Valencia sorgt für strahlendes Lächeln Offen sein für neue Erfahrungen, das ist der wohl wichtigste Tipp, den Diego Höft jungen Handwerkern mit auf den Weg gibt, nachdem er als junger Geselle drei Wochen imspanischenValencia gearbeitet hat. Der jungeZahntechniker nennt dieZeit dort „unvergesslich schön“ und sprudelt vor Begeisterung, wenn er über die positiven Aspekte seines Auslandspraktikums berichtet. Höft hat 2019 seine mittlere Reife in Hargesheim gemacht und gleich imAnschluss eineAusbildung bei Hobbach Zahntechnik in Bad Kreuznach begonnen. In der Berufsschule warb ein Lehrer dann früh bei den Auszubildenden dafür, im Ausland Praxiserfahrungzu sammeln. „Ichbindankbar, dass die Handwerkskammer (HwK) Koblenz das dann so gut mitorganisiert hat. Ich stand kurz vor der Abschlussprüfung“, berichtet Höft. Die Mobilitätsberatung – allen voran Petra Laudemann – habe ihn hervorragend durch den Bewerbungsprozess begleitet und ihn in die Partnerstadt derHwKnachValencia an einen passenden Praktikumsbetriebbegleitet. „Dass ichnach Spanien gehe, lag für mich auf der Hand – meine Mutter ist aus Chile und ich bin zweisprachigaufgewachsen“, verrätDiego. Im August 2022 ging es nach Spanien, im November war seine Abschlussprüfung. Das alles ließ sich dank der HwK kombinieren.Höfts Praktikumsbetriebwar zentral in der wunderschönen Stadt gelegen. Der deutsche Praktikant wohnte in einer WG. Mit einem gemieteten Fahrrad war er nicht nur binnen fünf Minuten am Arbeitsplatz, sondern konnte auch in aller Ruhe die Stadt erkunden. Im Labor waren die Arbeitsbedingungen teils ähnlich wie zuhause, „so habe ich viel dazu gelernt.“ Er war dort der erste deutsche Austauschschüler. Die Kollegen nahmen ihn schnell und herzlich auf und integrierten ihn in das alltägliche Leben. Für den jungenMannwaren die drei Wochen inValencia eingroßer persönlicher Gewinn: Im Beruf hat er neue Methoden kennengelernt. Gleichzeitig hat er erlebt, wie wichtig es ist, viele Fragen zu stellen und sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen: „Mein Tipp ist auf jeden Fall, sich nicht zurückzuhalten, zu erzählen, wasman schon alles kann. Dann kann man auch schnell selbst mitarbeiten.“ Gleichzeitig hat ihn die entspannte Stimmung der Menschen und des Lebens in Valencia begeistert. Dort herrsche ein ganz anderesKlima, dieMenschen seien freundlich und entspannt, man lerne sich schnell kennen. „Die Stadt habe ich per Fahrrad erkundet, bin durch den stillgelegten Fluß gefahren, der heute ein großer Park ist. Ich war Standup-Paddeln am Strand und habe das Oceanografic besucht, das größte Aquarium Europas.“ Persönlich hat ihn die Reise auch weitergebracht, weil er erstmals allein gewohnt hat. Das hat ihn selbstbewusster gemacht. Inzwischen ist der Zahntechniker wieder zuhause, hat dieGesellenprüfungbestanden und arbeitet in einer Praxis für Kieferorthopädie in Bad Sobernheim imLabor. Für die Zukunft hat er ausValenciamitgenommen, dass man sich mehr zutrauen kann, als man es in jungen Jahren vielleicht vermutet. Gefördert werden die Auslandsaufenthalte von „Berufsbildung ohne Grenzen“, dem HwK-Beraternetzwerk, finanziert vom BMWK, Erasmus+und der Sequa gGmbH. Kontakt: HwK-Mobilitäts- beratung Petra Laudemann Tel. 0261/ 398-337 petra.laudemann@ hwk-koblenz.de Junger Ausbildungsbotschafter Diego Höft möchte seine beruflichen Erfahrungen gern teilen. Dabei will er nicht nur dafür werben, Auslandserfahrung zu sammeln, um sich persönlich wie beruflich weiterzuentwickeln. Der 20-Jährige möchte auch als Ausbildungsbotschafter aktiv um Nachwuchs im Handwerk werben. „Ich finde es wichtig, den Jugendlichen den Beruf praktisch vorzustellen, um Interesse zu wecken, denn davon bekommt man in der Schule nicht wirklich viel mit.“ Er habe genau auf diese anschauliche Weise bei einem Berufsinformationstag „einen tollen Beruf gefunden“, betont der Zahntechniker. „In meinem Beruf verhelfe ich Menschen zu schönen Zähnen - und dadurch zu sehr viel mehr: Die Menschen freuen sich. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass das, woran man arbeitet, später dafür sorgt, dass es einem Menschen wieder besser geht, dass man ihnen tatsächlich wieder zu einem Lächeln verhilft.“ Künftig möchte Diego Höft daher in Schulen mit Jugendlichen sprechen und sie von seinemBeruf, aber auch grundsätzlich vom Einstieg ins Handwerk überzeugen. Er möchte dafür Teil des Projekts „Ausbildungsbotschafter“ werden. Damit will die Handwerkskammer (HwK) Koblenz junge Menschen auf Augenhöhe über eine duale Ausbildung im Handwerk informieren. Das geht am authentischsten durch junge Handwerker. Als Ausbildungsbotschafter eignen sich Auszubildende ab dem zweiten Lehrjahr, junge Gesellen und Jungmeister. Sie erhalten eineSchulungundZertifikat derHwK, stärkendurch ihren Einsatz in Schulen ihre persönlichen Kompetenzen und stellen ihre fachlichen Fähigkeiten unter Beweis. Infos bei der HwK: juergen.cornely@ hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398-563. 08 Der frischgebackene Zahntechniker- Geselle Diego Höft (Foto) verbrachte mit Unterstützung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz drei unvergessliche Wochen in Spanien. Die Liebe zum Radfahren war nicht das einzige Souvenir. Foto: privat
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