Handwerk Special Nr. 153 vom 1. Oktober 2011 - page 21

Im Handwerk verwurzelt: Tischlerei feiert Mitarbeiterjubiläum
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Nr. 153
1. Oktober 2011
Seit 130 Jahren dem Holz verbunden
„Die in unserem Betrieb
praktizierte Symbiose von
Handel und Handwerk
funktioniert sehr gut“, so
Tischlermeister Fred Eu-
teneuer aus Gieleroth im
Westerwald.
„Wir beziehen beispielsweise
Küchen von namhaften Her-
stellern, die wir auf individuelle
Kundenwünsche zuschneiden.
Da fehlt hier ein Hängeschrank,
soll da eine Ecklösung gefunden
oder passende Essraummö-
bel ergänzt werden“, sagt der
Fachmann. „Durch den eigenen
Tischlereibetrieb sind wir flexi-
bel und können individuell auf
Kundenwünsche reagieren und
diese umsetzen“, erklärt der
52-Jährige.
Die Einbauküchen werden
deshalb am Computer mit dem
Kunden geplant und fotorea-
listisch dargestellt. Durch die
detailgetreue 3D-Farbperspek-
tive bekommt der Kunde einen
exzellenten Vorgeschmack auf
die Einrichtung seiner Küche.
Die farbliche Raumgestaltung
von Wand, Decke, Fußboden
sowie Fenstern und Türen ver-
vollständigen den Gesamtein-
druck. Handwerk und Handel
gehen hier Hand in Hand. „Die
Kunden wissen den Vorteil die-
ser Konstellation zu schätzen.
Zu jedem Raum finden wir eine
passende Lösung, egal wie klein
er ist“, ist Euteneuer überzeugt.
DieNachfrage, die vor allemauf
Mund-zu-Mund-Empfehlung
basiert, bestätigt sein Konzept.
Die Spezialisierung auf die
individuelle Planung und den
Verkauf vonKüchenbegannerst
1999. Da übernahm der heutige
Inhaber den Betrieb von seinem
Vater. Gegründet hat ihn sein
Urgroßvater, Tischlermeister
Heinrich Euteneuer, bereits
1881. „In dieser Zeit wurden
alle handgezimmerten Waren,
etwa Fenster und Türen, mit
einer Holzkarre zum Kunden
gefahren. Gearbeitet wurde von
6 bis 18 Uhr“, weiß Euteneuer
aus Erzählungen. Er erzählt,
dass der Betrieb nach einer
durch den Zweiten Weltkrieg
bedingten Zwangspause 1945
wieder eröffnet wurde. „Damals
galt es vor allem beim Aufbau
Tischlermeisterbetrieb setzt auf Mix aus Handwerk und Handel
Steckbrief: Küchen-Center Euteneuer, Gieleroth
Gegr.1881 | 7Mitarb. (1Meister, 3Lehrl.) | Küchenplanung,Montage,
Sonderanfertigung | Tel.:02681/2488 |
Für Tischler beginnt am
6. September ein Vollzeit-
Meisterkurs in Koblenz.
Der Unterricht findet mo-fr,
8-15.30 Uhr, statt.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Tischler
Info-Tel.: 0261/ 398-415
der hochgradig zerstörtenKreis-
stadtAltenkirchenmitzuwirken.
Es gab Holzbezugsscheine, die
überwiegend für öffentliche
Arbeiten vorgesehen waren.
Fenster undTürenzähltenzuden
wichtigsten Anfertigungen.“
Fred Euteneuer hat die Philoso-
phie, „werd’ nur so groß, dass du
den Überblick nicht verlierst“,
von seinem Vater übernommen
und setzt sie durch die Spezia-
lisierung um. „Wir zeigen auf
der 2.000 Quadratmeter großen
Ausstellungsfläche zwar nicht
nur Küchen, verzetteln uns aber
nicht. Natürlich bleiben die
Wurzeln bestehen. Auf Wunsch
fertigen wir auch Wandschrän-
ke und Sonderanfertigungen
aller Art nach Maß an. Wir
sind seit 130 Jahren dem Holz
verbunden“, resümiert er nicht
ohne Stolz.
Jubiläum: 30 Jahre Treue zum Betrieb
„Der Betrieb ist wie eine Familie“, schätzt Lothar Röhrig ein. Der
Tischler hat in der FirmaEuteneuer gelernt und hält ihr seit 30 Jahren
die Treue. „Ich habe nie daran gedacht, woanders zu arbeiten. Das
Betriebsklima stimmt, die Arbeit war immer vielseitig.“ Treppen,
Fenster, TürenundMöbel hat er gebaut. Inzwischen tragenwohlweit
über 1.000 vor Ort fachgerecht montierteKüchen seineHandschrift.
„Wenn es nach mir geht, feiere ich gern goldene Hochzeit mit der
Firma“, so Röhrig. Na dann auf die nächsten 20 Jahre!
Arbeiten schon eine lange Zeit erfolgreich zusammen:
Tischlermeister Fred Euteneuer (l.) gratuliert seinem
langjährigen Mitarbeiter Lothar Röhrig zum Jubiläum.
So fing alles einmal
an: Lothar Röhrig (r.)
als noch junger Mitar-
beiter mit Fred Eute-
neuers Vater Heinz.
Handgemachte Vielfalt
Kunsthandwerkermarkt sorgte für prall gefüllte Einkaufsstraße
ObHolz,Glas,Filz,GoldoderSilber:Egal,wasdas
Herz begehrte, auf dem Kunsthandwerkermarkt
in der Koblenzer Schloßstraße wurde Man(n)
und vor allem Frau garantiert fündig. Rund 100
Aussteller aus der Region, Deutschland und dem
nahen Ausland verlockten die Besucher zum
Kauf ihrer handgefertigten Einzelstücke. Nach
guter Tradition gliederte sich der Kunsthandwer-
kermarkt wieder in den Rahmen des Koblenzer
Schängelmarktes ein und sorgte für das richtige
QuentchenHandwerkunterdenzahlreichenAktio­
nen in der Stadt an Rhein und Mosel. Mehr Fotos
vombuntenTreibenbeimKunsthandwerkermarkt
auf
Fotos: P!ELmedia
Foto aus
den frühen
Jahren der
westerwäl-
der Tisch-
lerei Eute-
neuer.
Foto: privat
Foto: privat
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