Handwerk Special Nr. 241 vom 01.04.2023

Moritz Haupt ist 24 Jahre alt, wohnt in Singhofen (Rhein-Lahn-Kreis) und ist jahrgangsbester Maurer- und Betonbauermeister. Schon als Kind wollte er Bauarbeiter oder Maurer „wie mein Cousin“ werden. Die Entscheidung fürs Handwerk fiel dann letztlich, als er ein duales Studium im Bauingenieurswesen begonnen hatte. In der Praxisphase konnte er als Bauleiter Fragen der Mitarbeiter nicht beantworten konnte, weil ihm praktische Erfahrung fehlte. Genau dafür machte er die Ausbildung zum Maurer und durfte von Anfang an mauern, einschalen und Eisen binden. Er sammelte schnell Erfahrung. Beim Landeswettbewerb des Handwerks erreichte er den zweiten Platz und der Meisterbrief war die logische nächste Stufe.MoritzHaupt erhofft sichdavon Metallbauermeister Lukas Schleidweiler Lukas Schleidweiler ist 23 Jahre alt, kommt ausNiederöfflingen im Kreis Bernkastel-Wittlich und ist der beste Metallbauermeister des Jahrgangs 2022. Als Kind wollte er zwar zunächst gern Landwirt werden, aber in der Oberstufe des Gymnasiums entschied er sich dann doch lieber für einen Handwerksberuf, weiler„SpaßamArbeitenhatte“ und ihn unter anderemder direkte Freundeskreis dazu ermunterte. Für den Meisterbrief hat sich Lukas Schleidweiler entschieden, weil er mehr Verantwortung in einer Führungsposition übernehmen und dabei anderen Mitarbeitern sein Maßschneidermeisterin Nadja Bach NadjaBach ist 27Jahre alt, kommt ausHünfeld im Landkreis Fulda und hat die Prüfung zur Maßschneidermeisterinals Jahrgangsbeste absolviert. In der Woche vor dem FotoshootingderBestenhatte siedafür ein Kleid, passender- oder zufälligerweise, im Blau der Handwerkskammer genäht. Als Kind wollte sie mal als Tierärztin, dann wieder im Zirkus arbeiten.Als jungeErwachsene entschied sie sich gegen ein Studium für Wirtschaftsrecht oder eineAusbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau und ziemlich spontan für den Handwerksberuf. „Das geschah imWissen, dass ich noch jederzeit studieren kann, wenn ich will.“ Bis heute hat sie es nie bereut, diesen kreativen Weg gegangen zu sein. Unterstützt wurde sie immer von ihren Eltern und ihrem Partner. „Meine Eltern haben mir beigebracht, immer meine Ziele zu verfolgen. Auch Umwege können dazu gehören, solange man etwas daraus lernt.“ In ihre Ausbildung startete sie direkt im zweiten Lehrjahr, was sie zunächst wegen des Wissensvorsprungs ihrer Klassenkameradinnennervösmachte. Eine tolleKlasseundengagierteLehrer halfen ihr darüber aber schnell hinweg. Für denMeisterbrief entschiedsie sich, obwohl ihrBerufnichtmeisterpflichtig ist,weil sieüberzeugt ist, „dassmannie ausgelernt hat. Zusätzliches Wissen schadet keinesfalls.“ Die Zeit in der Meisterschule verlangte ihr viel ab: Neues Wissen, Techniken verinnerlichen und für die Prüfungen lernen. Aber rückblickendwar auchdas für sie einfach „eine schöne Zeit mit vielen Eindrücken.“ Maurer- und Betonbauermeister Moritz Haupt mehr Verantwortung imBetrieb, beruflicheWeiterentwicklung,mehrGehalt und einemögliche Selbstständigkeit. Als Prüfungsbester der Ausbildung kamer auch in dieBegabtenförderung der Handwerkskammer (HwK). Er empfiehlt dieMeisterprüfungbei derHwK Koblenz und betont, dassmanmit Abitur in drei Jahren Ausbildung und Meister absolvieren kann, was einem Bachelor, nur mit mehr Praxiswissen, entspricht. NachderMeisterprüfung ist er in seinem AusbildungsbetriebBauleiter geworden und freut sich, auch bei der Ausbildung desMaurernachwuchsesmitzuwirken. In zehnJahrenmöchteer alsGeschäftsführer noch mehr Verantwortung übernehmen. neu erlerntes Wissen vermitteln möchte. Während des Meistervorbereitungskurses ist ihmdas Lernen letztlichsogar leichter gefallenals er es erwartet hätte, wie er erzählt. Ihm hat es darüber hinaus besonders gut gefallen, dass er viel neues Wissen erwerben und dabei noch wertvolle neue Bekanntschaften machen konnte. „Eine Weiterbildung durch die Handwerkskammer Koblenz würde ich weiterempfehlen“, lautet daher das Resümee von Lukas Schleidweiler. Für dieZukunft hofft er nun darauf, in seinem Betrieb die Meisterstelle zu übernehmen und weitere berufliche Erfahrung zu sammeln. Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan 11 Foto: Michael Jordan

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