Handwerk Special Nr. 242 vom 01.07.2023

Studieren im Handwerk? Das geht! Den Weg dorthin skizzierten Experten aus dem Handwerk und von der Hochschule Koblenz wie auch Absolventen im Rahmen eines Informationsabends bei der Handwerkskammer (HwK)Koblenz.Dabei ging es von der Theorie in die Praxis, als Matthias Lehnert (Foto, rechts) aus der Perspektive eines dualen Studenten von seinen eigenen Erfahrungen berichtete. Hierbei machte er auch anderen jungen Menschen Mut: „Diese Kombination ist anspruchsvoll, aber gutmachbar und schafft erstklassige Voraussetzungen für leitende Aufgaben inUnternehmen!“ Und nicht nur das: Nach erfolgreichem Abschluss seines dualen Studiums hängte der ausgebildete Bauzeichner und Bachelor of Engineering noch einen Master des Ingenieurwesens dran. Heute ist er Bauleiter bei der Firma Heinz Schnorpfeil Bau GmbH, die ihm bereits sein duales Studium ermöglichte, und betreut überregionale Baumaßnahmen des konstruktiven Ingenieur- und Straßenbaus. HandwerklicheLeistungen sindgefragtwie eh und je – aber die Handwerker selbst sind Mangelware. Ein gutes Beispiel hierfür ist dasKlimahandwerk. TatkräftigeUnterstützung durch weitere helfende Hände wird erforderlich sein, um die große Aufgabe heute wie morgen zu meistern: die Umsetzung der Energiewende. DieAussichten von Fachkräften im Handwerk sind somit zukunftssicherer denn je – sowohl für Arbeitnehmer als auch für Unternehmer. Statt nach demSchulabschluss automatisch den rein akademischen Bildungsweg einzuschlagen, ist es für Studieninteressierte daher sinnvoll, auch eineBerufsausbildung in Betracht zu ziehen, die ein fundiertes theoretischesHochschulstudiummit intensiver Berufspraxis imHandwerk verbindet. Ebenso profitieren die teilnehmenden Ausbildungsbetriebe: zum einen von den sehr gut ausgebildeten Fachkräften - insbesondere für Führungspositionen - und zum anderen vom Werbeeffekt durch das Hochschulmarketing und dem erweiterten Kreis potentieller Auszubildender in der Zukunft. Die Möglichkeit des dualen Studiums existiert auch im Handwerk schon seit vielen Jahren. InZusammenarbeit zwischen HwK, Hochschule und Handwerksbetrieb ist es für Studierende möglich, sich akademisch wie praktisch zu bilden. Am häufigsten vertreten sind als duale Studiengänge Elektrotechnik für die Elektrobranche, Betriebswirtschaftslehre für den Managementbereich und Bauingenieurwesen für das Bauwesen. Das Hochschulangebot und welche Berufe dual studiert werden können, wird dabei in erster Linie von den Unternehmen und der Nachfrage im Handwerk beeinflusst. „Das Handwerk braucht Macher. Der Student und die Studentin von heute können morgen genau diejenigen sein, die das Handwerk in die Zukunft tragen. Das duale Studium ist ein Ansatz, um auch jene für dasHandwerk zu begeistern, die sonst vielleicht eine rein akademische Ausbildung - am Handwerk vorbei - angestrebt hätten. Gleichzeitig wird es für die Absolventen beim Berufseinstieg von großem Vorteil sein, vom ersten Tag an theoretisch wie praktisch im Betrieb mitarbeiten zu können“, unterstreicht Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz. Kontakt: Jens Fiedermann, Tel. 0261/ 398-351, jens.fiedermann@ hwk-koblenz.de Bachelor of Engineering in Koblenz Ein duales Studium ist für viele junge Menschen ein idealer Einstieg in das berufliche Leben. Der Studiengang „Bauingenieurwesen, dual“ als Kooperation der Handwerkskammer (HwK) Koblenz mit der Hochschule Koblenz ist hier keine Ausnahme. Die Kombination von Berufsausbildung und Studium ermöglicht es denAbsolventen, mit demausbildungsintegrierten dualen Studium sowohl einen Gesellen- als auch einen Hochschulabschluss zu erwerben. Vor allem der Theorie-Praxis-Transfer, der regelmäßige Austauschmit den beteiligten Institutionen und die stetige Neu- und Weiterentwicklung des Studiengangs kommen sowohl den Studierenden als auch den Ausbildungsbetrieben zugute. Darüber hinaus können Unternehmen auf diesem Weg die Studierenden während der Mitarbeit im Betrieb frühzeitig für sich begeistern und so ihren eigenen Nachwuchs gewinnen, der nach Abschluss des Studiums vom ersten Tag an voll einsetzbar ist. Naturgemäß sind vor allem baupraktische Berufe sehr gut für das duale Studium „Bauingenieurwesen, dual“ geeignet, wie Beton- und Stahlbetonbauer, Gerüstbauer, Hochbaufacharbeiter, Kanalbauer, Maurer, Metallbauer, Straßenbauer, Tiefbaufacharbeiter und Zimmerer. Aber auch mit Berufen wie Brunnenbauer, Dachdecker, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer und Werksteinhersteller ist die Teilnahme möglich. Darüber hinaus könnenweitereBerufe zwischenBetrieben und der Hochschule Koblenz abgestimmt werden. Studieninteressierte und Betriebe können sich bei der HwKinformieren.DieAusbildungsberatung steht vor und während des ausbildungsintegrierten dualen Studiums im Handwerk beratend und unterstützend zur Seite. Foto: privat 13 Mit der HwK Koblenz und den Partnerhochschulen kann man nicht nur Geselle, sondern auch Bachelor werden.

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