Handwerk Special Nr. 231 vom 20.06.2020

Meisterprüfungsausschuss arbeitet digital Nr. 231 20. Juni 2020 www.handwerk-special.de 12 Papierlos prüfen Zu Beginn des Jahres 2020 als Projekt be- gonnen, startet nun die digitale Korrektur und Auswertung von Meisterprüfungen der Handwerkskammer (HwK) Koblenz in die Praxis. Zukünftig haben Prüfer des Meisterausschusses die Möglichkeit, die digital eingereichten Prüfungen von ange- henden Meistern papierlos zu korrigieren. Der Prüfling reicht seine Arbeit über Cloud, E-Mail oder USB-Stick ein und von dort geht es papierlos weiter. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern schlägt in Zeiten des Coronavirus und den damit verbundenen Auswirkungen eine Brücke zwischen Prüfling und Prüfer. „Auch wenn die Planungen dieser digitalen Kette lange vorCorona begonnenhaben, profitierenwir gerade jetzt von der zügigen Umsetzung. Langfristig ist es eine Prozessoptimierung, kurzfristig und aktuell hat es wegen der Kontaktbeschränkungen einen direkten Mehrwert“, soHwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich. Er ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Und auch die Prüfer sind begeistert: „Die Vorteile überzeugen. Die Bedienung der Software ist bequem und einfach. Wir können von überall auf die Prüfungen zu- greifen, Korrekturen vornehmen und uns untereinander austauschen“, sagt Sascha Schwaderlapp, Lehrgangsleiter des Mei- sterkurses Feinwerkmechanik, der als erster in der Testphase digital ausgewertet wird. „Von der Einreichung bis zur Archivierung der Meisterprüfung läuft in Zukunft alles digital ab. Das spart Zeit, Raum und Res- sourcen“, zieht HwK-Mitarbeiter und Pro- jektverantwortlicher Mario Manderscheid ein positives Fazit. Kontakt: Meisterakademie der HwK Koblenz Tel. 0261/ 398-311, meister@hwk- koblenz.de Online zum Meisterbrief: Internet-Unterricht vermittelt Wissen Meisterschule trotz Corona-Krise, Qualifizierungslehrgänge im Homeoffice: dank schnell eingeführter Online-Bildungsplattformen konnte die Handwerkskammer (HwK) Koblenz sowohl die Meisterkurse als auch die Erwachsenenqualifizierung weiter durchführen. Rund 500 Teilnehmer haben so „Online-Meisterkurse“ absolviert, 100 angehende Geprüfte Betriebswirte (HwO) und andere Weiterbildungsabsolventen nutzen aktuell die neuen HwK-Angebote. „Wichtig war uns, die Prüfungen optimal und im Zeitfenster vorzubereiten“, erklärt HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich. Es konnte mit der Digitalisierung von Bildungsinhalten schnell und wirksam erreicht werden, „was die Bereitschaft der Dozenten wie auch Absolventen voraussetzte. Hier haben wir nach anfänglicher Skepsis sehr schnell eine breite Zustimmung erfahren“, nennt Hellrich die jüngsten Erfahrungen. Fast 100 Prozent aller Meisterschüler aus 30 Gewerken, die aktuell auf die Prüfungen vorbereitet werden, haben am Internet-Unterricht teilgenommen. „Das ist natürlich anders als in der Präsenzphase“, schätzt Kfz-Mechatroniker David Biebricher aus Nievern ein. Der 22-Jährige absolviert gerade die fachtheore- tischen Teile 3 und 4 der Meisterprüfung, „und das läuft über unser Webinar super. Der Lernstoff lässt sich gut vermitteln, insbesondere bei Themen wie Buchführung oder Kalkulation.“ Der Nachteil: „Man lässt sich zu Hause schneller ablenken, und stundenlange Bildschirmarbeit ist anstrengend – für uns wie auch für die Dozenten!“ Der durch Corona ausgelöste Kaltstart ins Online-Lernen ist gelungen „und verlief besser als gedacht“, berichtet auch Elektrotechniker Klaus Knoll, der sich bei der HwK auf die Meisterprüfung vorbereitet. „Ich finde es Klasse, dass die Koblenzer Kammer das so anbietet, denn damit spare ich auch viel Zeit und 390 Kilometer Fahrstrecke“, nennt der Pfälzer einen Nebeneffekt des Online-Unterrichts. Ein großes Lob erhalten auch die Dozenten, „die es sehr gut verstanden haben, diese für uns alle neue Form der Wissensvermittlung umzusetzen“, sind sich David Biebricher und Klaus Knoll einig. Zu der neuen Zusammenarbeit zwischen Kursteilnehmern und Dozenten zählt auch, dass man sich in vielenFällennochgar nicht persönlichkennt. Teile derMeisterkurse oder auchWeiterbildungsmaßnahmen begannen mitten in der Corona-Krise, so auch der zum/r „geprüften Fachkaufmann/frau“. HwK-Dozent Jens Fiedermann verantwortet hierbei das Wahlmodul „Kommunikations- und Präsentationstechniken“. „Wir sind mit dem Kurs pünktlich gestartet, und aufgrund der Pandemie-Auflagen ging das nur online. Nun werden wir uns in wenigen Tagen das erste Mal ,leibhaftig’ zum Unterricht treffen.“ Gerade bei den oft zeitkritischen Meistervorbereitungskursen gibt es dank der zügigen Umstellung auf Online-Lehre nur geringe zeitlicheVerschiebungen imKursangebot.DieOnline-Kurse sinddarüber hinaus auch von den Bafög-Ämtern anerkannt worden, sodass es auch in dieser Hinsicht für die zukünftigen Handwerksmeister keine Nachteile gibt und für die finanzielle Absicherung gesorgt ist. HwK Koblenz korrigiert schriftliche Meisterprüfungen zukünftig am Tablet.

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