Handwerk im Frühjahr vom 15. März 2000 - page 4

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Der Mann
fürs Panzer-
glas: Glaser-
meister Thilo
Schwarz aus
Holzappel im
Rhein-Lahn-
Kreis ist
einer der
wenigen
Unternehmer
in Rhein-
land-Pfalz,
die bis zu 50
Millimeter
starke
Verbund-
gläser bear-
beiten und
aus ihnen
Fenster bau-
en. Kunden
sind u.a.
Einrichtun-
gen der Bun-
deswehr.
Es ist durchsichtig, meist sehr dünn, manch-
mal aber auch fünf Zentimeter dick. Man kann
hindurch oder mit ihm sehen: Glas. Gläser sind
uns in den vielfältigsten Formen und Farben
bekannt, zum Beispiel in Fenstern und Türen,
an Autos und Fassaden, bei Brillen und Mö-
beln. So viele Formen der Glasverwendung es
gibt, so viele Handwerksberufe gibt es, die
Glas verarbeiten.
Einer steht dem Glas besonders nah: der Gla-
ser. Er kennt sich aus mit derVielzahl der Glas-
arten und deren Bearbeitung. Ne-
ben edlen Design-, Matt- und
Farbgläsern für den Innenausbau
gibt es auch Isolier- und Sicher-
heitsgläser. Immer häufiger wird
Glas auch in der Architektur zur
Gestaltung von Gebäudefassaden
verwendet. Ehemals reizlose
Industriebauten erscheinen so im
Glanz der sich in ihnen spiegeln-
den Umwelt. Dass jeder Anwen-
dungsbereich auch seine eigene
Verarbeitungskenntnisse erfor-
dert, ist klar.
Martin Weberbauer
aus Ander-
nach ist Glasermeister und sorgt
dafür, dass immer alles glasklar
ist. 1975 absolvierte er die Mei-
sterprüfung, 1980 übernahm er den elterlichen
Betrieb, der bereits seit 1873 in Familien-
tradition existiert. Er kennt die Wünsche sei-
ner Kunden und weiß, wie manmit Glas höchs-
te ästhetische und funktionelleWirkung erzielt.
„Immer wieder erhalten wir Aufträge für
Wintergärten, da die Leute das ganze Jahr die
Kraft der Sonne genießen wollen“, so Martin
Weberbauer. Durch moderne Technologien ist
die Isolierwirkung bestimmter Gläser so hoch,
dass man im Winter auch bei viel Glasfläche
keinen Wärmeverlust befürchten muß. „An-
stelle von getrockneter Luft befinden sich heute
zwischen den beiden Scheiben des Isolier-
glases Edelgase, wie zum Beispiel Argon“,
weiß der Glasersmeister. Und wenn es imSom-
mer zu warm wird, fährt ein selbstregulieren-
des System dann automatisch eine Jalousie
heraus, die vor Überhitzung schützt. Noch ein
Tipp vom Handwerksmeister: „Wer sich nicht
den Blicken vonAußen aussetzen möchte, der
kann sich die Gläser verspiegeln lassen.“
Der Sonnengenuss hinter Glas ist ungetrüb-
ter; gefährliche UV-Strahlen werden zu einem
erheblichen Teil herausgefiltert. Während das
sichtbare Licht und die Wärmestrahlung un-
gehindert die Scheibe durchdringen können,
wird die ultraviolette Strahlung absorbiert.
Nur eine von vielen Schutzqualitäten des Ma-
terials: Glas schützt vor Kälte und Nässe,Wär-
meverlusten, Lärmbelästigungen und ungebe-
tenen Gästen.
Glaserhandwerk lässt gut (r)ausschauen. Und glasklar einblicken.
Besonders jetzt im Frühling weiß man die
Transparenz des Glases zu schätzen. Licht-
durchflutet ist das Zimmer, wenn man erwacht.
Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln einen an der
Nase und hinter der Scheibe wird es auch be-
reits angenehm warm, während es draußen
noch friert. Durch das Glas überträgt sich der
Rhythmus der Jahreszeiten in das Haus hin-
ein.
Bringt Glas in die richtige Form: Glasermei-
ster Martin Weberbauer aus Andernach
Glas gehört zu den härte-
sten Werkstoffen über-
haupt - doch eine Techno-
logie der Neuzeit macht es
„butterweich“: der
Laser
.
Das
Laserzentrum der HwK Koblenz
im
Metall- und Technologiezentrum
öffnet am
18. und 19. März
Besuchern seine Tore und
informiert über die zahlreichen Bearbei-
tungsmöglichkeiten. Werkstoffe, ob Holz,
Metall, Glas oder Keramiken, lassen sich
durch die Lasertechnik schneiden, schwei-
ßen oder gravieren. Glas nimmt als Werk-
stoff eine Sonderrolle ein, denn physika-
lisch ist es ein schlechter Wärmeleiter -
thermische Spannungen führen zu Rissen.
Die HwK-Technologieexperten haben trotz-
dem eine Reihe von Bearbeitungsmöglich-
keiten entwickelt, die sie am
18. und 19.
März auf dem Markt der Möglichkeiten
von 10 bis 17 Uhr im Metall- und Techno-
logiezentrum vorstellen.
Infos zur Materialbearbeitung mit Laser
gibt die HwK Koblenz, Tel.: 0261/398-541,
Fax: -988, e-mail:
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