Handwerk Special 66 vom 27.01.1999


Stahlattacke auf die Langeweile

Exklusives vom Kleinmaischeider Metallbauer Zerres: Türen, Treppen & ein Messeauftritt

Alle Mann an Bord? In der Deutschlandzentrale eines weltberühmten italienischen Sportwagenbauers geht die Gangway hoch - alles klar zum Ablegen. Der Verkaufsraum gehört nun - rein optisch - wieder ganz den roten Leidenschaften aus Blech und Leder.

Die Idee, die hinter der beeindruckenden Kulisse steht, kommt von einem Wiesbadener Architekten, Leben hat dem Konstruktionspapier ein Kleinmaischeider eingehaucht: Metallbauer Horst Zerres.

Wie gestalte ich den riesigen Innenraum eines repräsentativen Verkaufsraumes eines Weltkonzerns, in dem die Inneneinrichtung etwas Besonderes darstellen und doch unauffällig als Manege für andere Stars in den Hintergrund rücken soll? Metallbauer Horst Zerres gibt die beeindruckende und doch einfache Antwort: Man hauche der Einrichtung ein dezentes Eigenleben ein und stelle sie so dar, als trete sie per Knopfdruck von der großen Bühne ab, die sie selber ist. Ergebnis dieser Idee ist die einer heraufziehbaren Schiffsgangway nachempfundene Treppe, die sich so dezent aus dem teuren PS-Auftritt zurückziehen könnte.

Metallbau Zerres 1 Horst Zerres Metallbau Zerres 2

Freut sich über volle Auftragsbücher, zufriedene Kunden und 1-A-Referenzen: Metallbauer Horst Zerres, 38 jähriger Handwerksmeister aus Kleinmaischeid: „Alles ist möglich." Er arbeitet mit Steinmetzen, Tischlern und Glasern eng zusammen und kann so seinen Kunden einen kompletten Innenausbau bieten.

Das Logo seiner Firma „Ideen in Metall" wird im Metallbauunternehmen Zerres wörtlich genommen. Der 38-jährige Handwerksmeister, der den Beruf des Gürtlers und Metalldrückers erlernte, hat die ideale Verbindung aus Kopfarbeit und handwerklicher Metallgestaltung gefunden. Ergebnis sind Produkte wie Treppen, Lampen, komplette Inneneinrichtungen für Geschäfte bis hin zu Computerterminals, die Kreativität aus einem Guß darstellen. Nicht verspielt, mit klarer Linienführung und einem sensiblen Einfühlvermögen in Detailgestaltung bis zum kompletten Design. Da paßt alles zusammen - sowohl beim Produkt wie auch bei der Unternehmerphilosophie. Horst Zerres sieht sein 1986 gegründetes Unternehmen als Gestaltungsschmiede. Gehobene Arbeiten im Innenausbau nennt er als Schwerpunktbereich. Von dieser Idee befallen sind nicht nur Treppen oder Geländer, auch Briefkästen, Türgriffe, Haustüren oder Möbelstücke fertigen die sechs Mitarbeiter und zwei Lehrlinge in Kleinmaischeid.

Die Kunden danken es mit Aufträgen. „Eigentlich könnten wir uns bei den Anfragen die Rosinen aus dem Kuchen picken", beschreibt der Handwerker die Auftragslage. Und macht dann trotzdem auch die Sachen, die nicht nach Rosine aussehen, weil auch sie eine Herausforderung darstellen. „Es gibt heute keine Grenzen mehr, weder in der Metall-, Holz oder Glasbearbeitung, die auch in unser Arbeitsumfeld hineinfallen. Man muß nur die richtigen Unternehmen finden, um dem Kunden umfangreiche Arbeiten zu bieten." Diese Unternehmen hat Horst Zerres gefunden. Einige in der Umgebung, einige im Einzugsgebiet seiner Kunden, und das reicht mehr als 100 Kilometer um den Ort an der A3. Sowohl die Referenzliste seiner Partner wie auch die der Kunden liest sich als Erfolgsstory: Thyssen, Axel Springer-Verlag, die Börsen in Frankfurt, London und Paris, Ferrari Deutschland.

Doch die Hauptkunden seien trotz dieser Topadressen auch weiterhin Privatpersonen: „Wir haben seit einigen Jahren den Trend ausgemacht, daß sich private Bauherren exklusive Innenausbauten ihrer Häuser leisten." Leisten bedeutet für Horst Zerres in erster Linie nicht Geld, sondern hohe Ansprüche an Design und Qualität. „Im Haus leben wir mehr als im Auto oder sonstwo. Dort ist unsere Heimat, dort wollen wir uns abends nach der Arbeit entspannen, wohlfühlen. Und genau dort sollte es so aussehen, wie wir das wünschen." Damit alles so wird, wie die Kunden es wollen, berät der Handwerker mit all seiner Erfahrung und Bildern von unzähligen Einsatzorten. Dabei geht es weniger um „Nachbauten" als vielmehr um Inspirationen und die Erkenntnis: „Soetwas können Sie bauen?"

Dafür, daß die Kleinmaischeider Erfolgsstory weiterläuft, sorgen die Auftritte in der Öffentlichkeit. Neben der Mund-zu-Mund-Propaganda vertraut der Handwerker auf professionelle Informationsbroschüren. Ein Messeauftritt auf der Handwerksmesse Koblenz, die vom 7. bis 13. Mai in Koblenz stattfindet, soll das Werbe-Highlight des Jahres werden. Zusammen mit dem Steinmetzbetrieb von Ulf Bachenberg aus Puderbach soll ein exklusiver Messestand entstehen: Auf 30 qm wird ein Granitfußboden ausgelegt, auf dem zwei Treppen sowie Möbelobjekte aus Metall, Glas und Holz die Besucher begeistern werden.

Hochkarätiges rund um die Inneneinrichtung
... können Besucher der MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Koblenz, die vom 7. bis 13. Mai 1999 auf dem Messegelände am Wallersheimer Kreisel stattfindet, im Fachmarkt „Haus + Raum" erleben. Der größte Ausstellungsbereich ist in den Messehallen 2, 3, 4, 5 und 6 untergebracht.
In Halle 3 werden zahlreiche Tischlerbetriebe Möbelstücke, Treppen und Türen präsentieren. Zu den Ausstellern hier zählen u.a. die Tischlereien von Gregor Sommer aus Breitscheid, Joachim Junglas aus Herschfeld, Theo Nollen aus Brodenbach, Rolf Lunnebach aus Vallendar, Heinz Bastian aus Morbach, Albert Rothbächer aus Vallendar sowie die Tischlerei Moitz aus Koblenz. In diesem Ausstellungsbreich können Messebesucher auch Metallbauer Horst Zerres finden.

Messe-Infos unter
Tel.: 0261/398-130, Fax: -997, E-Mail: messe@hwk-koblenz.de