Handwerk im Herbst vom 15. September 2001 - page 10

Anzeigen
Aktuelle HwK-Weiterbildung: CAD-Grundkurs ab 10. November in
Rheinbrohl / Infos: HwK Koblenz,
Tel. 0261/398-113 / Fax -990
Ministerbesuch mit „Presse-Rummel“: Die beiden Lehrlinge Jan Schultheis
(links) undMichael Kosel mit LehrschweißerWolfgangMüller (3.v.r.) sowie
Dr. Friedhelm Fischer, Leiter des HwK-Zentrums, bei Minister Bauckhage.
Neues Rednerpult
für Minister Bauckhage
Lehrlinge und HwK-Ausbilder entwerfen und bauen Edelstahl-Pult
Die Idee für das Pult entstand wäh-
rend der Preisverleihung des rhein-
land-pfälzischen Innovationsprei-
ses 1999, den der Minister im Me-
tall- und Technologiezentrum der
HwK Koblenz an die Preisträger
überreichte. Den Blick ohnehin auf
„Innovatives“ gerichtet, entging
Bauckhage auch das in Edelstahl
gearbeitete Pult der HwK nicht - das
wiederum entging Hauptgeschäfts-
führer Karl-Jürgen Wilbert nicht.
Wilbert versprach dem Minister,
mit Lehrlingen und den Ausbil-
dungsmeistern zu sprechen, ob im
Rahmen der Überbetrieblichen
Lehrunterweisung ein eigenes
„Ministerpult“ gebaut werden
könne. Verarbei-
tet wurde dabei
aus-
Mattglänzender Stahl, Schriftzüge aus einer Stahlplatte geschnitten, im Inne-
ren Hightech der Extraklasse, die nicht einmal zu sehen ist, und außen ein
„Spitzen-Design“, das alle Blicke auf sich lenkt - so sieht es aus, das neue
Rednerpult im Mainzer Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft
und Weinbau. Hausherr Hans-Artur Bauckhage macht kein Geheimnis aus
seiner Bewunderung: „Sieht einfach nur toll aus! Allein wegen des Pultes
sollte man eine Pressekonferenz durchführen.“
schließlich rostfreier Edelstahl, der
zum Teil gebürstet, zum Teil im
Laserzentrum der HwK graviert
und geschnitten wurde. So entstand
der Schriftzug „Rheinland-Pfalz“
unter einer Schneidlaseranlage.
Zwei Lehrlinge, ihr Ausbilder bei
der HwK Koblenz und der Leiter
des Metallzentrums überreichten
jetzt die Arbeit im Mainzer Minis-
terium an den Minister, der sich mit
handwerklichem Sachverstand - er
selbst ist Bäckermeister - über die
hochwertige Arbeit freute.
Arbeitskreistreffen:
Lasertechnik am 23.10.
Thema um 18 Uhr im Laserzentrum
des Metall- und Technologiezen-
trums August-Horch-Str. 8 ist dann
der Laser als Messinstrument.
Infos undAnmeldung bei der HwK,
Tel.: 0261/398-251, Fax: 994,
Internet:
Ein Handwerksunter-
nehmen und sein Weg
durch die Geschichte der
letzten 375 Jahre: Das heißt Ent-
wicklung im Rahmen der Epochen,
das bedeutet ständige Veränderun-
gen, die wahrscheinlich nur dann er-
folgreich umgesetzt werden können,
wenn die Kraft einer Familie dahin-
tersteht.
Die Familie Kehl aus Bad Sobern-
heim hat diese Kraft aufgebracht -
und das seit immerhin 1826. Das
Metallbearbeitung bei
Kehls
seit
375 Jahren
Bad Sobernehimer Handwerksbetrieb seit 1626 in Familienhand
Metallbauunternehmen in 12. Gene-
ration wurde in einer Zeit gegründet,
in der Menschen für ihre Erkenntnis,
die Erde sei rund, noch verbrannt
wurden. Hier beginnt der lange Weg
durch die „unternehmerische Zeit-
reise“ der Kehls. Dabei ist den Vor-
fahren nichts erspart geblieben, fällt
doch das „Gründungsdatum“ 1626
mitten in den 30-jährigen Krieg. Und
auch wenn verschiedene Regierende
kamen und gingen, eins blieb: Der
Name Kehl und die berufliche Ver-
wurzelungmit demHandwerk. Heute
gehören eine Produktionsstätte von
400 Quadratmetern und ein moder-
ner Maschinenpark zum zeitgemäß
eingerichteten Betrieb. Hinter der er-
folgreichen Arbeit eines der ältesten
rheinland-pfälzischen Handwerks-
unternehmen verbergen sich drei Ge-
sichter: Philipp Karl, dessen Ehefrau
Haide und Sohn Heiko Kehl. Den
Schritt von der Schmiede zum mo-
dernen Metallbaubetrieb haben sie
mit unternehmerischem Engagement
geschafft. Und auch um den Fortbe-
stand der Tradition im Betrieb muss
man sich nicht sorgen: Kehl junior
ist mit seinen 30 Jahren bereits
Metallbauermeister und wird das
Erbe aus 375 Jahren fortführen.
Viele Jahre harte
Arbeit und jetzt
mal richtig feiern:
Philipp Karl Kehl
(rechts) und Heiko
Kehl können auf
375 Jahre ihres
Familienbetriebes
zurückblicken.
Heiko Kehl
wird die 375-
jährige Familien-
tradition fortführen.
Welche Gedanken
gehen dem 30-Jähri-
gen dabei durch den
Kopf? „Darauf bin
ich natürlich stolz,
weiß aber auch,
dass man sich
nicht auf dem
Geleisteten aus-
ruhen darf. Jeder
Tag ist ein kleiner
Neuanfang mit
neuen Herausfor-
derungen. Nur
Qualitätsarbeit
zählt für den Fort-
bestand einer
Firma, nicht ihr
Name oder das
Alter!“
Steckbrief: Fa. Kehl, Bad Sobernheim
Metallbauunternehmen Entwurf und Anfertigung sowie Reparatur von Metall-
bauten aller Art gegründet 1626 3 Mitarbeiter, 1 Lehrling Tel.: 06751/2531
Kleine
Zeitreise...
...was die Familie
Kehl erlebte, wenn
man davon ausgeht,
dass eine Generati-
on rechnerisch 34
Jahre das Unterneh-
men betrieb:
1. Generation:
Dreißigjähriger
Krieg
2.
Entdeckung der
Gesetze der
Schwerkraft durch
Newton
3.
In Deutschland
gibt es ca. 100
Reichsfürsten
4.
Regierungszeit
Friedrich des
Großen
5.
Veröffentlichung
von Goethes
„Werther“
6.
Letzte Hexenver-
brennungen in
Deutschland
7.
Das Kommuni-
stische Manifest
entsteht
8.
Abschaffung der
Kinderarbeit
9.
Erster Weltkrieg
10.
Zweiter Welt-
krieg
11.
Fall der Mauer,
Umzug des Be-
triebs von Stau-
dernheim nach Bad
Sobernheim
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14
Powered by FlippingBook