Handwerk Special Nr. 146 vom 5. Februar 2011 - page 22

Die junge Seite: Handwerkslehrlinge über die fünfte Jahreszeit
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Nr. 146
5. Februar 2011
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Martin
Hart-
mann:
Seit 20
Jahren bin
ich im Karnevalsverein Gamlen (Kreis
Cochem) Mitglied, seit 2002 Zweiter
Vorsitzender. Karneval bedeutet für
mich Tradition, Gemeinschaft und
natürlich Spaß. Was man an Freude
schenkt, bekommt man zurück.
Zimmererlehrling
Fabian Wilhelmi, Holz-
bau Kappler GmbH &
Co. KG, Gackenbach: Ich helfe beim Wagenbau
im Karnevalsverein. Da stecken sehr viel Arbeit
und persönliches Engagement drin. Immer wird
eine Botschaft transportiert. In diesem Jahr heißt
das Thema Bauarbeiter. Das spricht mich natürlich
besonders an.
Zimmererlehr-
ling Kai
Mül-
ler, Life-
Haus Fer-
tigbau,Kas­
tellaun: Ich
moderiere den
Rosenmontags-
zug in Simmern.
Da trägt man zum
Erfolg des Zuges bei. Der Karneval gehört zu
meinem Leben. Ich war schon Kinderprinz.
Heute tanze ich in der Showtanzgruppe Sim-
mern. Karneval heißt nicht, lustig zu sein auf
Kommando, Freude und Frohsinn sollte man
eigentlich immer ausstrahlen.
Zimmererlehrling Pas-
cal Hanisch, Zim-
merei Dahm GmbH,
Niederdürenbach:
Mein Vater und ich
spielen im Spielmanns-
zug Rot-Weiß Heimers-
heim die Trommel. Wir üben
eigentlich das ganze Jahr.
Karneval bedeutet für mich
vor allem Spaß und Freude.
Zimmererlehrling
Jan Kläsgen, Sä-
gewerk Zimmerei
Holbach GmbH, Ade-
nau: Ich tanze
im Männerballett
Reifferscheid.
In diesem
Jahr bin ich
Kermit der Frosch.
Ungefähr zehn
Auftritte pro Session
kommen zusammen.
Das macht sehr viel
Spaß.
Zimme-
rerlehr-
ling Jo-
hannes
Nickenig,
Ch. Blum
Holzbau GmbH, Neuwied: Ich bin erst
seit einem Jahr im Karneval aktiv, tanze
in der Showtanzgruppe. Unser Thema
ist der Dschungel. Die Karnevalisten,
die ich kenne, sind keine Kasper. Sie
nehmen den Karneval sehr ernst, aber
ihre Begeisterung steckt an.
Maurerlehrling Christian Kai-
ries, Dickopf Baugesell-
schaft mbH & Co. KG,
Herschbach: Unser
Verein Hechtheimer
Dragoner hat an die
400 Mitglieder. Ich
bin durch meinen Vater
zum Karneval gekommen.
Im Zug laufe ich als Kano-
nenführer mit. Dem Auftritt
fiebere ich entgegen. Schön,
dass es den Karneval gibt.
Stra-
ßenbau-
erlehrling
Kevin
Artioli,
Reu-
scher
Tiefbau GmbH, Rennerod: Im Karnevals-
verein Meudt bin ich im Elferrat. Die Pro-
ben für unsere Auftritte beginnen lange
vor Karneval. Das Zusammengehörig-
keitsgefühl der Aktiven ist groß. Jeder ist
bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Fliesen-, Plat-
ten- und
Mosaikle-
gerlehrling
Jan Petermeier,
Arno Reif, An-
dernach: Meine
Schwes­ter tanzt
in unserem Ver-
ein Amazonen
als Funkenma-
riechen. Ich trage sie als Gardemajor auf
die Bühne und tanze auch. Unser Tanz wird
extra für Karneval konzipiert. Der Auftritt ist
ein stolzes Gefühl, alles muss klappen. Wir
trainieren zweimal in der Woche.
Fliesen-,
Platten- und
Mosaik­
legerlehrling
Marc Busch,
Manfred Busch,
Nickenich: In un-
serem Verein in An-
dernach spiele ich
Trompete. Wir spielen
Guggemusik. Das ist ei-
ne auf ihre eigene, sehr spezifische Art „falsch“
gespielte Blasmusik. Dass heißt, man erkennt
die Melodie durchaus, aber sie klingt ziemlich
schräg. So entsteht eine wilde, mitreißende Mu-
sik, die mir unheimlich viel Spaß macht.
Stuckateurlehrling Serkan Celik,
Celik-Stuckateur, Hennef: Ich
bin Kurde, lebe seit fünf Jahren
in Deutschland. Karneval kannte
ich nicht. Ich habe gefragt, was
ist das? Was machen die Leu-
te? Auf einer Karnevalssitzung
habe ich Lust bekommen und
mit Freunden eine Tanzgruppe
gegründet. Jetzt freuen wir uns,
wenn wir auftreten dürfen.
Karneval ist durchaus nicht
nur Spaß, sondern eine ernste
Sache. Darüber sind sich die
Handwerkslehrlinge, die zurzeit
die überbetriebliche Ausbildung
im HwK-Bauzentrum in Koblenz
besuchen, einig.
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EgalobaktivinTanzgrup-
pe oder Verein, die Befra-
gungunterLehrlingenver-
schiedener Berufe er­gab:
Karneval gehört dazu,
gäbe es ihn nicht, müsste
er erfunden werden.
So denken auch Betriebswirt des
Handwerks Jürgen Fuchs und Maurer-
meisterMartinHartmann. Beide haben
ihren Arbeitsplatz im Bauzentrum und
engagieren sich in der Lehrlingsausbil-
dung. In der 5. Jahreszeit sind sie im
Karnevalsverein aktiv.
Jürgen Fuchs: Wenn keine Narren auf der Welt wären,
was wäre dann die Welt? Dieses Goethezitat spie-
gelt meine Einstellung wider. Ich bin seit 2006 Ers­
ter Vorsitzender im Karnevals- und Theaterverein
Thür bei Mayen, seit 2010 Ehrenpräsident und Büt-
tenredner. Ich
denke, alles was
man mit Herzblut
macht, ist Freu-
de, keine Last.
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