Handwerk Special Nr. 236 vom 11.09.2021

Von der Lehre bis zur Rente in einem Handwerksbetrieb Nr. 236 11. September 2021 www.handwerk-special.de 16 49 Jahre ein Zweirad-Schmitz Am 1. August war Start ins neue Lehrjahr. Daswar2021sowieauch1972.FürJohannes Schmitz, damals 14 Jahre jung,waren es die ersten Schritte seiner beruflichen Laufbahn inderZweiradwerkstattderFamilieSchmitz in Adenau. Sein Chef war kein geringerer alsdieMotorsportlegendeToniSchmitz,der in den 1950er und 60er Jahren erfolgreich national und international Motorradrennen fuhr und auch in der Motorrad-WM antrat. DasLeistungsdenkendesRennsportswurde ins Adenauer Werkstattleben übertragen und war fortan auch Maßstab für Johannes Schmitz,derzwardengleichenNamenträgt wie sein Arbeitgeber, mit ihm aber nicht verwandt ist. „Motorräder im täglichen Straßenverkehr gab es damals kaum. Die Jahre, in denen das Zweirad auch in der Freizeit und als Hobby eine Rolle spielen sollte, lagen noch vor uns“, erinnert sich Johannes, der vor wenigen Tagen in Rente ging. Seinem Ausbildungsbetrieb blieb er ein Leben lang beruflich treu. 49 Jahre in ein und derselben Firma, fast ein halbes Jahrzehnt ein Motor- rad-Schmitz – das wirkt fast wie etwas aus der Zeit gefallen. Und schließt die Frage ein, ob er jemals an einen Wechsel gedacht hat. „Nein.“ Der knappen Antwort folgen gute Argu- mente für diese treue Verbundenheit zum UnternehmenundauchzurFamilieSchmitz. „Es hat immer Spaß gemacht. Gerade die vielen Kundenkontakte, technischen Neu- erungen und die damit verbundene Zusam- menarbeitmitnamhaftenHerstellern,dieuns zuWeiterbildungsseminaren einluden. Das waren schon sehr interessante, anspruchs- volle wie auch abwechslungsreiche Jahre.“ JohannesSchmitzstammtauseinerlandwirt- schaftlichenFamilie. 1957geboren,musste er früh lernen, Geräte technisch in Ordnung zubringen.„EineseinergroßenStärkenwar dieImprovisation“,lobtLangzeitchefGeorg Schmitz, Sohn des Unternehmensgründers. IndirekterNachbarschaft zumNürburgring „musstenwir oft Touristen auf zwei Rädern weiterhelfen, die ihr Motorrad um und auf der Nordschleife beschädigten oder eine Panne hatten.“ Dann waren Lösungen auch übersWochenende gefragt – Lichtjahre vor großen Online-Versandhändlern entfernt, die in Stunden Teile liefern. „Die Repara- turen setzten handwerklich breit gefächerte Fähigkeiten voraus. Johannes hatte und hat sie“, resümiert Chef Georg. DessenSohnMichaelkam1993aufdieWelt und wuchs mit der Werkstatt und Johannes Schmitzauf.DerbildetedannauchdenSohn seines Chefs mit aus. Irgendwann wurde aus dem ein Meister und Chef, „womit ich überhaupt keine Probleme hatte.“ Zum guten Verhältnis untereinander zählt auch, dassderfrischgebackeneZweiradpensionär immer noch gerne und häufig in seiner alten Wirkungsstätte vorbeischaut und dort ein gern gesehener Gast ist. Kontakt: Zweirad Schmitz GmbH 02691/ 92 040 www.zweirad- schmitz.de Meisterhafte Fliesenleger 18 Meisterschüler stellten sich bei der Handwerks- kammer (HwK) Koblenz ihrer Abschlussprüfung zum Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister. Wichtiges Thema auch hier: Wie gut war unter Co- rona-Bedingungen eine fachpraktische Vorbereitung möglich? „Das haben wir im Team gut hinbekommen“, sprechen fünf der 18 Prüflinge für die gesamte Klasse wie auch die Dozenten. Gut vorbereitet, mussten Brunnen für „meisterhafte Wasserspiele“ mit ganz unterschiedlichen Fliesentechniken erstellt werden. Moasikarbeiten zählten ebenso dazu, wie etwas großformatigere Fliesen. Da un- terschiedliche Formen – von der Kugel bis zum runden Brunnenring – bearbeitet wurden, waren die Ansprüche hoch. „Wir legen Wert auf Optik und handwerkliche Ausfüh- rung“, erklärt Frank Runnebaum als Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses. Und ergänzt auch: „Die Ergebnisse haben uns überzeugt und sprechen für eine gute Ausbildung und das fachliche Knowhow der jungen Meistergeneration!“ Der nächsteMeisterkurs inVollzeit beginnt am1. Dezem- ber 2021. Weitere Infos und Anmeldung bei der HwK, Tel. 0261/ 398-314, margit.clemens@hwk-koblenz.de Johannes Schmitz (rechts) mit seinem Langzeitchef Georg Schmitz und historischen Motorrädern, die es zusammen auf rund 350 Jahre bringen.

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