Handwerk Special Nr. 168 vom 23. März 2013 - page 9

Thema Ausbildung / deutsch-spanisches Ausbildungsprojekt
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Nr. 168
23. März 2013
Vorgestellt
Heimreise mit dem Lehrvertrag
Nach dem 14-tä-
gigen Praktikum
in Koblenz reist
Francisco Sanz
Soler mit einem
Lehrvertrag
zurück nach Ma-
drid.
Francisco Sanz Soler ist
glücklich. Er reist mit
einem Lehrvertrag in
seinHeimatland zurück.
Im August wird er eine
Ausbildung zum Kfz-
Mechatroniker imAuto-
haus Förster in Koblenz
beginnen, in demer jetzt
Für die Ausbildung von Valencia nach Neuwied
Anton Romanov aus Va-
lencia beginnt im Sommer
seine Ausbildung zum
Anlagenmechaniker für
Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik in der Firma
Franz Both „Heizung Kli-
ma Sanitär“ in Neuwied.
Geschäftsführer ThomasBoth,
der das 1952 gegründete
Unternehmen in der dritten
Generation führt, ist nach 14
Tagen Praktikum von ihm
überzeugt und sicher: „Das ist
mein Lehrling!“
Für den 24-Jährigen ist es nicht
der erste Umzug in ein fremdes
Land.Der inBulgariengeborene
Anton lebt seit 18 Jahren in Spa-
nienundhatdiespanischeStaats-
bürgerschaft. „MeineEltern sind
damalsausgewandertundichbin
zweisprachig, bulgarisch und
spanisch,aufgewachsen“,erklärt
der junge Mann in perfektem
Englisch. Mit der deutschen
Sprache hapert es (noch). Sein
zukünftigerChef ist vomAuftre-
ten des jungen Mannes, „seiner
Neugier, Geschicklichkeit und
Sorgfalt“ sehr angetan. „An den
Sprachdefiziten werden wir
gemeinsam arbeiten und Aton
wird dabei jede Unterstützung
vonunsbekommen“,versichert
er. Auf Baustellen konnte der
jungeSpanierbereitsPraxisluft
schnuppern.
Anton, der bisher in seinerHei-
mat saisonal im Klimabereich
und in der Gastronomie gear-
beitet hat, freut sich auf seine
Lehrzeit. „Ich fahre mit einem
guten Gefühl nach Valencia
und komme gern zurück nach
Neuwied.“
Pflug, Pneumatik, Platine
Wenn ein Mähdrescher,
Traktor oder ein anderes
Gerät für Forst- und
Landschaftspflege seinen
„Geist“ aufgibt, muss der
Mechaniker für Land- und
Baumaschinentechnik
manchmal auch auf dem
Feld oder im Wald zupa-
cken. Da gilt es, mit Köpf-
chen und Laptop Fehler
aufzuspüren, zu analysie-
ren und zu reparieren.
„Die Mechaniker sind Allroun-
der, denn sie setzen so ziemlich
allesinstand.VonderHoftechnik
biszumGartengerätundMaschi-
nen für die Landschaftspflege“,
so Landmaschinenmechani-
kermeister Rudolf Hofmann,
Prokurist der Firma Jungbluth
Baumaschinen in Kruft.
Extra zuÜbungszwecken für die
überbetriebliche Lehrlingsun-
terweisung der Mechaniker für
Land-undBaumaschinentechnik
hat der Handwerksbetrieb der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz einen Radlader für
Schulungszwecke zur Verfü-
gung gestellt.
Das Besondere an dem Fahr-
zeug: Eine Hälfte – rechts in
Fahrtrichtung – wurde komplett
überarbeitet und befindet sich in
„Bestzustand“, die linke Seite
spiegelt den Zustand ohne hand-
HwK schult Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik
I
nfos
ein zweiwöchiges Praktikumabsolviert hat. Zuvor hat der 22-Jäh-
rigeschoneinigetechnischeLehrgängeamBerufsbildungszentrum
XabecinValenciaabsolviert.Kfz-MechatronikeristseinTraumbe-
ruf. „DenLehrvertragmit denUnterschriftenvonGeschäftsführer
Dr. Manfred Leo Oertel und meinem zukünftigen Ausbilder Axel
Dausner werde ich sorgsam aufbewahren“, sagt er.
„Wer mit Lust und Liebe an die Lehre geht, wird sie meistern
und auftretendeVerständigungsprobleme schnell ausräumen“, ist
Axel Dausner sicher. „DieNationalität spielt keineRolle.Wichtig
sind Engagement und Ausbildungswillen. Wir freuen uns auf die
Zeit mit Francisco.“
... zu freien Ausbildungsplätzen im
Handwerk:
werkliche Pflege und Wartung
wider. Deutlich sichtbar sind so
Möglichkeiten für Werterhalt
und technisch optimalen Zu-
stand, die der Handwerks-Profi
sicherstellenkann.Außerdemist
das Fahrzeug technisch „präpa-
riert“, denn es sind Fehler ein-
gebaut, die durch die Lehrlinge
gefunden werden müssen.
23 Lehrlinge im 3. Lehrjahr
nutztendieseMöglichkeitaktuell
zur praxisnahen Vorbereitung
auf die Gesellenprüfung, denn
an dieser Maschine wird später
geprüft. Die Lehrlinge führen
Messungen durch oder diagnos-
tizieren und beheben erkannte
Fehler.
„Der Reiz des Berufs liegt in
der Vielseitigkeit. Die Zeiten,
da ‘im Märzen der Bauer sein
Rösslein einspannt’, wie im
Kinderlied besungen, sind vor-
bei. Das Wahnsinnsspektrum
der unterschiedlichen Maschi-
nen an Hydraulik, Pneumatik,
ElektronikundElektrikerfordert
handwerkliches Geschick bei
der Metallbearbeitung und den
Umgang mit Hightech“, weiß
Hofmann. Das spricht für die
Vielseitigkeit dieses Hand-
werks und macht ihn auch als
Ausbildungsberuf so attraktiv.
In der Firma Jungbluth werden
jährlich ein bis zwei Lehrlinge
zum Mechaniker für Land- und
Baumaschinentechnik ausgebil-
det. „Wir informieren vor allen
inSchulenüberdieAusbildung“,
sagt der Handwerksmeister. Er
lobt dieguteKooperationmit der
HwK Koblenz und gemeinsame
Aktionen zur Nachwuchswer-
bung.
AuchHwK-Ausbildungsmeister
Jörg Skiba lobt die gute Zusam-
menarbeit mit Betrieben aus
HandwerkundIndustrie,„dieein
hohesAusbildungsniveau sicher
stellt. So können wir auf weitere
Fahrzeuge und Ausrüstungs-
komponentenzurückgreifenund
ganz unterschiedliche Untersu-
chungsmethodenund technische
Möglichkeiten in Lehrinhalte
einfließen lassen.“
Lehrlinge zum Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik, HwK-Ausbilder
Jörg Skiba (links) und Rudolf Hofmann (Mitte) besprechen die Technik am tech-
nisch speziell präparierten Radlader.
Vorgestellt
Dank Austausch auf die Insel
Kfz-Mechatro-
nikerlehrling
Vinzenz Droska
war zum Aus-
tauschpraktikum
im englischen
Norwich.
Vinzenz Droska aus
Laufersweiler (Rhein-
Hunsrück-Kreis) erin-
nert sich gern an seinen
Aufenthalt in Norwich.
Der 23-Jährige ist im
2. Lehrjahr und wird
im Autohaus Scherer
in Zell an der Mosel
I
nfos
ausgebildet. „Ich interessiere mich sehr für Auslandsaufenthalte
während der Lehre. Bereits als Schüler habe ich anAustauschpro-
grammen teilgenommen.“ Im Internet informierte sich Vinzenz
über Angebote der Mobilitätsberatung (Mobira) der HwK. Über
dasProgramm„Junghandwerkerwerdenmobil“vermitteltMobira
Praktikumsplätze und organisiert die Unterbringung in Gastfa-
milien. Der Aufenthalt der Lehrlinge im Ausland wird gefördert
vomBundesministeriumfürArbeit undSoziales sowie ausMitteln
des EuropäischenSozialfonds. Vinzenz bekamdarüber hinaus ein
Stipendiumüber das Projekt „let’s go“ imRahmendes Programms
„Leonardo da Vinci“. „Man lernt viel, sieht wie in einem anderen
Land gearbeitet wird, und man kommt den Menschen näher!
... zum Austauschprogramm bei der HwK,
Tel.: 0261/ 398-337,
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