Handwerk im Frühjahr vom 15. März 2000 - page 8

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Flotte Sommer-Trends vom Friseurhandwerk: Bei der Haarfrisur gibt es kein Diktat
Der Sommer 2000 steht im Zeichen einer
neuen Vitalität. Klare Formen bestimmen
das Modebild - auch bei den Frisuren. Läs-
sige Schnitte liegen im Trend.
„Der Bogen von Natur zur Technik, von der
Tradition zur Moderne soll gespannt wer-
den“, so Hans Werner Reichle, Vorsitzen-
der des Landesinnungverbands für das Fri-
seurhandwerk Rheinland. „Die moderne
Bob-Variante zeigt eine freche junge Kon-
tur mit fransig wegstehenden Seiten. Lok-
kenfrisuren erobern Frauen- undMännerher-
zen. Die legere Hochsteckfrisur ist eine an-
sprechende Variante. Alles ist in Bewe-
gung“, erklärt er.
Bei der Farbgestaltung der Frisur ist alles
angesagt, was dem Haar Glanz, Schimmer
und andere Lichtreflexe beschert. Die Trend-
farbe heißt Rot. „Doch Trend heißt nicht
gleich Stil, zum perfekten Schnitt gehört ein
Typ, der entscheidet, ob die Frisur gelockt,
geknetet, gefönt oder luftgetrocknet wird,
welche Farbe ihm schmeichelt“, ergänzt
Reichle.
Männer-Beauty
Von raffinierter Schlichtheit ist die Männer-
Frisurenmode. Der Haarschnitt ist korrekt,
die Haarfarbe typgerecht. Die Herren dür-
fen das haar auch wieder etwas länger tra-
gen. Ob mit Seitenscheitel, im vorderen
Frisurenbereich glatt anliegend mit weg-
stehenden Nackenpartien oder zu Gesicht
So sehen die
Modefrisuren
für den kom-
menden Som-
mer aus. Doch
nicht nur die
Haare werden
durch das Fri-
seurhandwerk
in Höchstform
gebracht, auch
auf das Make
up haben sich
die Handwerker
spezialisiert.
Kreativität und
Können ist ge-
fragt, geht es um
die Kundenbera-
tung und den
richtigen Schnitt.
Mit ihrer
Sommermode
erfüllt das
Friseurhandwerk
dieseAnsprüche.
frisiert und crazy gestylt. Noch mehr Mög-
lichkeiten hat der Mann, wenn eine Dauer-
welle den Haaren Bewegung gibt und die
Frisurformen dadurch noch interessantere
Effekte bekommen.
Pflegetips
Damit die Frisur hält, empfiehlt der Fach-
mann das Haar alle vier bis sechs Wochen
nachschneiden zu lassen. Zum Farbauf-
frischen genügt auch schon einmal die Haar-
wäsche mit einem Farbshampo Gel, Wachs
und Schaum sind unerläßlich, um den ge-
wünschten Naßeffekt zu erzielen.
Make up: Tags weniger, abends auffallend
„Make up Produkte bieten neben aktuellen
Modefarben auch umfassenden Schutz und
Pflege für die Haut“, sagt Friseurmeisterin
Gaby Berkler, Vorsitzende der Fachgruppe
Kosmetik der Innung. „Augen und Lippen
glänzen silbrig, die Wangen werden leicht
rougiert. Tagsüber ist zurückhaltende Ele-
ganz gefragt. Abends darfs etwas mehr Far-
be sein - wieviel, orientiert sich amAnlaß.“
Karl-Heinz Scherhag,
HwK-Präsident und Bun-
destagsabgeordneter im
Gespräch zu den neuesten
Zahlen des Handwerks im
Norden von Rheinland-
Pfalz. Sowohl die Zahl
der Unternehmen, die der
Beschäftigten, der Um-
satz wie auch die Aus-
bildungsverhältnisse
konnten kräftig zulegen.
Die neuesten Zahlen sprechen für sich:
das Handwerk im Bezirk der HwK Ko-
blenz ist unverkennbar imAufwind. Wir
befragten Karl-Heinz Scherhag, Präsident
der Handwerkskammer und MdB, zu der
positiven Entwicklung.
Herr Scherhag, in welchen Bereichen wei-
sen die Zahlen nach oben?
Karl-Heinz Scherhag
: Nehmen wir als Bei-
spiel einmal die Zahl der Betriebe. Sie ist
in den Jahren von 1995 bis 1999 bei uns so
stark wie noch nie zuvor, nämlich um 18,8
Prozent, auf fast 17.400 Betriebe angestie-
gen. Das zeigt, wie wichtig und effektiv die
Meisterprüfung imHandwerk alsVorausset-
zung zur Selbständigkeit ist, mit wieviel
Elan und vor allem auch wie einfallsreich
sich die jungen Handwerksmeister daran
machen, ihre Ideen von der Gründung einer
eigenen Existenz zu verwirklichen.
Wirkt sich dieser Boom bei den Betriebs-
gründungen auch auf die Arbeitsplatz-
situation aus?
Natürlich. In den vergangenen fünf Jahren
haben auch die Mitarbeiterzahlen in Hand-
werksbetrieben unserer Region auf 145.000
zugenommen. Das Handwerk bestätigt so
nachhaltig seine enorme volkswirtschaftli-
che Bedeutung als Arbeitgeber.
Wenn Sie die Lehrlingszahlen mit dazu neh-
men, wird außerdem deutlich, dass wir die
Rolle als wichtigster Ausbilder sehr ernst
nehmen. Dass der Zuwachs hier nicht so
groß ausfällt, hängt u. a. mit den geburten-
schwächeren Jahrgängen zusammen. Desto
wichtiger ist es, dass wir heute schon an
morgen denken, durch rechtzeitigesAusbil-
den für qualifizierten Nachwuchs sorgen,
der sich flexibel und dynamisch auf die tech-
nologischenVeränderungen einstellen kann.
Das Engagement unserer Betriebe in der
Ausbildung kann dennoch nicht hoch genug
eingeschätzt werden. Schließlich istAusbil-
dung auch ein Kostenfaktor. Desto bedau-
erlicher ist es, dass das steuerpolitische Re-
formpaket der Bundesregierung für den
Mittelstand bei weitem nicht die erhofften
fianziellen Entlastungen bringt. Nehmen Sie
nur das Stichwort pauschalisierte Gewerbe-
steueranrechnung. Sie kommt lediglich für
wenige unserer Handwerksbetriebe in Be-
tracht, die nach wie vor größtenteils Perso-
nen- und keine Kapitalgesellschaften sind.
Bestätigen die Umsätze den Aufwärtstrend
im Handwerk?
Absolut. Zwischen 1995 und 1999 sind die
Umsätze auf 22 Milliarden angewachsen.
Klarer könnte Wirtschaftskraft wohl nicht
definiert werrden.
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