Handwerk Special Nr. 123 vom 9. August 2008 - page 5

Junges Handwerk beim Tanzprojekt (e)motion!
Nr. 123
9. August 2008
Mehr als ein Konzert
Am 11. September, 18
Uhr, gibt es in der Kultur-
halle Ochtendung eine
besondere Premiere.
Junge Leute, die sich in ver-
schiedenen Maßnahmen der
Pädagogischen Anlaufstelle der
Handwerkskammer Koblenz
auf die Berufs- und Arbeitswelt
vorbereiten, zeigen,musikalisch
begleitet vom Staatsorchester
(e)motion! Premiere am 11. Sept. in der Kulturhalle Ochtendung
Hector Berlioz. Den Besucher
erwartet mehr als ein Konzert!
In mehrmonatiger Trainings-
arbeit haben die Jugendlichen
die Aufführung im Rahmen des
Projektes „(e)motion!“ auf die
Beine gestellt. Sie stehen aber
nicht nur auf der Bühne und
beimCatering aktiv. Alle bewei-
sen: Wer die Chance bekommt,
kann Außergewöhnliches leis-
ten! (e)motion! verbindet be-
rufsqualifizierenden Unterricht
indenLehrwerkstättenderHwK
Koblenz mit Bewegungs- und
Tanztraining. Hierfür konnten
der Profitänzer Othello Johns
und die Koblenzer Tanzschule
STEPS gewonnen werden. Ziel
des vom rheinland-pfälzischen
fizierung von Jugendlichen zu
erreichen. „MusikundTanz sind
Ansätze, umJugendlichemit un-
terschiedlichemBildungsniveau
und mit verschiedenen Natio-
Rheinische Philharmonie unter
LeitungvonChefdirigentDaniel
Raiskin, eine Choreografie zu
einzelnen Sätzen aus der Sym-
phonie fantastique (op. 14) von
Ministerium für Arbeit, Sozi-
ales, Gesundheit, Familien und
Frauen,derArbeitsgemeinschaft
(ARGE) des Landkreises May-
en-Koblenz und des Europä-
tanzenvor hundertenBesuchern,
sie haben sich im Vorfeld auch
als Kulissenbauer sowie bei der
Anfertigung von Kostümen und
Masken engagiert und sie sind
Fleißig feilen die Jugend-
lichen an ihrer (e)motion!-
Choreogra-
fie.
nalitäten für eine gemeinsame
Sache zu entflammen“, sind
sich Handwerkskammer und
ARGE einig.
Die Aufführungen am 11.
und12. September, jeweils
um 18 Uhr, werden vom
Kultursommer 2008
Rheinland-Pfalz un-
terstützt. Karten gibt
es ab sofort beim„Ti-
cketshopAndernach.
net“, Läufstraße 4 in
Andernach und bei
der HwK Koblenz,
Telefon 0261/ 398-
222, sowie an der
Abendkasse. Parkplätze
sind vorhanden.
Mächtig ins Zeug legen sich alle auch beim Kulissen-
bau. Hier mit HwK-Ausbilder Thilo Zetzmann.
„Jetzt ist die Stunde des Ehrenamtes”
Das Handwerk steht
wie alle Lebensbereiche
in ständigen Verände-
rungen. Ein Prozess, den
die Handwerkskammern
in Rheinland-Pfalz selbst-
kritisch mitgestalten – das
wurde jüngst auch beim
Treffen mit Wirtschafts-
minister Hendrik Hering
bei der HwK Koblenz
deutlich. Die vier Kam-
mern im Land diskutieren
Fusionsmöglichkeiten.
Der Zeitpunkt ist günstig, denn
u.a. stehen in Koblenz und Kai-
serslautern personelle Verände-
rungen an. Bereits im Juni hat
die Vollversammlung der HwK
Koblenz Alexander Baden zum
Nachfolger von Dr. h. c. mult.
Karl-Jürgen Wilbert im Amt
des Hauptgeschäftsführers ab 1.
April 2009 gewählt, im Herbst
kommenden Jahres stehen die
HwK-Präsident Scherhag zu den Organisationen im Handwerk und anstehenden Reformen
ischen Sozialfonds geförderten
Projektes ist es, über kulturelle
Bildung eine berufliche Quali-
Infos bei der Pädagogischen
Anlaufstelle der HwK
Koblenz, Tel.: 0261/ 398-
324, Fax: -989, E-Mail:
ter-
net:
HwK-Präsident Karl-Heinz
Scherhag spricht über die
Handwerksorganisation.
Wahlen zur Vollversammlung
und damit zu Vorstand und
Präsidium an. „Eine Chance,
über Organisation und Struktur
desHandwerks inunseremLand
nachzudenken,machtHwK-Prä-
sident Karl-Heinz Scherhag im
Interview deutlich.
Herr Scherhag, in diesen
Tagen haben die vier rhein-
land-pfälzischen Hand-
werkskammern gemeinsam
mit dem für sie zuständigen
Landeswirtschaftsminister
Hendrik Hering über die
Zukunft der Handwerksor-
ganisation im Bundesland
gesprochen. Im Konsens?
Eine der großen Stärken des
Handwerks liegt in seiner aus-
gesprochenen Diskussions-
freudigkeit: Kontrovers in der
Sache, aber mit einer Stimme!
Denn wir vergessen nie, dass
wir dem Wohl unserer Betriebe
verpflichtet sind. In deren In-
teresse – und damit in unserem
eigenen als ehrenamtlich tätige
Unternehmer – suchen wir nach
Lösungen für die Zukunft. Bei
unserem jüngsten Treffen, an
dem neben den Spitzen der vier
Kammern auch Vertreter von
Kreishandwerkerschaften und
Fachverbänden teilgenommen
haben, stand auch der Zuschnitt
der vier unterschiedlich großen
Kammerbezirke auf dem Prüf-
stand.
Wie sieht die Ausgangslage
Ihrer Überlegungen aus?
Ichmache es deutlich an der An-
zahl der Mitgliedsbetriebe: Wir
haben mit Koblenz und Kaisers-
lautern zwei große Kammern,
die rund 42 bzw. 34 Prozent
des rheinland-pfälzischenHand-
werks vertreten, und mit Mainz
undTrier zwei deutlich kleinere.
Zahlen die für sich sprechen.
Wichtiger als diese Zahlen ist
aber, die Handwerkskammern
für die umfassender werdenden
Aufgaben fit zu machen. Alle
vier Kammern werden heute
undmorgen den ihren vomStaat
übertragenen und den selbst
gestelltenAufgabengerecht. Für
dieBewältigungder zukünftigen
Herausforderungen allerdings,
z.B. in Sachen Nachwuchsge-
winnung und technologischem
Fortschritt, sind größere Ein-
heiten schlagkräftiger. Ein
modernes Handwerk braucht
eine moderne Organisation, um
umfangreiche Dienstleistungen
für die Betriebe vorhalten, aber
auch um gegenüber der Politik
ein ernst zu nehmender Partner
sein zu können.
Und wohin soll die Reise
gehen?
Unsere Vorstellungen richten
sich auf zwei Handwerks-
kammern im Land – ohne die
jeweiligen Standorte mit ihren
Einrichtungen insbesondere für
die Berufsbildung aufzugeben.
Das Handwerk selbst ist gefragt,
in die begonnene Diskussion
einzusteigen, die Entwicklung
in die Hand zu nehmen. Jetzt
ist die Stunde des Ehrenamtes.
Diese gilt es zu nutzen.
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