Handwerk Special Nr. 230 vom 21.03.2020

Klaus Laser blickt auf ein erfülltes Handwerkerleben zurück Nr. 230 21. März 2020 www.handwerk-special.de 19 Ingenieur und Meister „Ich arbeite noch bis 2035“, sagt Klaus Lasar und wartet die Reaktion seines Ge- genübers ab. Dann lacht er und korrigiert sich: „Natürlich nur bis 2025“. Schon lange hat der Oberschlesier mit Ingenieur- und Meisterabschlüssen in Koblenz eine neue Heimat gefunden. Der 79-Jährige mag die Altstadt,dasVereinsleben,denKarnevalbei den Metternicher Funken – und natürlich seinen Betrieb, der eine beeindruckende Referenzenliste aufweisen kann. Ein regnerischer Montagnachmittag in der Münzstraße. Fünf Lasar-Mitarbeiter tummeln sich auf einem Gerüst. Gerade habensieneueBe-undEntlüftungsleitungen verlegt. Den braucht der neue Imbiss, der in einem aufgegebenen Laden entstehen soll. Für den Chef ist das ein eher kleiner Auftrag. Denn sehr oft sind seine Teams in größeren öffentlichen Gebäuden tätig. Ein Markenzeichen des auf Haustechnik spezialisierten Handwerksbetriebs ist, dass ersichimmerwiederneuerfundenhat.Noch immer ist Klaus Lasar – dessen Lebens- werk im Oktober 2016 mit dem Goldenen Meisterbrief gekrönt wurde – darauf stolz, dass er zu den ersten in der Region gehörte, die eine Wärmepumpe installierten. Das war 1980. Aber es gab nicht nur Erfolge. Er kennt die Höhen und Tiefen eines Un- ternehmerlebens, das mit einem schnellen Aufstieg begann. Klaus Lasar eröffnete seinen Betrieb zu- nächst 1966 in St. Goar. Es waren gute Zeiten, das Bau- und Ausbaugewerbe brummte. Und das junge Handwerksunter- nehmen,dasinzwischennachKoblenz-Met- ternich verlegt worden war, wuchs. Der junge Unternehmer war schließlich Chef von 50 Mitarbeitern. Doch die Rezession amBauMitte der 1970er-Jahre zwang auch ihn, seinenBetrieb zuverkleinern. Aus heu- tiger Sicht war das eine gute Entscheidung. Es entstanden Freiräume, sich besser auf technologische Neuerungen einzustellen. So zog der Handwerksbetrieb, Mitte der 1980er-Jahre im Stadtteil Kesselheim ansässig, viele interessante Aufträge an Land, darunter die neue Haus- und Klima- technik für den Koblenzer Hauptbahnhof, der pünktlich zur Bundesgartenschau 2011 saniert wurde. Klaus Lasar ist dafür bekannt, dass er geknüpfte Bande pflegt. So ist er Mitglied des InternationalenHanseordens inSt.Goar undderDeutschenFlößer-Vereinigung.Das ist ein Hinweis auf seine Wurzeln. Denn er sollteFlussschifferwerden–oder Ingenieur für Schiffsmaschinen. Denn Lasar stammt aus einer Schifferfamilie ausCosel (Hafen). Die Stadt an der Oder gehört heute zu Kedzierzyn-Kozle. Die Familie hatte einst zwei Flussschlepper, die zwischen Cosel, Breslau undStettin verkehrten. Klaus Lasar studierteanderIngenieurschuleSwinemün- de Maschinenbau. Auch als das Gebiet an Polen ging, konnte der junge Ingenieur weitermachen. Doch er ahnte, dass es ein- mal einen Eisernen Vorhang geben würde und siedelte nach Düsseldorf über. In Köln heuerte er bei der KD an und widmete sich derRheinschifffahrt.DochdieLiebemachte ihn sesshaft.Der Ingenieur bestand1966die Meisterprüfung zum Kälte-Klima-Bauer, 1978 folgte der zweite Meisterbrief. Klaus Lasar war nun auch Kältetechnikermeister. Heute blickt er zufrieden zurück, auch weil er viele junge Leute ausgebildet hat. Auch die beiden Enkel lernten bei ihm. Kontakt: Haustechnik Lasar Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 56070 Koblenz Tel. 0261/ 804185 lasar-haustechnik.de Klaus Lasar: Wie aus einem Flussschiffer ein erfolgreicher Handwerksunternehmer wurde. Das Lasar-Team beim Einsatz auf einer Baustelle im Herzen der Koblenzer Altstadt. Klaus Lasar gehörte zu den Ersten in Koblenz, die eine Luft-Wärmepumpe in ihrem Betrieb instal- lierten. Das Gerät funktioniert noch heute. Und Hüseyin Can Öksün, SHK-Lehrling im zweiten Lehrjahr, lernt, wie man die Leistung solcher Geräte misst und sie anschließend wartet.

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