Handwerk Special Nr. 237 vom 23.10.2021

Wenn die Leidenschaft zum Beruf wird / Landessieger vorgestellt Nr. 237 23. Oktober 2021 www.handwerk-special.de 16 „Man lernt nie aus!“ DemHandwerkwar SebastianKraus schon immer verbunden.WoandereKinder davon träumen, Feuerwehrmann, Fußballstar oder Astronaut zu werden, drehte sich bei ihm alles um die Küche und besonders um das Backen. „Ich habe schon immer gern expe- rimentiert und mit Oma an Weihnachten in der Küche gestanden. Mit 14 Jahren habe ich die ersten Torten selbst kreiert“, erklärt SebastianKrausdieAnfängeseinerheutigen Handwerkskunst. So war es nicht verwunderlich, dass er sich nach seinem Schulabschluss und dem Gesellenbrief als Tischler mit 19 Jahren schlussendlich für eine Ausbildung im Konditorenhandwerk entschied. „Wenn man seinen Beruf wählt, sollte das mit Leidenschaft geschehen.“ IneinemkleinenHandwerksbetriebmitfünf Mitarbeitern und zwei Filialen wurde er in seiner dreijährigen Ausbildung gefordert undgefördert. „Ichhabe alsAuszubildender früh eigenverantwortlich arbeiten dürfen, weil meine Leistung stimmte. Das ist als junger Mensch ein gutes Gefühl, Moti- vation und natürlich auch ein Stück weit Selbstbestätigung.“ Bei der erfolgreichen Ausbildung ist es für denheute35-jährigennichtgeblieben.„Man lernt nie aus! Deshalb bin ich imAnschluss indieGastronomiegewechselt.“MitErfolg: VomTegernseegingesbisnachAachen,mit LehrmeisternwieGastronomieikoneBenja- minKunertundeinzigartigenArbeitsplätzen ist er im neuen Metier durchgestartet. Auf der führendenLebensmittelmesse „Anuga“ in Köln setzte er sich 2019 unter rund 100 Teilnehmern als „Pâtissier des Jahres“ durch. Seinem Motto „Man lernt nie aus“ ist er trotz des anhaltenden Erfolgs treu geblieben. „Das ist der Grund, warum ich aktuell den Meisterkurs in Vollzeit bei der HandwerkskammerKoblenz absolviere. Es ist eine tolle Erfahrung, die Dozenten sind fachlich top und kommen aus dem ganzen Bundesgebiet für die Teilnehmer angereist. DieMeisterschule der HwK hat einen glän- zenden Ruf über Rheinland-Pfalz hinaus.“ Und was kommt nach dem Meisterbrief? „Eine Option ist es, gemeinsam mit einem Kollegen und Freund den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen“, erklärt Seba- stian Kraus seine Pläne. Ob es wirklich so kommt, wird sich zeigen. Bereits jetzt gibt es von einem renommierten Hersteller für Arbeitskleidung die Anfrage, das hausei- gene und preisgekrönte Kulinarik-Paket zu übernehmen und weiter zu entwickeln. „AlsqualifizierteFachkraftsteheneinemal- leTürenoffen.“Erselbstisthierfürdasbeste Beispiel, welcheWege eine Ausbildung im Handwerk jungen Menschen bieten kann. Kontakt: Meisterakademie der HwK Koblenz Tel. 0261/ 398-311, meister@hwk- koblenz.de Nachwuchs holt Gold Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) findet jährlich bundesweit in über 130 Gewer- ken und in bis zu vier aufeinander aufbauenden Stu- fen (Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene) statt. Für die rheinland-pfälzischen Konditoren und die Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Konditorei, ging es jüngst um die Landessiege und damit verbunden um den Einzug ins Bundesfinale. Bei den Konditoren heißt der Landessieger Johannes Dhein aus Schnorbach (Rhein-Hunsrück-Kreis; im Bild oben links), der im Betrieb von Heinrich-Jürgen Dhein (Argenthal) ausgebildet wurde. Die beste rheinland-pfäl- zische Fachverkäuferin imLebensmittelhandwerk (Kon- ditorei), kommt aus Neuwied. Die 19-jährige Michelle Matlok (oben rechts) wurde im Koblenzer Betrieb Hein- rich Baumann Konditorei-Cafe-Köstlichkeiten, Inhaber Jean Warnecke-Brühl, ausgebildet. Auch auf sie wartet nun das große Finale, ausgetragen im HwK-Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer Koblenz. Sebastian Kraus über seinen Weg von einer Konditorausbildung zum Patissier des Jahres 2019. Foto: Klaus Herzmann

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