Handwerk Special Nr. 140 vom 26. Juni 2010 - page 19

Partner des Handwerks: Mitarbeiter in den Betrieben und Banken
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Nr. 140
26. Juni 2010
Sparkassen: „Kreditversorgung mittelständischer Unternehmen funktioniert“
Veranstaltung „Chan-
cen 2010“ in Koblenz:
Deutscher Mittelstand
ist gut aufgestellt.
Mitarbeiter stehen dahinter
„Die Bautechnik hat
sich ständig verbessert,
alte Maschinen werden
laufend durch neue
ersetzt. Die Erfahrung
unserer Mitarbeiter aber
bleibt“, betont Bauin-
genieur Peter Klaus.
Der 53-Jährige führt mit Bruder
Rainer den mittelständischen
Betrieb Peter Klaus & Sohn in
Ransbach-Baumbach.DieChefs
vermittelnihrenMitarbeiterndas
Gefühl,gebrauchtzuwerdenund
wichtigzu sein. Fast alle aus dem
15-köpfigen Bauteam haben im
Betrieb gelernt. Maurer Jürgen
Brast ist seit 32 Jahren dabei.
Ihm folgen Maurermeister Udo
Hartwig mit 31 Jahren und Ar-
no Arzbach mit 29 Jahren. Die
Maurer Dietmar Heimann und
Erdocan Altin feiern ihr 25-jäh-
riges Betriebsjubiläum.
„Unsere Mitarbeiter schätzen
den ehrlichen Umgangston.
Sie identifizieren sich mit dem
Betrieb und stehen voll dahin-
ter“, ist Peter Klaus, der seit
25 Jahren im Betrieb arbeitet,
überzeugt. „Mein Großvater
und mein Vater haben Werte
gelebt und den Mitarbeitern
weitergegeben. ‚Qualitätsarbeit
25 Jahre und mehr: Mitarbeiter halten mittelständischen Unternehmen die Treue
Steckbrief: Klaus & Sohn, Ransb.-Baumbach
Gegr. 1930 | 15 Mitarbeiter (1 Meister, 1 Lehrl.) | Industriebau, Sa-
nierung, Renovierung | Tel.: 02623/ 80030 |
setzt sich durch’ ist unser Slogan
und wird von dem Team umge-
setzt.“ „Wir gehören fast zum
Inventar“, lacht Udo Hartwig.
Der 46-Jährige hat vor 13 Jahren
denMeisterbrief erworben. „Ich
wollte mir selbst beweisen, was
ich kann. Den Gedanken, die
Firma zu verlassen, hatte ich
nie.“ Auch der in Istanbul gebo-
rene Erdocan Altin, den alle auf
der Baustelle nur Eddi nennen,
fühlt sich wohl und von Anfang
an angekommen imBetrieb. „Es
herrscht eingutesBetriebsklima,
Diskriminierungen habe ich nie
erfahren. Ich weiß, dass es auch
anders sein kann“, sagt er. „Man
arbeitet nicht anonym, kennt sich
und kann sich aufeinander ver-
lassen“, lobt Dietmar Heimann
die Vorzüge der Arbeit in dem
mittelständischen Baubetrieb.
Dass die Mitarbeiter ihre Chefs
auf der Baustelle duzen, tut dem
Respekt ihnengegenüber keinen
Abbruch. ImGegenteil, es stärkt
das Zusammenarbeitsgefühl.
Der 1930vonMaurermeister Pe-
terKlaus gegründeteBaubetrieb
ist überwiegend im Industriebau
tätig. Auch Betonsanierung,
Wasserschadenbeseitigung,Kel-
lertrockenlegung, Ausschach-
tungen und Abbrucharbeiten
gehören zum Metier. „Wir
erfüllen auch Kleinstaufträge,
sozusagen auf Zuruf. Gleich, ob
hoch hinaus oder fundamentaler
Tiefgang“, sagt der Firmenchef.
Und das Profiteam sorgt für das
optimaleWachstumderBaupro-
jekte von Klaus & Sohn in die
richtige Richtung.
Betriebsinhaber Peter Klaus (hinten Mitte) kann sich
auf die geballte Arbeitserfahrung seiner langjährigen
Mitarbeiter verlassen: (l.) Erdocan Altin, Dietmar Hei-
mann (r.) und Udo Hartwig (vorne).
Mit der Veranstaltung „Chan-
cen 2010 – Finanzierung von
Innovationen und Investiti-
onen“ griffen die Organisa-
torenvonrheinland-pfälzischer
Investitions-undStrukturbank,
Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr, Landwirtschaft und
Weinbau sowie des Sparkas-
senverbandesRheinland-Pfalz
ein Schwerpunktthema auf,
das aktuell für den wirtschaft-
lichen Mittelstand im Land
von besonderem Interesse
ist: Welche Rolle spielen die
Mittelständler aktuell in na-
tionalen und internationalen
Wirtschaftskreisläufen, wie
bewerten die Finanzierungs-
profis diePerspektivenundwie
Hans Otto Steuber
sieht die Kreditversorgung aus,
damitWachstum imMittelstand
finanziert werden kann? Die
mit über 300 Besuchern bis auf
den letzten Platz besetzte Ver-
anstaltung fand im Koblenzer
Autohaus Scherhag statt.
Das starke Publikumsinteres-
se sprach für die Idee hinter
„Chancen 2010“, die nach der
KoblenzerAuftaktveranstaltung
weitergeführt werden soll: Es
geht um die Möglichkeiten klei-
ner und mittlerer Unternehmen,
mit innovativen Produkten und
technischem Know-how auch
in Zeiten einer angespannten
Wirtschaftslage auf regionalen
und internationalenWirtschafts-
plätzen erfolgreich zu agieren.
Neben aller Innovationskraft
spielt aber gerade in der Auf-
bauphase dieser Unternehmen
die Finanzierung eine entschei-
dende Rolle. „Die beste Idee
nutzt nichts, wenn sie wegen
klammer Kasse nicht umgesetzt
werden kann“, umschrieben die
Finanzierungsexperten von ISB
undSparkasse eineSituation aus
der alltäglichen Unternehmer-
praxis, stellten aber auch klar:
„Die Versorgung mit Krediten
für den rheinland-pfälzischen
Mittelstand funktioniert!“ Wirt-
schaftsministerHendrikHering,
Dr. Ulrich Link, ISB-Geschäfts-
führer, und Hans Otto Steuber,
Präsident des Sparkassenver-
bandes Rheinland-Pfalz, infor-
mierten über Fördermöglich-
keiten,mit denen Innovationund
InvestitionaufdenWeggebracht
werden können.
„Einen Engpass bei der Kre-
ditversorgung können wir
nicht ausmachen“, unterstrich
Hans Otto Steuber, der für die
Sparkassen, aber auch für die
Volks- undRaiffeisenbankenals
traditionellem Partner der mit-
telständischen Wirtschaft, von
einemverantwortungsbewussten
Handeln bei der Vergabe von
Krediten sprach.Bei denVerfah-
ren, so Steuber, werde gründlich
geprüft und intensiv beraten
– ganz im Sinne der mittel-
ständischen Unternehmen und
ihrer Zukunft am Markt. „Der
Mittelstand überzeugt mit
innovativen Ideen, mit schlan-
ken Strukturen und flexibler
Reaktion auf sich verändernde
Märkte. Aus unserer Sicht
ist es ein sehr verlässlicher
Wirtschaftspartner und damit
für die Sparkasse als Kredit-
geber gut investiertes Geld.“
Wirtschaftsminister Hering
betonte: „Wettbewerbsfähige
Arbeitsplätzewerden auf Dau-
er nur dann gesichert oder neu
entstehen, wenn Produkte und
Dienstleistungen einem hohen
technologischen Standard ent-
sprechen.“
Infos und Beratung bei der
HwK-Betriebsberatung, Tel.:
0261/ 398-251, Fax: -994,
Infobesuch
Eine Delegation mit
Vertreterinnen asia-
tischer und afrikanischer
Wirtschaftskammern
besuchte kürzlich die
Berufsbildungszentren
der HwK Koblenz.
Sie sind Teil eines inter-
nationalen Beratungs- und
Kammernetzwerks(„CHAN-
CE“) zur Förderung von
Unternehmerfrauen. Auf
Einladung der Internationa-
len Weiterbildung und Ent-
wicklung gGmbH (InWEnt)
waren sie zu einer Konferenz
ins Ruhrgebiet gereist. Ziel
ihres HwK-Besuchs war es,
Einblicke in das deutsche
Berufsausbildungssystem zu
erhalten.IhrbesonderesInter-
esse galt typischen „Männer-
und Frauenberufen“ und der
Rolle von Frauen in Hand-
werksbetrieben. Beeindruckt
waren die Teilnehmerinnen
von der starken Rolle der
Betriebe und ihrer Kammer
in der Berufsbildung.
Zu Besuch: Unter-
nehmerfrauen aus
Asien und Afrika.
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