Handwerk Special Nr. 237 vom 23.10.2021

Im Porträt: Die Besten ihres Handwerks Nr. 237 23. Oktober 2021 www.handwerk-special.de 6 Mit 23 Jahren sitzen einige noch hinter der Schulbank, Matthias Mertlich hingegen hat bereits jetzt den Meister- brief als Jahrgangsbester seines Handwerks in der Tasche. „Nach dem Ge- sellenbrief wollte ich das Projekt zeitnah angehen, um meine Fähigkeiten weiter zu entwickeln und beruflich voran zu kom- men“, skizziert Matthias seine Motivation. Der Entschluss, den Weg in das Metallbauerhand- werk zu gehen stand bereits früh fest. „Zum einen hat mich ein Prak- tikum in der 10. Klasse überzeugt. Außerdem hat mein Vater selbst den Beruf erlernt und ich wusste dementsprechend sehr genau, worauf ich mich einlasse.“ An seine Zeit in der Meisterschule denkt er trotz Zeitdruck und Lernstress gerne zurück. „Es war eine sehr schöne und interessante Zeit mit einem guten Miteinander innerhalb der Klasse. Ich würde den Meister jederzeit wieder machen.“ Mit dem Abschluss stehen ihm alle Möglichkeiten offen, doch „konkrete Pläne habe ich noch nicht. Mal sehen, was die Zu- kunft bringt.“ Foto: Michael Jordan Mit 47 Jahren das Projekt Meisterbrief erfolgreich abgeschlossen! Bernd Kunsmann zeigt als jahr- gangsbester Bäckermei- ster, dass Leistung keine Frage des Alters ist! „Viele Jahre war der Meisterbrief für mich kein Thema“, erinnert er sich an die Zeit, in der er nach seiner Gesellen- prüfung im elterlichen Betrieb direkt mit ange- packt hat. „Wie es der Zufall will, hat mich die Berufsschule eines Tages angesprochen, ob ich vertretungsweise Fachkundeunterricht für angehende Bäcker geben kann.“ Was als kurzfristige Nebentätigkeit begann, ist heute langfristiges Karriereziel. „Mich hat das Lehramt sofort begeistert, aber ohne den Meisterbrief ist eine Einstellung in das Refe- rendariat rechtlich nicht möglich.“ Die Entschei- dung stand dementspre- chend schnell fest, den Bäckermeister Bernd Kunsmann Meisterkurs bei der HwK Koblenz zu beginnen. „Der Kurs war in jeder Hinsicht ein Gewinn. Trotz meiner inzwischen langjährigen Erfahrung im eigenen Betrieb gab es immer wieder Neues zu lernen. Davon profitierte mein Betrieb, aber auch die Auszubildenden an der Berufsschule. Dieses Wissen will ich weitergeben.“ Foto: Michael Jordan „Ich sehe mich an einem Ort, wo ich beruflich und privat alt werden möchte mit einer Tätigkeit, die ich liebe“, so lautet die Antwort von Jungmeister Hendrik Langer auf die Frage, wo er sich in zehn Jahren sieht. Das diese Tätigkeit das Steinmetz- und Stein- bildhauerhandwerk sein wird, daran lässt der 26-Jährige keine Zweifel, denn der Zukunftsplan ist bereits klar definiert. „Ich möchte das Wissen, dass ich mir im Meisterkurs erarbeitet habe, weiter- geben. Ob als Ausbilder, oder mithilfe eines klei- nen Ateliers, das wird man sehen.“ An den Meisterkurs selbst hat er jedenfalls nur gute Erinnerungen und würde den Schritt zum Meisterbrief weiter- empfehlen. „Das Umfeld, die Dozenten, das vermit- telte Wissen. Ich finde, das passt alles sehr gut zusammen“, so Hendrik, dem dank Meisterbrief nun alle Türen für die Gestaltung der eigenen Zukunft offen stehen. „Die reine Theorie war nie etwas für mich. Bereits in der Ausbildung habe ich gemerkt, dass die Bearbeitung eines Steins mit Hammer und Meißel mir mehr gibt.“ Als Jahr- gangsbester verspürt er diese Leidenschaft noch wie am ersten Tag seiner Ausbildung. Foto: Michael Jordan „Mit 40 Jahren ist es noch lange nicht zu spät, den Meister zu machen“, das sagt Marco Mainz als Jahrgangsbester seines Handwerks aus voller Überzeugung. Ihm wurde das Hand- werk bereits in die Wiege gelegt. Seit Kindheitsta- gen war er fasziniert von Technik, durch den Vater - selbst Zimmermann - kam er früh in Berührung mit Werkzeugen und Maschinen. „Nach der Schulzeit stand für mich sofort fest, ich möchte ins Handwerk!“, erinnert sich der 41-jährige. Eine Entscheidung, hinter der er bis heute steht und die ihn nun bis zum Meister- brief geführt hat. „Der Meisterkurs war schon sehr anspruchs- voll, aber dank dem Dozententeam geht man gut vorbereitet in die Prü- fung“, sagt Marco heute und „kann den Meister jedem ans Herz legen, der den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen möchte.“ Er selbst hat diesen bereits gemeinsam mit seinem Arbeitgeber geplant. „Die Südeifelwerke haben mir mit der Meisterqualifikation eine ganz neue Perspektive geboten und mich zu jederzeit unterstützt bei dem Vorhaben Meisterbrief.“ Foto: Michael Jordan Elektrotechnikermeister Marco Mainz Metallbauermeister Matthias Mertlich Steinmetz- und Steinbildhauermeister Hendrik Langer

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