Handwerk Special Nr. 123 vom 9. August 2008 - page 7

Für den Fachbereich Kfz-
Lackierer beginnt ein Teil-
zeit-Meisterkurs in den Tei-
len I und II am 9.10.2009
in Koblenz, zuvor für die
Teile III und IV im Septem-
ber 2008 in Koblenz, Wis-
sen, Herrstein, Cochem und
Rheinbrohl (Teilzeit).
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Fahrzeugbauer in der Region und darüber hinaus erfolgreich
Nr. 123
9. August 2008
Familiensache
Die Kynasts bringen Autos in Form
Meisterkurs
Maler und Lackierer
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Als in China die Erde bebte
Die Bilder gingen im
Mai 2008 um die Welt
und erschütterten: In
China sorgte ein starkes
Erdbeben für zerstörte
Häuser, Tote und Ver-
letzte. Tausende Men-
schen flüchteten aus
Angst vor Nachbeben.
Für die Rettungskräfte eine
unglaubliche Herausforderung,
denn in diesem Chaos galt es
auch, nach Verschütteten zu
suchen, die noch lebten. Ein
Kampf gegen die Uhr, bei dem
auch deutsches Know-how zum
Einsatzkam,sobeidenRettungs-
fahrzeugen.
MeuspathamNürburgring inder
Eifel: Hier gibt es ein Gewerbe-
gebiet,indemsichausschließlich
Unternehmen der Automobil-
branche niederlassen dürfen.
Goldener Boden für mehrere
Handwerksunternehmen, so das
von Karosserie- und Fahrzeug-
bauermeister Frieder Fichtner.
Sein Betrieb KFB-Extramobile
machtausSerienfahrzeugenRet-
tungsfahrzeuge,dieanschließend
aus der Eifel in die ganze Welt
gehen – 300Umbauten pro Jahr!
Fabrikneue Limousinen werden
hier auseinandergenommen und
erhalten, auf engstemRaumver-
packt und ganz individuell nach
Kundenwunsch, eine Hightech-
Einrichtung zumRetten, Bergen
und Transportieren – Blaulicht
und Martinshorn inklusive.
Aber auch tonnenschwere Lkw
unterziehen sich unter den Hän-
den der 36 Mitarbeiter, davon
vier Lehrlinge, der Wandlung
vom „Normalo“ zum Spezial-
fahrzeug, das fit gemacht wird
für extremste Rettungseinsätze,
ob bei widrigen Temperaturen,
Sturm, Regen oder Eis - unter
allen Bedingungen, welt-
weit.
Rettungswagen aus der Eifel sind weltweit im Einsatz
Steckbrief: KFB-Extramobile, Meuspath
Gegr. 1981 | 36 Mitarbeiter, vier Lehrlinge | Umbauten von
Rettungs- und Spezialfahrzeugen |
EinsatzinChina,Indien
oder Spanien
„Einer unserer Märkte ist seit
Jahren China. Hier gingen im
vergangenen Jahr 250Rettungs-
fahrzeuge hin“, erläutert Frieder
Fichtner, der 2001dasUnterneh-
menKFBübernahmundmitdem
Betrieb 2004 nach Meuspath
umzog. Doch auch in fast alle
europäischenLänderexportieren
dieEifelerAutospezialisten ihre
Arbeit, wie auch nach Indien.
„Der chinesische Markt als
Wachstumszone ist für uns
interessant und wir bauen
momentan dort ein neues
Werk als zweiten Standort
aus“, so Fichtner, der
das Selbstverständnis
eines deutschen
Mittelständlers
auf dem Weg nach Fernost so
formuliert: „Wer sich auf einen
Bereich spezialisiert hat, kommt
anChinanichtvorbei.Wirexpor-
tieren nicht nur nach China, son-
dern gehen ins Land und bauen
dortzusammenmitdenChinesen
Rettungsfahrzeuge.“ Das klingt
ganz einfach und tatsächlich hat
Fichtner gute Erfahrungen mit
dieser Art Unternehmenspolitik
gemacht. „Alsmittelständisches
Handwerksunternehmen bieten
wir die Flexibilität, auf sich
ändernde Marktansprüche sehr
schnell zu reagieren. Ein klarer
Wettbewerbsvorteil, den es zu
nutzen gilt“, macht er auch an-
deren Handwerksunternehmen
Mut, Herausforderungen inter-
nationaler Märkte anzunehmen
und sei es der chinesischemit be-
sonderemWachstumspotenzial.
Auf die Verwurzelung mit dem
heimischen Standort legt Ficht-
ner trotzdemgroßenWert. Dazu
zählen auch Einladungen an die
internationale Kundschaft in die
Eifel,einenTrippim„Rennkran-
kenwagen” über die legendäre
Nordschleife eingeschlossen.
Seltenheits-
wert: Pros­
pekt eines
deutschen
Hand-
werksun-
terneh-
mens in
Chine-
sisch.
Entwürfe am
Computer
werden direkt
in der be-
nachbarten
Werkstatt
umgesetzt.
Frieder Fichtner (rechts) bei der Montage eines
Rettungswagens, Blaulicht eingeschlossen.
„Wenn der Vater mit dem
Sohne“lauteteeinstderTi-
tel eines rührenden Spiel-
filmesmitHeinzRühmann
inderHauptrolle.Auchbei
den Kynasts trifft dieser
Titel ins Schwarze - eben-
falls rührend. Allerdings
nur dann, wenn es um die
Zusammenstellung von
Farben geht. Vater und
Sohn haben sich der Un-
fallschädenbeseitigung an
Fahrzeugen verschrieben
und dazu gehört auch das
Lackieren inklusive indi-
viduellerFarbkomposition
ganz nachKundenwunsch
oder Vorgabe des Autos.
Das Duo stellt die Beleg-
schaft des Familienunter-
nehmens. Karosserie- und
Steckbrief: Kynast Unfallinstandsetzung
Gegr. 2002 | 2 Mitarbeiter | Karosserieinstandsetzung und Fahr-
zeuglackierung | Tel.: 02641/ 946 344
Fahrzeugbauermeister Frank Kynast (42) pachtete 2002
einen Teil derWerkstatträume des AutohausesWaldecker
in Bad Neuenahr-Ahrweiler und bildet seit zwei Jahren
Sohn Dennis aus. Für den Junior geht es in diesen Tagen
ins dritte Ausbildungsjahr seines Traumjobs. Ob die Be-
seitigung eines starkenUnfallschadens oder eine neueEffekt-
lackierung, die je nach Betrachtungswinkel
dieFarbewechselt,obNeulackierungeines
ganzenWohnmobils oder dieBeseitigung
einer kleinen Schramme - jeder Fall ist bei
Kynasts ingutenHänden.Dabei legtVater
Frank allergrößten Wert auf den Kontakt
zum Kunden. „Es ist mir wichtig, dass
der Kunde bei uns nicht als anonyme
Rechnungsnummer geführt wird“,
so der Handwerksmeister, für den
auch die Tasse Kaffee und das
Zuhören zum Unternehmertum
gehören. „Das kostet manchmal
etwas mehr Zeit, dochmanweiß dann auch, für wenman da gerade zum
Handwerkszeug greift.“ Eine Einstellung, die auch bei der Kundschaft
sehr gut ankommt. „Wir arbeiten erfolgreich mit zwei Autohäusern aus
derRegionzusammen,freuenunsabernatürlichauchüberPrivatkunden,
die uns ihre rollenden Schätze anvertrauen.“
Vater Frank Kynast mit Sohn
Dennis im Farbenlager.
Lehrling
Dennis
Kynast.
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