Handwerk Special Nr. 239 vom 02.07.2022

Zimmerin, Influencerin, Powerfrau In Zeiten, in denen Castingshows noch immer dasProgrammvonFernsehenundStreamingplattformen füllen, sindSchönheitswettbewerbe beliebt wie eh und je. Dass der Wettbewerb „Miss und Mister Handwerk“ dieses Jahr bereits indiezwölfteRundegeht, ist somit auf den ersten Blick kein Zufall. AuchAnmeldungengibt esgenug, denn:Die FinalistenerhalteneineSeite indemjährlich erscheinenden Power-PeopleKalender, die Gewinner werden im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München gekürt. Doch Achtung! Das beliebte Event unterscheidet sichumeinnicht unwichtiges Detail von herkömmlichen Wettbewerben. Aussehen und Alter stehen keinesfalls im Vordergrund. Stattdessen wichtig: Wie gut können die Kandidaten das Handwerk repräsentieren? Wie authentisch stehen sie für dessen Werte ein? Wie motiviert sind sie ihreBegeisterungmitAnderenzu teilen? Dass sie genau diese Kriterien erfüllen, haben die zwölf Finalisten der diesjährigen Wahl bereits bewiesen.Mit dabei:Die junge Zimmerin Julie Heimann aus dem Bezirk der Handwerkskammer Koblenz. Was kein Wunder ist. Trotz ihrer ruhigen und gemäßigtenArt wird einemnämlich schnell klar: die 20-Jährige weiß was sie will, liebt was sie macht und möchte ihre Begeisterung teilen. Doch der Weg dahin, oder wie Julie es selbst nennt, „ihre Findungsphase“, war gar nicht so leicht. Ihren Schulabschluss in der Tasche, probierte Julie nämlich erst einmal Einiges aus.Vonder elterlichenDruckerei über eine angefangene Ausbildung im Krankenhaus bis zu einemPraktikumalsKöchinwar alles dabei. Schließlichempfahl ihr einOnlinetest das Handwerk. Kurz entschlossen, absolvierte sie ein Praktikum in der Zimmerei Schmitz und Brandner aus dem Landkreis MayenKoblenz. Undblieb.Mittlerweile ist sie im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Zimmerin und wunschlos glücklich. „Das Zimmererhandwerk ist unglaublich vielseitig“, schwärmt sie. Pläne für die Zukunft hat Julie auch schon: Am liebsten würde sie ihre Begeisterung und ihrWissen an andere junge Menschen und vor allem Mädchenweitergebenund selbst ausbilden. Wie wichtig es ist, dass es auch weibliche Vertretung im Handwerk gibt, kann sie nämlich aus eigener Erfahrung bestätigen. Denn noch immer machen Frauen nur zehn Prozent der Beschäftigten im Baugewerbe aus. „Da ändert sich momentan aber echt was!“, erzählt Julie stolz.Undmöchte schon jetzt aktiv ihren Beitrag dazu leisten. Auf ihremInstagram-Account berichtet sie ihren mittlerweilemehr als 3.500 Followern über ihren Alltag als Zimmerin. Auch Julie fand damals ihre Vorbilder auf Social Media, darunter die Dachdeckerin Sonja Theissen, GewinnerinderMiss-Handwerkwahl 2013. Ob sie dieses Jahr in Sonjas Fußstapfen treten kann, wird sich noch zeigen. Die erste Hürde hat Julie bereits geschafft. Bei einemprofessionellenFotoshootingkonnte sie sich von ihrer besten Seite zeigen und ergatterte einen der begehrten Plätze im Kalender. Für das am 6. Juli stattfindende Finale hat sie sich damit auch qualifiziert. BisEnde Juni konntendieKandidatendafür onlineStimmensammeln. Zusätzlichzuden über 220.000Onlinevotes entscheiden aber auch eine Jury und das Publikum vor Ort, wer den Titel mit nachHause nehmen darf.. Kontakt: www.missmisterhandwerk.de Tel. 0211/390 98 60 stemick@verlagsanstalt-handwerk.de Julies Instagramaccount: @zimmer.in.side Hier schreibt Lena! Das erste Mal Jounalistenluft schnuppern durfte ich im Rahmen meines Praktikums in der HwK-Presseabteilung. Mein Name ist Lena Terhorst (im Bild links) und ich bin 18 Jahre alt. Warum ich Journalistin werden möchte? Ich liebe Geschichten: Interessanten Menschen zuhören und das Gehörte durch das Schreiben darüber in einen kleinen Rahmen zu stecken, der trotzdem das Wichtige zum Leser transportiert. Damit ist man in der Pressestelle goldrichtig. Hier gehört es nicht nur dazu, zu schreiben, Fotos zu machen und zu layouten. Eine der wichtigsten Aufgaben findet hier nicht hinter dem Schreibtisch statt, sondern ist es die Geschichten der Betriebe, Mitarbeiter und Auszubildenden kennenzulernen. In den letzten Wochen bin ich vielen sehr beeindruckenden Menschen begegnet. Verstärkt durch den Fokus der aktuellen Ausgabe auf Betriebe, die nach der Flutkatastrophe ihre Existenz verloren und in einem Jahr fast vollständig wieder aufgebaut haben. Beeindruckend ist aber nicht allein das, sondern mit welcher Einstellung die betroffenen Handwerker arbeiten und in die Zukunft blicken. Ich habe selten so offene, freundliche Menschen getroffen, die für das, was sie machen, brennen. Etwas was ich definitiv mitnehmen und irgendwann selbst erreichen möchte. Danke für die tollen Erfahrungen! Die Aprilseite des jährlich erscheinenden Power-People- Kalenders ziert sie schon, jetzt kämpft Julie Heimann im Finale um den Titel „Miss Handwerk 2022“. 19

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