Handwerk Special Nr. 237 vom 23.10.2021

Im Porträt: Die Besten ihres Handwerks Nr. 237 23. Oktober 2021 www.handwerk-special.de 8 Mit 46 Jahren geht es für Natascha Siemens hoch hinaus! Als einzige Frau im Meisterkurs der Ge- rüstbauer und gleichzei- tig Jahrgangsbeste zeigt sie, dass Leistung im Handwerk keine Frage des Geschlechts ist. „Es war alles neu und sehr interessant“, erinnert sich Natascha noch an die ersten Schritte in der Ausbildung. Von „alles neu und interessant“ zu einer erfahrenen Fach- und Führungskraft: Diesen Sprung hat sie als Geschäftsführerin des Handwerksbetriebs Gerüstbau Dörksen aus Neuwied hingelegt. „Ich habe mir mehr Fach- kenntnis aneignen wollen und die Berechtigung zur Selbstständigkeit“, erläutert sie ihre persön- lichen Beweggründe, das Projekt Meisterbrief anzugehen. „Den Kurs zu absolvieren zwischen Be- ruf und Familie, das war schon sehr herausfor- dernd. Aber es hat sich Gerüstbauermeisterin Natascha Siemens gelohnt, es wurde viel Wissen in kurzer Zeit vermittelt.“ Fach- kenntnis, die sie nun als Geschäftsführerin im eigenen Betrieb nutzen möchte. „Ich will einfach einen guten Job machen, der andere motiviert und in der Lage sein, den Handwerksbetrieb souverän leiten zu können“, und geht dabei als Jahrgangsbeste mit gutem Beispiel voran. Foto: Michael Jordan „Schon in meiner ersten Ausbildungswoche habe ich die Vielseitigkeit des Berufs gesehen. Werk- statt- und Bürotätigkeiten im ständigen Wechsel mit Kundenkontakt, das gefällt mir bis heute“, sagt Sabrina Weiß über ihre Ausbildungszeit. Die jahrgangsbeste Augenop- tikermeisterin, die über diverse Praktika zu ihrem Traumberuf fand, hat mit gerade einmal 22 Jahren bereits ihre Meisterprü- fung abgelegt. „Ich würde den Meister- kurs jederzeit wieder ma- chen. Er dient als Grund- lage für viele weitere Fortbildungen, die eigene Selbständigkeit und man lernt, auf fachlicher und persönlicher Ebene noch besser mit dem Kunden umzugehen“, zieht sie ein positives Fazit. Für die eigene Zukunft hat sie trotz junger Jahre bereits konkrete Pläne und blickt optimistisch voraus. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, Augenoptikermeisterin Sabrina Weiß möchte ich irgendwann einen traditionellen Optikerbetrieb übernehmen“, und trifft mit ihrem Plan einen zentralen Nerv der heutigen Zeit: Die erfolgreiche Nachfolgeregelung in Handwerksbetrieben! Foto: privat Sie ist die Beste der Besten! Chiara Theis hat ein maßgeschneidertes Ergebnis abgeliefert. Mit ihrer Prüfung hat die Jungmeisterin das beste Ergebnis von 569 Absol- venten des diesjährigen Meisterkurses erzielt. „Schon als kleines Kind wollte ich dieses Hand- werk erlernen. Meine Großmutter war selbst- ständige Damenschnei- dermeisterin und auch meine Mutter erlernte diesen Beruf.“ Bereits früh an das Arbeiten mit Nadel und Faden heran- geführt, „hat es mich begeistert, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und aus einem Stück Stoff ein Kleid ent- stehen zu lassen.“ So ging es nach absol- viertem Praktikum und Abitur in die Ausbildung, ehe „ich nach dem Ab- schluss mit der Meister- schule begonnen habe. Man lernt in diesem Be- ruf nie aus, da Mode sich immer verändert und sehr vielseitig ist!“ Für die Zukunft stehen Chiara alle Wege offen „zunächst möchte ich weiterhin Erfahrungen im Handwerks- betrieb sammeln. Mit Blick auf eine spätere Selbständigkeit, ist durch den Meisterbrief bereits die Grundlage gelegt.“ Mit gerade einmal 25 Jahren ein starkes Fundament für die weitere Laufbahn. Foto: Michael Jordan Maßschneidermeisterin Chiara Theis „Nach drei Monaten im Studium war klar: Ich möchte etwas mit meinen Händen machen, in die Praxis kommen. Das Handwerk bietet einem genau das und zudem eine sichere Zukunft mit vielen Perspektiven.“ An den Entschluss, von der Uni in die Ausbildung zu wechseln, erinnert sich Installateur- und Heizungsbauermeister Patrick Wehnert noch sehr genau. Der 26-jährige Jungmei- ster hat als Jahrgangsbe- ster seines Handwerks abgeschlossen. „Die Meisterprüfung würde ich jederzeit wieder ab- legen. Eine interessante, aber auch fordernde Zeit, die einen als Monteur besser werden lässt und gleichzeitig optimal auf die Selbständigkeit vor- bereitet.“ Bereits zwei Monate nach dem erfolgreichen Abschluss ist Patrick, gemeinsam mit einem guten Freund und jet- zigen Geschäftspartner, mit der Gründung von WMP Heizung Sanitär den Weg in die Selbständigkeit gegangen. „In zehn Jahren sehe ich uns weiterhin als etablierter und zuverlässiger Handwerksbetrieb für die Region. Außerdem möchte ich das Thema Ausbildung mehr fördern. Das Handwerk benötigt dringend junge, motivierte Fachkräfte.“ Foto: Michael Jordan Installateur- und Heizungsbauermeister Patrick Wehnert

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