Handwerk Special Nr. 128 vom 28. März 2009 - page 2

Zukunftschancen im Blick
Alexander Baden
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aus dem Inhalt
128
Mobil in den Frühling
Handwerk macht nicht nur fit, son-
dern auch mobil. Zum Beispiel mit
den wendigen, flotten, vierrädrigen
Flitzern, den Quads. Die nötigen
Fachkenntnisse vermittelt die HwK
den Kfz-Technikern und Zweiradme-
chanikern. Um Mobiles geht’s auch
auf der 1. Motor Messe Mittelrhein.
Die eigenen vier Wände
Lieblingscouch oder ererbter Ohren-
sessel: Raumausstatter und Polsterer
verleihen den guten Stücken, ganz
im Sinne der Nachhaltigkeit, neuen
Glanz. Den Raum drumherum rücken
Maler mit passenden Farben wieder
in ein völlig neues Licht, das Glaser
mit kunstvollen Fenstern einfangen.
Vielfalt in der Ernährung
Ob Fleischer, Bäcker oder Kondi-
toren: Sie tragen erheblich zur Viel-
falt unserer Ernährung bei. Mit Pro-
dukten, die aus der Region kommen,
deren Herkunft ebenso transparent ist
wie deren Herstellung. Faktoren, die
dazu beitragen, dass Brot, Kuchen
oder Wurst doppelt gut schmecken.
Kreativ und innovativ
Brunnenbauer, die mittlerweile
als zweites Standbein umwelt-
freundliche Wärmegewinnung mit
geothermischen Methoden prak-
tizieren. Goldschmiede, die mit
modernen CAD- und CNC-Tech-
niken arbeiten – Handwerk glänzt
durch sein innovatives Potenzial.
Die wirtschaftliche Lage der Handwerksbetriebe an Rhein
und Mosel ist in diesem Frühjahr höchst unterschiedlich. Es
gibt Handwerksbetriebe, in denen Sorgenfalten die Stirn der
Inhaber furchen, weil man sich Gedanken um die wirtschaft-
liche Zukunft der eigenen Firma macht. Insbesondere im
Bauhaupt- und Nebengewerbe ist die Auftragslage zum Teil
dürftig und die Auftragsreichweite nur kurz. Trotzdem gibt
es aber auch hier Betriebe, die über ein dickes Auftragspols-
ter bis weit in den Sommer hinein verfügen und stetig neue
Aufträge erhalten. Nur zum Teil wird dies mit dem aktuellen
Konjunkturpaket der Bundesregierung in Berlin begründet.
Aufträge kommen auch aus demprivaten, vor allem aber dem
gewerblichen Bereich und keinesfalls nur von Kommunen,
die ihre Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser dringend
sanieren müssen.
Bei der Analyse und Bewertung der wirtschaftlichen Lage
der Handwerksbetriebe sind die Handwerksorganisationen,
Verbände und Kammern immer wieder auf die Ergebnisse
ihrerKonjunkturumfragenbei denBetrieben angewiesen.Nur
die ehrlichen Auskünfte der Inhaber lassen eine verlässliche
Bewertung der aktuellen Konjunkturlage zu. Die Aussagen
sind dabei von der aktuellen tatsächlichen Auftragslage und
-reichweite im eigenen Betrieb und von der allgemeinen
Stimmung, der sich auch das Handwerk nicht entziehen
kann, geprägt. Mit dem Frühjahr und Sommer 2009 zeichnet
sich hier ein Wandel hin zum Positiven nicht nur bei den
Betrieben, sondern auch bei den möglichen Auftraggebern
ab. Hinzu kommen imRaumKoblenz die Vorbereitungen für
die Bundesgartenschau 2011, mit denen für das Handwerk
auchAufträge verbunden sind. DieHandwerkskammer selbst
wird sich mit verschiedenen Projekten in die Vorbereitung
und Durchführung der Bundesgartenschau einbringen. Dabei
wird die Stimmungslage sicher auch durch die Blumenpracht
der Bundesgartenschau positiv mit beeinflusst.
Wie schnell wandelbar und häufig auch von persönlichen
Eindrücken geprägt eine Bewertung der eigenenWirtschafts-
lage im Handwerk sein kann, zeigt eine Anekdote aus einer
Innungsversammlung, die sich vor einigen Jahren während
meiner damaligenTätigkeit als Innungsgeschäftsführer zuge-
tragenhat:Nach seinerBegrüßungbezeichnet derObermeister
die aktuelle Konjunkturlage in seinem Handwerk als äußerst
schlecht –mit demErgebnis, dass sich allgemeinPessimismus
und eine Stimmung verbreiten, in der sich die meisten, wie
die Lemminge, mangels Zukunftsperspektive über dieKlippe
stürzen zu wollen scheinen.
Im weiteren Verlauf der Innungsversammlung stellt der
Obermeister aber detailliert seinen eigenen Betrieb vor,
mit Wirtschafts-, Bilanz- und Personaldaten und konkreten
Aufträgen. Und da zeigt sich, dass der überraschenderweise
offensichtlich einen enormen Aufschwung und wirtschaft-
lichen Erfolg zu verzeichnen hat. Davon angespornt äußert
sicheinweiteres Innungsmitgliedwie folgt: „Nachdemdu jetzt
gesagt hast, wie gut es dir geht, kann ich es ja auch zugeben,
mir geht es blendend.“ Und plötzlich kippt die allgemeine
Stimmungslage um, vollziehen weitere Innungsmitglieder
die Kehrtwende und berichten von Personalzuwachs, vom
Kauf neuer Privatlimousinen und von geplanten Reisen. All
dies zeigt, wie sehr die Bewertung der eigenen Situation und
Wirtschaftslage von direkten äußeren Einflüssen gewandelt
und beeinflusst wird.
Spaßbeiseite: Es tut uns allen, demHandwerkund seinerOrga-
nisation, gut, die aktuelleSituationnicht zuverteufeln, sondern
im Gegenteil die positiven Merkmale und Zukunftschancen
aufzuzeigen. Chancen, wie sie sich beispielsweise inKoblenz
im Hinblick auf die Buga in den kommenden Monaten und
Jahren gerade für Handwerksbetriebe aus demBauhaupt- und
Nebengewerbe, aber auch aus dem Nahrungsmittelgewerbe
bieten, Chancen, die es zu nutzen gilt.
Herzlichst, Ihr
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