Handwerk Special Nr. 232 vom 12.09.2020

Schwerpunktthema Ausbildung: Veranstaltung am 19.9. in Koblenz Nr. 232 12. September 2020 www.handwerk-special.de 3 Mit der Ausbildung hoch hinaus „Ausbildung und Fachkräftesicherung – das sind die zentralen Themen des Handwerks“, sagt Kurt Krautscheid, Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz und selbstständiger Dachde- ckermeister aus Neustadt (Wied). Diese klare Botschaft nimmt er auch als Un- ternehmer ernst und bildet seit Jahren Jugendliche aus. Mit Erfolg, denn Peter Dinkelbach, 21-jähriger Abiturient und nun am Ende seiner Ausbildungszeit im Dachdeckerunternehmen Krautscheid, legte die beste Gesellenprüfung des aktuellen Lehrgangs ab. Unter rund 100 Absolventen erreichte er das beste aller Prüfungsergebnisse und kann zu Recht stolz auf das Erreichte sein. Das ist auch Ansporn für Lukas Weißen- fels (20), der nun im letzten Ausbildungs- jahr ebenfalls auf die Gesellenprüfung zusteuert und Paul Diester (16), der vor wenigen Tagen in die Dachdeckerlehre startete. „Wir haben immer viel Wert auf die Fachkräftesicherung gelegt und unseren Nachwuchs selbst ausgebildet“, erklärt Kurt Krautscheid. Aktuell sind für das Dachdeckerhandwerk im Kammerbezirk 98 neue Ausbildungsverhältnisse in der HwK-Lehrlingsrolle eingetragen – ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres! „Das Gesamthandwerk liegt bei diesem Vergleich imMinus.Daranmuss sichdrin- gend etwas ändern und wir haben unsere Aktivitäten verstärkt, mehr Jugendliche für eine handwerkliche Ausbildung zu motivieren“, so Kurt Krautscheid. So wird es am 19. September in Koblenz imBereich des Clemensplatzes eine Neu- auflage der „Azubispots“ geben. Dieses neue Format derAusbildungsbera- tung bietet als „walkand talk“dendirekten Austausch vonAusbildungsinteressierten und Beratern – ohne Termin und im per- sönlichen Gespräch direkt am Ort. Dabei arbeiten Industrie- und Handelskammer Koblenz (IHK), die Handwerkskammer Koblenz und die Berufsberatung der Arbeitsagentur zusammen. Denn Coro- na hat auch für den Ausbildungsmarkt gravierende Folgen: Fehlende Praktika, nicht stattgefundene Ausbildungsmessen und drastisch eingeschränkte Vorstel- lungsgespräche haben dazu geführt, dass vieleAusbildungsstellen bisher unbesetzt blieben. „Wir gehen auch davon aus, dass viele Jugendliche zu Beginn des neuen Schul- jahres noch keine klare Zukunftsplanung haben. Die Corona-Unsicherheit hat junge Menschen verunsichert, im Früh- jahr oder Sommer eine Entscheidung für die schulische, akademische oder berufliche Zukunft zu treffen“, weiß Kurt Krautscheid. „Dieser Gruppe wollen wir deutlich signalisieren: Das Handwerk bietet beste Chancen und Möglichkeiten der beruflichen wie auch persönlichen Verwirklichung.“ Denn Fachkräfte sind nachwie vor gesucht, dieWirtschaftslage imHandwerk ist stabil, dieAussichten ins- gesamtgut.Undmiteinerabgeschlossenen Ausbildung ist das Fundament gelegt für die weitere Karriere, ob als angestellter Geselle oder für den Meisterbrief. Alles ist möglich ... Azubispots: Ausbildungs-Infos am 19. September in Koblenz (Clemensplatz) Infos: Tel. 0261/ 398-351 Kurt Krautscheid spricht als HwK-Präsident nicht nur über die Bedeutung der Ausbildung. Als selbstständiger Dachdeckermeister lebt er sie vor! Kurt Krautscheid (v.r.) mit Junggeselle Peter Din- kelbach und den Lehrlingen Lukas Weißenfels und Paul Diester. Zwei Schwestern auf einem Weg Athena und Janina Ebermann sind Schwestern. Bei- de haben das Fachabitur absolviert, danach folgten Ausbildung in einem Steuerbüro und Mitarbeit im Bauunternehmen von Vater Gerrit. Auch jetzt sind sie gemeinsam in einen neuen Lebensabschnitt gestartet und haben die Ausbildung zur Stuckateurin begonnen. Das FamilienunternehmenGewo ausKoblenz hat sich spe- zialisiert auf „Stuck, Ausbau, Farbe, Fassade“. Das kommt wie aus der Pistole geschossenundmanmerkt: Athena (21) und Janina (19) wissen, wovon sie reden. Und auch energe- tische Baumaßnahmen, Trockenbau oder Denkmalschutz zählen dazu. 13 Mitarbeiter zählt die Gewo-Mannschaft, inklusive der beiden frischgebackenen Lehrlinge. Vier Jugendliche bildet der Betrieb aktuell aus. Auch wenn die beidenSchwesternerstvorwenigenTagenihreAusbildung begonnen haben: Zukunftspläne gibt es schon heute. Der Meistertitel zählt dazu – mit allen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Selbst ein Studium schließen die Schwes­ tern nicht aus. Doch egal was kommt: Die handwerkliche Familientradition wollen sie in jedem Fall fortsetzen!

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