Handwerk Special Nr. 236 vom 11.09.2021

Nachwuchsförderung als Schlüssel zum Erfolg im Handwerk Nr. 236 11. September 2021 www.handwerk-special.de 14 Das Ziel ist Wachstum „Wir wollen wachsen und wir werden wachsen“: Auch nach 25 Jahren im ei- genen Betrieb denkt Achim Schuth aus Koblenz nicht daran, es ruhiger angehen zu lassen. Im Gegenteil. Der Meister im Zentralheizungs- und Lüftungsbau will personell aufstocken. Und setzt dabei auf ungewöhnliche Werbemaßnahmen, mit denen er sich ganz gezielt an die Jugend wendet. Aktuell ist Achim Schuth dabei, einen „Drive in“ auf seinem Gelände in der Friedrich-Mohr-Straße im Stadtteil Lüt- zel aufzubauen. Hier können sich junge Leute, die Interesse an einer spannenden Ausbildung bei SchuthHeizung + Sanitär haben, ganz spontan melden. Blickfang wird einwerbewirksamer Anhänger sein, mit dem Schuth und sein 14-köpfiges Team bei Bedarf auch andernorts infor- mieren können. „Wer bei uns lernt, hat später gute Entwicklungschancen“, sagt Norbert Portugall. Auch er ist Meister seines Fachs und die „rechte Hand“ des Inhabers. Er verweist darauf, dass der Einstieg in den Betrieb immer mit einem Praktikum beginnt. Grundsätzlich wird bei Schuth Heizung + Sanitär für den eigenen Bedarf ausge- bildet. Und wenn ein Lehrling nach der Ausbildung in einem anderen Betrieb weitermacht, gibt es meistens positive Rückmeldungen. AchimSchuth führt das auf den hohenDigitalisierungsgrad seines Betriebes zurück und die Tatsache, dass es für seine Schützlinge neben der klas- sischen dualen Ausbildung zusätzliche Schulungen gibt – zum Beispiel bei den Herstellern. Vier Lehrlinge sind derzeit bei Schuth Heizung+Sanitär beschäftigt, zwei davon haben erst am 1. August ihre Ausbildung begonnen. Der Anteil von Lehrlingen ist bei ihm traditionell groß. Das ungewöhn- liche Wachstum seines Unternehmens in jüngster Vergangenheit führt Achim Schuth vor allem auf gut funktionierende Netzwerke zurück – und die Bereitschaft, ungewöhnliche Ausbildungskooperati- onen einzugehen. So wird aktuell einer der Lehrlinge in Kooperation mit dem Koblenzer Schwimmbadbauer Sopra ausgebildet. BeimBlick auf dieAuftragslage kann sich Achim Schuth entspannt auf die Zukunft vorbereiten und zudemdie nächste Fami- liengeneration behutsam an den hohen Grad derVerantwortung heranführen. Die Meisterausbildung seines SohnsMarco ist bereits in weiten Teilen abgeschlossen. Er arbeitet bereits im Betrieb des Vaters. Aus Unternehmersicht ist der hohe Spezialisierungsgrad ein wichtiger Erfolgsfaktor. Bei Schuth Heizung + Sanitär ist der Neubau oder die Sanierung von Heizungsanlagen – überwiegend im privaten Bereich – ein besonderer Schwerpunkt, wobei das Team des Handwerksbetriebs vor allem auch auf ganzheitlicheBeratung setzt. Dazu gehört auch ein „Rundum-sorglos-Paket“. „Wir übernehmen für unsereKunden sämtliche Formalitäten, auch bei Förderanträgen“, erklärt Achim Schuth. Schuth Heizung + Sanitär Tel. 0261/ 804 621 www.schuth- haustechnik.de Auch an der Ahr im Einsatz In den vergangenen Wochen war das Team von Schuth Heizung + Sanitär auch im Katastrophenge- biet an der Ahr im Einsatz, wobei der Schwerpunkt in Bad Neuenahr-Ahrweiler und in Dernau lag. Nach den Erstmaßnahmen haben hier die Vorbereitungen für den Wiederaufbau begonnen. „Alternativen zur Ölheizung sind derzeit besonders ge- fragt“, sagt Achim Schuth. Viele Hauseigentümer wollen mitBlickaufkünftigeHochwassersituationvermeiden,das sich das Bild auslaufender Heizöltanks wiederholt. Des- wegen ist vor allemdas Interesse an dezentralen Lösungen groß,weil dieVersorgungsunternehmenebennicht überall hinkommen, auch wenn sie aktuell mit Hochdruck an der Wiederherstellung zerstörter Leitungen arbeiten. Dazu kommt, dass die kalte Jahreszeit vor der Tür steht, sodass in vielen Haushalten provisorische Lösungen gefunden werden müssen. „Dabei ist es wichtig, sich nicht alles zu verbauen“, sagt Schuth auchmit Blick auf die Kosten. Ihm istwichtig, dassProvisorienauchweiterverwendetwerden können, wenn die Dauerlösung steht. EineMöglichkeit ist dasAufstellenvonmobilenKlimagerätenandenOrten,wo dieStromversorgungwieder voll umfänglich funktioniert . „Man muss aber auch die Kirche im Dorf lassen“, sagt Norbert Portugall mit Blick auf bestehende Heizungsan- lagen, diewieder instand gesetzt werden können. Auch bei Reparaturarbeiten helfen die Koblenzer, wobei sie darauf hinweisen, dass die Flut die meisten Anlagen wirklich komplett zerstört hat. In solchen Fällen empfiehlt das TeamAlternativenwie zumBeispiel Luft-Wärmepumpen oder Pelletheizungen. „Die Hersteller haben sich auf die Sonderlage eingestellt“, sagt Norbert Portugall und weist darauf hin, dass es für Flutopfer besondere Rabatte gibt. Aus seiner Sicht spricht vieles für Pelletheizung, weil die Anschaffung steuerlich vergünstigt ist und auch die ökologische Bilanz dieser Systeme sehr gut ist. Achim Schuth aus Koblenz setzt auf Digitalisierung und gezielte Anwerbung von Lehrlingen.

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