Handwerk Special Nr. 236 vom 11.09.2021

Erfolgreiche Übergabe dank guter Vorbereitung Nr. 236 11. September 2021 www.handwerk-special.de 11 Die Nachfolgewerkstatt In jedem vierten Handwerksbetrieb ist der Inhaber bereits über 60 Jahre alt und die Anzahl der zu übergebenden Betriebe erhöhtsichvonJahrzuJahr.DieNachfolge wird somit für immer mehr Betriebe und auch deren Mitarbeiter ein Thema. „Ein Unternehmer sollte idealerweise ab dem 55. Lebensjahr das Thema Betriebs- übergabe im Blick haben und mit den Vorbereitungen beginnen. Wenn einige Punkte rechtzeitig überprüft und gegebe- nenfalls angepasst werden, erhöht das die Chance auf eine erfolgreiche Übergabe ungemein“, so ClaudiaMaisner – die Pro- jektleiterin der Nachfolgewerkstatt (Bild oben links). Das Potenzial an geeigneten Nachfolgern zu erhöhen, Unterstützung bei den Vorbereitungen zu geben und den Kontakt zumgeeignetenNachfolger bzw. passendenBetriebzuschaffensinddiezen- tralen Aufgaben der Nachfolgewerkstatt. Sie ergänzt das bestehende Angebot der Betriebsberatung der Handwerkskammer KoblenzumneueKommunikations-Kanä- le und Veranstaltungs-Formate. Die neu erstellte Homepage „www. nachfolgewerkstatt.de “ richtet sich an Übergeber und Übernehmer gleicher- maßen. Sie unterstützt mit praktikablen Werkzeugen, wichtigen Informationen undneuenServiceangebotendenNachfol- geprozess unddessenVorbereitung. Einen individueller Fahrplanmit allenwichtigen Punkten und auch ein Unternehmens-Ex- posé kann dort einfach und schnell, rund um die Uhr, erstellt werden. Der eigene Social Media-Kanal der Nachfolgewerk- statt ist ein wichtiges Instrument, um möglichst viele potenzielle Übernehmer zu erreichen. „Über Social Media erreicht man die 30–40 Jährigen. Das ist übrigens das optimale Alter für eine Übernahme. Diese Altersklasse ist mit Facebook und Instagram groß geworden und informiert sichdarüber“, soTobiasKlein (Bildmitte), verantwortlich für das Projektmarketing. Zielgruppen, die sich normalerweise außerhalb vom Handwerk bewegen, sind darüber ebensozuerreichen.DieChancen, außerhalbdergewohntenPfadeneueÜber- nehmer zu finden, will das Projektteam natürlich nutzen. „Wir wollen darüber hinaus mit innova- tiven Veranstaltungsformaten Übergeber und potenzielle Übernehmer zusammen- bringen, sowohl digital, in hybrider Form oder inPräsenz“, soProjektassistentinund Veranstaltungskauffrau Lea-Philomena Wolf (im Bild rechts). Die Ideen der Nachfolgewerkstatt reichen von einem Speed-Dating-Abend über ein Überge- ber/Über-nehmer-Wochenende bis hin zu einem Barcamp. So wie schon die Homepage undSocialMedia-Aktivitäten, sind auch diese Formate sehr moderne Wege, umZielgruppen anzusprechen und zusammenzubringen. Die Zusammenarbeit mit wichtigen Netzwerkpartnern wie Innungen, Kreis- hand-werkerschaften, Verbände, Institu- tionen, Meisterschulen und Hochschulen ist ein weiterer wichtiger Baustein, um auch darüber Gehör bei den Zielgruppen zu finden. Die Nachfolgewerkstatt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirt- schaft und Energie. Kontakt: Die Nachfolge- werkstatt Tel. 0261/ 398-166, claudia.maisner@ hwk-koblenz.de www. nachfolgewerkstatt.de Mit digitalen Lösungen, Veranstaltungen und Netzwerkpartnern zum Erfolg. Der Blick geht nach Berlin Damit das Geld nach dem Aufbauhilfegesetz fließen kann und gerecht verteilt wird, müssen jedoch so schnell wie möglich Strukturen geschaffen werden. Die Wirtschaftkammern rücken dabei als potenzielle Kooperationspartner in die vorderste Reihe, weil es auch um fundierte Beratung geht. Bei einer Kon- ferenz mit Thomas Bareiß (CDU), einem von drei Parlamentarischen Staatssekretären im Bundeswirt- schafsministerium, im Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation der Handwerkskammer (HwK) wurde deutlich, dass jetzt alles schnell gehen muss. Bund und Länder hatten sich bereits am 10. August auf eine Soforthilfe von insgesamt bis zu 400 Millionen Euro und einen Wiederaufbaufonds mit 30 Milliarden Euro geeinigt. Dann musste nur noch der Bundestag den Weg grundsätzlich frei machen, was am 25. August auch geschah. Am 7. beziehungsweise 10. September erfolgten die finalen Abstimmungen in Bundestag und Bundesrat. Die Schadenshöhen liegen an der Ahr bei durchschnitt- lich rund 400.000 Euro pro Betrieb. „Wir wollen im Bund alles dafür tun und unseren Beitrag leisten, um die betroffenen Unternehmen und Handwerksbetriebe schnell zuunterstützenunddenWiederaufbau zugewähr- leisten“, versprach Thomas Bareiß. Bis zu 80 Prozent, in Ausnahmefällen sogar 100 Prozent der Schäden sollen durch das Aufbauhilfegesetz reguliert werden. Auch Verdienstausfälle können geltend gemacht werden. „Für die Geschädigten ist es wichtig, solche Signale zu setzen und ihnen zu zeigen, dass mit dem Wiederauf- baufonds weitere Hilfen zur Verfügung stehen werden“, sagte Petra Dick-Walther (FDP). Die Staatssekretärin imMainzer Wirtschaftsministerium erinnerte zudem an die bemerkenswerte Solidargemeinschaft der Länder.

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