Handwerk Special Nr. 93 vom 25. April 2003 - page 33

FÜR DEN
ALLTAG
,
ABER GAR NICHT ALLTÄGLICH
Beim Alltäglichen die Funkti-
on mit Schönheit und einfalls-
reicher Gestaltung verbinden.
Genau darum, um Innovation,
handwerkliche Ausführung,
Fertigungsmöglichkeiten,
ergo-nomische und wirtschaft-
liche Aspekte, Produktästhetik
und Umweltverträglichkeit
geht es bei dem von der
Handwerkskammer Koblenz
alle drei bis fünf Jahre für
junge Handwerker, Gestalter
und Designer unter 35
ausgeschriebenen Design-
wettbewerb „Kleine Dinge des
Alltags“.
Die jüngste Auflage des Wettbe-
werbs, der die Bedeutung von
Gestaltung,Designundqualitäts-
voller Handwerksarbeit im All-
tag unterstreicht, auf die Leistun-
gen des Nachwuchses aufmerk-
sammacht und jungenHandwer-
kern und Designern den berufli-
chen Start erleichtern soll, stand
unter dem Thema „Symmetrie
und Asymmetrie“.
Mehr als 130 Teilnehmer reich-
ten Beiträge ein; nach der Foto-
auswahl blieben knapp 80 übrig,
deren Arbeiten eine Fachjury
unter Vorsitz vonHeikoBartels,
Professor für Produktdesign in
Weimar,bewertete,vonderPlatz
sparendenLeiter aus edlemHolz
bis zur beziehungs fördernden
„Kommunikationsschnur“, von
der Aufbewahrung zum geome-
trischen Spiel umfunktionierten
Faltschachtel bis zum Baum-
stamm-Schrankobjekt. Ange-
sichts des ausgeglichenen Qua-
litätsniveaus kürte die Jury statt
eines Preisträgers gleich deren
fünf, die mit jeweils 1000 Euro
ausgezeichnetwurden; vierwei-
tere Teilnehmer wurdenmit An-
erkennungspreisen bedacht.
Einfallsreicher Dosenöffner
Zu den Preisträgern gehören Ul-
rike Susanne Großwendt aus
Halle, Absolventin der Hoch-
schule für Kunst und Design
Burg Giebichenstein in Halle,
anderenkleinem,handlichenund
formal ebenso schlichten wie
einfallsreichen Dosenöffner die
Jury das „innovative Redesign
eines bekannten Prinzips“ lobte,
und Monika Hoffmann aus
Bruchsal, die nach der Tischler-
lehre an der Hochschule für Ge-
staltung in Offenbach studierte.
Ihre schwungvollen Hirn-holz-
schalen, gleichzeitig künstleri-
sches Objekt und Gebrauchsge-
genstand, verbinden kalkulier-
ten Umgang mit dem Material
unter Einbeziehung seiner Na-
türlichkeit und des daraus resul-
tierenden Zufalls.
Faltgarderobe & Flugzeug
Ebenfalls aus Holz – genauer:
aus Flugzeugsperrholz – kon-
struierte Christoph Weimann,
der Produktdesign an der Bau-
haus-Universität studierte, sei-
ne Faltgarderobe, die in Behin-
dertenwerkstätten zur Produkti-
onsreife entwickelt wurde. Das
Ziel: einfach und preiswert her-
zustellen, dazu mit wenigen
Handgriffen auf bequemes
Transportmaß zusammen- und
aufoptimaleNutzungsgrößeaus-
einander zu falten.
Tee trinken mit Stil
Tee trinken zum spielerischen
Vergnügen macht die Wupper-
taler Industrie-Designerin Me-
lanie Morgalla mit ihren auf
Gummiringen standfest schwin-
genden „hemisferio“-Tassen;
ausgeometrischenGrundformen
wie Doppelkreis, Quader und
Stab leitet die Stuttgarter Di-
plom-DesignerinNicoleWalger
ausFeinsilbergeschmiedeteRin-
ge und Arm-reifen ab. Schmük-
kendes, das sich an Funktiona-
les anlehnt.
Ähnliches gilt für die aus „ganz
normalen“ industriellen Kaf-
feelöffeln entstandenen, super-
schlanken Espressolöffel Antje
Dienstbirs ausHeidelberg, eben-
so mit einer Anerkennung be-
dacht wie die „verschachtelten“
Röhrenvasen Johanna Hitzlers
aus Halle, die witzig an Auf-
ziehschlüssel fürBlechspielzeug
erinnernde silberne Pfeffermüh-
le der NürnbergerinUrsula Leit-
ner und das Platin, Rutilquarz
undNaturperlenunaufdringlich-
auffällig kombinierende Collier
der Goldschmiedemeisterin und
Edelstein- und Schmuckgestal-
terin JuttaMunsteiner aus Stips-
hausen.
Ein großer Teil der Wettbe-
werbsbeiträge ist als Sonder-
schau bei der MESSE AM
RHEIN inHalle 4, Stand 428, zu
sehen.
Preisträger des Design-Wettbewerbs der Handwerkskammer Koblenz werden geehrt
„Do it“ Dosenöffner,
Metall
,
Ulrike Susanne
Großwendt,Halle
Halsschmuck/Collier,
Platin, Rutilquarz und
Tahitiperle, Jutta
Munsteiner, Stipshausen
Pfeffermühle,
Silber,
Ursula
Leitner,
Nürnberg
„Verformung“: geschmiedeteRinge undArmreifen,
Feinsilber, Nicole Walger, Stuttgart
Faltgarderobe,
Flugzeugsperrholz,
Christoph Weimann,
Weimar
Espressolöffel-
paare aus Industrie-
kaffeelöffeln gefertigt
von Antje Dienstbir.
Vasen „Steinzeit“,
verschiedene
Vasenobjekte,
Porzellan,
Johanna Hitzler,
Halle
„hemisferio“,
Teetasse mit
Schwung, Porzel-
lan, Melanie Mor-
galla, Wuppertal.
Hirnholzschale,
Monika
Hoffmann,
Bruchsal
Halle 4: Sonderschau zum Designpreis der HwK
25. April 2003
Nr. 93
Handwerksmesse Koblenz
MESSE AM RHEIN:
29. April bis 5. Mai
1...,23,24,25,26,27,28,29,30,31,32 34,35,36,37
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