petry GmbH, Alterkülz
Gegr. 1932 | 80 Mitarbeiter, 5 Lehrlinge | alle Metallbauarbeiten; speziali-
siert auf Hallenbau und Fassadenverkleidung |
www.petry.deDie HwK-Außenwirt-
schaftsberatung unterstützt
ihre Mitgliedsbetriebe
durch individuelle Bera-
tungen und Seminare bei
einem Markteintritt und der
Ausweitung der Geschäfts-
beziehungen ins Ausland
– auch nach Luxemburg.
Eine gemeinsame Markter-
kundungsreise führt am 21.
März zu den „myenergy
days“, einer Fachmesse für
energetische Gebäudesanie-
rung. Praxisnahe Vorträge,
ein Messerundgang sowie
eine geführte Baustellenbe-
sichtigung geben wichtige
Informationen zur luxem-
burgischen Baubranche.
Infos & Anmeldung bei der
HwK Koblenz:
Veranstaltung
Außenwirtschaft
Tel. 0261/ 398-241
Blick in die Fertigungshalle von Stahlbau Petry in Alterkülz. Das Unternehmen besteht bereits seit 1932.
Betrieb 1985 eine patentierte
Anlage auf den Markt gebracht,
die materialschonend auch
schwerste Metallteile für eine
ergonomischeBearbeitungwen-
den kann. Der Bearbeiter kann
in einer bequemen und gesun-
den Arbeitshaltung schweißen,
flexen oder schneiden. „Damit
sindwireuropaweiterfolgreich“,
beschreibt Claudia Jakoby,
Mitglied in der dreiköpfigen
Geschäftsleitung. Zusammen
mit Bruder Christian Günnewig
und Hans-Jürgen Stemann führt
die 32-Jährige den Betrieb in die
Zukunft.
Der Unternehmensschwerpunkt
liegtimHallenbauundderFassa-
denverkleidung. Standardisierte
Normhallen werden gebaut wie
auch auf Kundenwunsch maß-
genau projektierte Sonderferti-
gungen. Von der Entwicklung
anderbetriebseigenenEDV-An-
lage bis zum Zuschnitt und die
Metallbearbeitung auf 10.000
QuadratmeternWerkgeländebis
zur Montage am Bestimmungs-
ort bietet der Betrieb alles aus
einerHandundkommt so inganz
Deutschland zum Zuge.
Doch auch im benachbarten
Ausland, so beispielsweise in
Luxemburg (siehe Info-Kasten
zur Außenwirtschaftsberatung
der HwK rechts neben diesem
Beitrag), ist der internationale
Kundenkreis beheimatet. Die
wirtschaftliche Lage des Be-
triebes beschreibt die für Perso-
nalzuständigeGeschäftsführerin
als gut, „wobei wir natürlich
die konjunkturelle Stimmung
spüren. Machen unsere Kunden
Krisen amHorizont aus, werden
Investitionen zurückgefahren“.
Für den Mittelständler aus dem
Hunsrück ist es deshalb wichtig,
sich nicht nur auf ein Produkt
zu verlassen. Das Unternehmen
setzt dabei auf Fachkräfte aus
den eigenen Reihen und bietet
für Sommer 2015 einen Ausbil-
dungsplatz.
Geschäftsführerin Claudia Jakoby ist bei Stahlbau
Petry für das Personalwesen verantwortlich.
Hallenbau und Fassadenverkleidung sind Schwerpunkte
des Stahlbauspezialisten – im Bild der Unternehmenssitz.
Schweißarbeiten
an der Träger-
konstruktion
einer künftigen
Halle.
Foto: privat
Erze, Eisenbahn und Stahlbau