Handwerk Special Nr. 143 vom 2. Oktober 2010 - page 7

Tradition und Zukunft – Über Generationen in Familienhand
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Nr. 143
2. Oktober 2010
Schülerwettbewerb
Jugend & Technik
Der Rotary-Schülerwettbe-
werb „Jugend & Technik“
geht in die zweite Runde.
I
nfos
mit Arbeiten und Ideen zu den Schwerpunkten Physik, Chemie
und Technik bewerben. Die Schirmherrschaft haben die Landräte
der drei Kreise übernommen. Die Rotary-Clubs Bad Neuenahr-
Ahrweiler, Neuwied-Andernach, Remagen-Sinzig und Adenau-
Nürburgring als Auslober wollen das naturwissenschaftliche und
technische Verständnis von Kindern und Jugendlichen fördern.
Ideen und Themen sollen anschaulich entwickelt und umgesetzt
werden. Für viele Schüler die Chance, sich über ihren Berufs-
wunsch klarer zu werden, für die als Sponsoren eingebundene
Wirtschaft eineMöglichkeit, aufArbeitsfelder undEntwicklungs-
möglichkeiten in technischen Berufen aufmerksam zu machen.
Das Projekt wird unterstützt von HwK und IHK Koblenz, der
Fachhochschule Koblenz/Remagen und dem VDI Verein Deut-
scher Ingenieure Koblenz. Anmeldeschluss ist der 1. November
2010, Abgabetermin der 1. April 2011. Die Preisträger werden am
21. Juni 2011 auf BurgNamedy ausgezeichnet. Verliehenwerden
inbesondere Geldpreise an die Fördervereine der Schulen.
... zur Bewerbung und den Sponsoren unter
Im Galopp durch die Technikgeschichte
„Die technische Ent-
wicklung in unserem
Beruf galoppiert, wir
müssen über ständige
Weiterbildung am Ball
bleiben“, weiß Zentral-
heizungs- und Lüftungs-
bauermeister Dirk Esser.
„DieHeizungsanlagen enthalten
immer mehr Elektronik, da ist es
ein großer Vorteil für unseren
Familienbetrieb, dass wir mit
meinem Bruder Ulf auch einen
Elektromeister im Boot haben.“
Seit vier Generationen und
110 Jahren üben die Essers in
Rheinbrohl das Installateur- und
Heizungsbauer-, aber auch das
Elektrotechnikerhandwerk aus.
Die beiden ersten Generationen
waren mit dem Betrieb des
Wasserwerks für Leutesdorf,
Hammerstein und Rheinbrohl
betraut. An den Überland-
Stromleitungen auf der rechten
Rheinseite hat in den 1920er und
30er Jahren zumindest Franz II.
Esser mitgebaut, der bis in die
zweite Hälfte der 60er Jahre das
Heft in der Hand gehalten und
sich im HwK-Meisterprüfungs-
ausschuss und als vereidigter
Sachverständiger engagiert hat.
Heizung-Sanitär-Elektro Esser seit 110 Jahren in Rheinbrohl
Steckbrief: Esser GmbH & Co. KG, Rheinbrohl
Gegr. 1900 | 8 Mitarb. (4 Meister, 1 Lehrl.) | Sanitär, Heizung, Elektro,
erneuerbareEnergien | 24h-Service | Tel.:02635/2327 |
Zentralheizungs- und Lüftungs-
bauer- sowie Gas- und Wasser-
installateurmeister Günter Esser
beschreibt mit Blick auf seine
Berufsjahre ein Stück Komfort-
geschichte in der Haustechnik.
„Ob der Herd in der Küche
oder die Zimmerheizung – in
den 60ern war die Befeuerung
mit Koks in unserer Region
Standard. Dann kamen die Ein-
zel-Ölbrenner, diemit derKanne
befüllt wurden. Später haben
wir sie über Kupferleitungen
und Pumpen mit einem Tank
verbunden. Das war der erste
Schritt zur Zentralheizung“,
erinnert sich der 71-Jährige, der
bis heute die Bestellungen und
Angebote bearbeitet. Seit den
1980ern dominiert die Gashei-
zung die Haustechnik.
In Zusammenarbeit mit dem
benachbarten DSD Hilgers
Stahlbau führten die Essers auch
Großprojekte im Sanitärbereich
aus. Ob kilometerlange Entwäs-
serungenfürdieGroßparkhäuser
Ob in der Römerwelt Rheinbrohl, bei „Brot und Spiele“ in Trier (l.) oder bei
Römerspektakeln im spanischen Tarragona (r.) – Meister Dirk Esser gibt den
Hobby-Römer als Legionär (ganz rechts) und als „antiker“ Metallhandwerker.
Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister Dirk
Esser (l.) und Geselle Günter Norden überprüfen
die Heizungspumpen im Kesselhaus eines metall-
bearbeitenden Betriebes.
Gesellenbrief
von 1918,
Handwerks-
karte von 1947
– von der 2.
Generation
mit Franz
II. Esser
besitzt
die Fa-
milie
zahl-
reiche
Origi-
naldo-
kumente.
„Wir sind ein solider, über-
schaubarer Betrieb, der flexibel
und kostengünstig arbeitet“,
beschreibt Dirk Esser den ent-
scheidenden Marktvorteil. Für
den 47-Jährigen und seinen drei
Jahre jüngeren Bruder Ulf sind
ein24-Stunden-Notdienstselbst-
verständlich, insbesondere, weil
sie zu ihren Kunden den für die
Region wichtigen Tourismus
mit zahlreichen Hotels und Pen-
sionen zählen. Gleichermaßen
für diese Branche wie für Privat
gehören heute die Planung und
AusführungbarrierefreierBäder
zu den Stärken, wie auch der
Einsatz erneuerbarer Energien
in der Haustechnik.
der BASF inLudwigshafen oder
für Supermärkte undMöbelhäu-
serbisnachSachsen–dasKnow-
howderRheinbrohlerwarimmer
gefragt. Im Bereich Elektro ragt
die Scheinwerferanlage für das
Rock-am-Ring-Gelände unter
der Nürburg heraus.
Der 71-jäh-
rige Günter
Esser arbei-
tet in der
Angebots­
erstel­
lung mit.
Foto: privat
Fotos: privat
Bis 1. November können sich die
5. bis 10. Klassen aller Schular-
ten aus den Kreisen Neuwied,
Mayen-Koblenz und Ahrweiler
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12-13,14,15,16,17,18,...24
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