Handwerk Special Nr. 231 vom 20.06.2020

HwK-Digitalisierungsberater und ihre „Fälle“ vorgestellt Nr. 231 20. Juni 2020 www.handwerk-special.de 11 Das Digital-Handwerk voranbringen Jürgen Klein (Bild oben rechts) und Gusein Guseinov sind Digitalisierungsberater bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz Sie haben über ihre täglichen Fälle einen tiefen Einblick in das digitale Innenleben von Handwerksbetrieben. Friseure, Elek- trobetriebe, Metallbauer oder Sanitär- und Heizungsbetriebe zählen dazu „und die Digitalisierungmacht nicht vor irgendeiner Branche halt oder vor einem Betrieb. Die Frage ist immer: Wie wird sie einge- setzt, welche Abläufe erfasst die Digitali- sierung und wie lässt sie sich optimieren“, berichtet Guseinov aus den Erfahrungen in Handwerksbetrieben. Für den 30-jährigen Diplom-Wirtschaftsingenieur geht es um eine ganzheitliche Sichtweise, er analysiert denDigitalisierungsgradvonUnternehmen. „Mithilfe der Methoden und Werkzeuge des ,schlanken’ Managements können die Handwerksbetriebe ihre Geschäftsabläufe optimierenund standardisieren, bevor diese digitalisiert werden.“ „Wir müssen uns in die Betriebe hinein- denken, wissen, wieAbläufe funktionieren. Das setzt Gespräche voraus und natürlich viele Informationen. Und Vertrauen, denn wir kennen Eckdaten und Kennzahlen oder auchLieferantenundProdukte,diedurchaus als Betriebsgeheimnis beschrieben werden können“, ergänzt Jürgen Klein, 57-jähriger Diplom-Ingenieur und EDV-Experte. Von seinemWissenkonntejüngstFriseurmeiste- rin Olga Diel (Reportage auf Seite 10) pro- fitieren. „Hier haben wir das Kassensystem geplant oder auch dieMultimedia-Technik. Auch die Webseitenberatung und Auswahl desgeeignetenProviderswarenTeilunserer Beratung.“UndauchdieNamensgebungdes Kontakt: Gusein Guseinov Tel. 0261/ 398-596 gusein.guseinov@ hwk-koblenz.de gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bun- destages) Technologie-Trans- fer-Netzwerk des Handwerks Jürgen Klein Tel. 0261/ 398-594 juergen.klein@ hwk-koblenz.de gefördert durch: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Rhein- land-Pfalz Foto:Klaus Herzmnann HwK-Digitalisierungsberatung Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Produk- tions- und Fertigungstechnologie, digitale Geschäfts- modelle, IT-Sicherheit und digitale Kommunikation sind die Schwerpunktbereiche der HwK-Digitalisie- rungsberatung. Dabei entwickeln die HwK-Berater für Betriebe eine individuelleDigitalisierungsstrategie undunterstützen sie bei der Einführung und Optimierung digitaler Prozesse. Auch die Produktionsabläufe im Unternehmen werden unter die Lupe genommen. Infolgedessen wird geprüft, welche Prozesse mithilfe der Digitalisierung verbessert werden können. Bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle und der Unterstützung der Kommunikation über die digitalen Kanäle steht die HwK den Handwerksunternehmen zur Seite. Zudem unterstützt sie die Betriebe bei der Sensi- bilisierung ihrer Mitarbeiter. Denn trotz aller technischer Aspekte ist der Mensch in der digitalen Transformation der entscheidende Erfolgsfaktor. Friseurbetriebes, der neu gegründet wurde, stand auf dem Programm, „denn beim Na- men Diel ohne h gab es eindeutige Vorteile beiderSuchmaschinenoptimierung“,erklärt KleindigitaleHintergründe. Ein „Rundum- check“ prüft Datensicherheit und Vollstän- digkeit gesetzlicher Bestimmungen. In den zurückliegenden Corona-Wochen war dieBeratungoft nur überOnline-Schal- tungen möglich. „Auch hier haben wir geholfen, die richtigen Programme und Installationen zu finden. Viele Betriebe haben ihre Kontakte zu Kunden und Liefe- ranten jetzt umgestellt und nutzen das für ihre Außenkontakte“, geht Guseinov auf aktuelle Digitalentwicklungen ein. Gerade die Möglichkeiten digitaler Plattformen haben durch die Covid-19-Pandemie an Bedeutunggewonnen.„Handwerksbetriebe bitten uns verstärkt um Analyse und Opti- mierungsvorschläge ihrer Internetseiten, weil diese an Gewicht bei der Außendar- stellung gewonnen haben.“ Wichtig, so die HwK-Digitaliserungsbera- ter, ist immer, „dass die Digitalisierungs- ansätze zum Handwerksbetrieb passen, denn letztendlich ist es Teil der Unterneh- menskultur und die Betriebe müssen damit zurechtkommen, nicht wir. Und: Digitali- sierung muss von oben gelebt werden!“, so Klein und Guseinov. IhreErfahrung ist auch: dasHandwerk zeigt sich aufgeschlossen, geht es umDigitalisie- rung in der Wirtschaft. „Mit unserer Arbeit wollenwir diesen Prozess noch schneller in die Breite bringen“, beschreiben Klein und Guseinov ihre Ziele, die sie zusammen mit den Betrieben umsetzen wollen. Digitalisierung wirtschaftlicher Prozesse, digitaler Reifegrad von Unternehmen, Optimierung digitaler Abläufe – darüber wird viel geschrieben und geredet. Doch was steckt konkret hinter solchen Schlagwörtern?

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