Handwerk Special Nr. 216 vom 27.01.2018

Friseure aus Leidenschaft Ein alter Frisierstuhl für Kinder und eine Glasvi- trine mit Friseurutensilien aus längst vergangenen Zeiten erinnern an die Historie des Friseursa- lons Krämer in Bad Hön- ningen. Friseurmeister Bernhard Krämer hat ihn 1883 gegründet und noch immer ist der Betrieb in Familienhand. Seit 1993 setzen seine Uren- kelinnen Beate Nies und Rita Wierschem die Tradition fort. Die Schwestern sind die vierte und erstmals weibliche Unter- nehmergeneration indeminzwi- schen technisch auf demneusten Stand gebrachten Salon. Mit Niklas Pertzborn, Ritas Sohn, steht die fünfte Generation in denStartlöchern.Der 26-Jährige bereitet sich aktuell auf seine Meisterprüfung vor. Salonbesuch ist wie nach Hause kommen „Wir legen großenWert auf eine familiäre Atmosphäre. Für so manche Stammkunden ist der Salonbesuch wie nach Hause kommen. Der kleine Plausch beim Styling hat sich über die Jahrzehnte erhalten. Als Friseur istmanmitten imLebenderKun- den. Man bekommt Höhen und Tiefenmit,musszuhörenkönnen aber auchverschwiegen sein“, so Beate Nies. „Es gibt Herren, die Salon Krämer in Bad Hönningen besteht seit 135 Jahren Neue Karrierewege für Friseure Das Bundesleistungs- zentrum „Haare & mehr“ bietet für Friseurge- sellen mit Abitur oder Friseurmeister, die sich weiter qualifizieren möch- ten, in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin das berufsbeglei- tende Studium Bachelor of Arts – Business Admi- nistration (B.A.) mit dem Schwerpunkt Beauty-Ma- nagement an. DasStudiumdauert 36Monate. Parallel zum Beruf finden Seminare der Steinbeis-Hoch- schule in der Handwerkskam- mer (HwK) Koblenz statt. Die Verbindung von Präsenz- seminaren und selbstgesteu- erten Lernphasen ist sorgfältig aufeinander abgestimmt und individuell bestimmbar. Der Studiengang ist international anerkannt und ermöglicht attraktive berufliche Karriere- wege. EhrgeizigeAbiturienten erhalten innerhalb des Qua- drialen Ausbildungssystems die Möglichkeit, Friseur- und Meisterausbildung sowie eine Stylistenfortbildung und das Studium selbst in einem ab- zuschließen.GeplanterBeginn des Studiums ist Mai 2018 in Koblenz. Am Sonntag, 4. März, 11 Uhr, findet im Zentrum für Ernährung und Ge- sundheit (ZEG) der HwK Koblenz, dem Standort des Bundesleistungszentrums, dazu eine Informationsver- anstaltung statt. Infos unter Tel.: 0261/ 398-321. Seit 135 Jahren fest im Friseurhandwerk verwurzelt Nr. 216 27. Januar 2018 www.handwerk-special.de 18 Niklas Pertzborn, Rita Wierschem und Beate Nies pflegen die 1883 begründete Famili- entradition, sie sind aber auch für neue Entwicklungen im Friseurhandwerk offen. Der Friseursalon im frühen 20. Jahrhundert. mirnochAnekdotenvonmeinem Urgroßvater erzählen, den ich gar nicht kennengelernt habe“, ergänzt Niklas Pertzborn. Seinem Großvater hingegen hat er oft imSalonzugeschaut. Er hat ihm die Gene weitergegeben, ist er sicher. So war die Berufswahl nach dem Abitur für den jungen Mann klar. „Friseur sein“, heißt für ihn „Spaß zu haben an einer kreativen Tätigkeit, aber auch ein hohes Qualitätsbewusstsein zu entwickeln“. Kundenorientierung ist alles Kundenorientierte Beratung, typgerechtesKolorieren, Schnitt und Styling gehören im Salon Krämer dazu. Die Ausbildung junger Leute liegt den Inhabern am Herzen. Regelmäßig wird ausgebildet. Auch 2018 soll ein Lehrling das Team verstärken. Die Lehrlinge gehören von An- fang an zur „Friseurfamilie“ und werden gefordert und gefördert. So wird auch viel in die Weiter- bildung investiert. „In unserem Berufmussman immer dieneuen Trendskennen.“Undnochetwas ist denFriseurmeisterinnenNies undWierschemwichtig: „Wenn sich auch die Techniken und das Styling in unseremBeruf verän- dert haben, sehenwir in ihmweit mehr als eineDienstleistung.Die Kunden honorieren das, halten uns dieTreue und empfehlenuns weiter. Sie kommen zuuns, auch wenn sie schon lange nicht mehr in Bad Hönningen wohnen“, erklären sie. Friseur Krämer, Bad Hönningen Gegr. 1883 | 9 Mitarbeiter | Familienbetrieb in 4. Generation Tel. 02635/ 1724 | MNies@t-online.de HwK setzt Gesprächsrunden fort Im Format eines „World Café“ lädt die Handwerks- kammer Koblenz regel- mäßig unterschiedliche Gewerke zum direkten Austausch ein. Jüngst trafen sich die Maler und Lackierer mit HwK-Ex- perten. 40Maler undLackierer nutzten die Möglichkeiten zum Erfah- rungsaustausch mit den Fach- bereichen der Kammer: Ener- gie-Management, „Building Information Modeling“, Aus- undWeiterbildung,Digitalisie- rung, Rechtsberatung und Be- triebsberatung standen an fünf Stationen Rede und Antwort. Jeweils 15 Minuten wurden an den Stationen alle Fragen beantwortet und Hinweise aufgenommen, dann wechsel- ten die Gruppen. Insbesondere die Themen Schwarzarbeit, Fachkräftesicherung, Außen- darstellung der Betriebe, Un- ternehmensnachfolge und digitale Betriebsabläufe be- stimmten das „World Café“, das die Handwerker lobten: direkt und passgenau konnte auf wichtige Fragen reagiert werden. Das nächste „World-Café“ findet am 18. April, 18 Uhr, für Friseure und Kosmetiker statt. Informationen und Anmeldung bei Erika Leyh, Tel. 0261/ 398-243. „World-Café“ bei der HwK für Maler und Lackierer.

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