Handwerk Special Nr. 230 vom 21.03.2020

100 Jahre handwerkliche Familientradition mit Meisterbrief Nr. 230 21. März 2020 www.handwerk-special.de 14 Vier Meistergenerationen seit 1920 Die Werkstatt, direkt an der alten Kirche in der Zehnthausstraße gelegen, gibt es als Gebäude noch immer. Und auch Michels Handwerksbetrieb existiert noch. 100 Jahre sind seit der Eröffnung durch Stell- machermeisterNikolaus, einenHelfer samt Lehrling vergangen. Dem Gründer folgten Josef, Erich und Jutta Michels. Alle mit Meisterehren ausstaffiert, Erich und Jutta sind sogar Doppelmeister. Und auch das Stellmacherhandwerk zieht sich als roter Faden durch die Unternehmenschronik. Denn noch immer werden Fahrzeugauf- bauten individuell bei Michels gefertigt. Von der Kutsche zum LKW-Aufbau – so lässt sich das für ein Jahrhundert in aller Kürze zusammenfassen. Mitte der 1970er-Jahre platzte der Betrieb im Cochemer Stadtteil Cond nach 50 Jah- ren Standortpflege aus allen Nähten. Die Entscheidung für einen Umzug führte 1976 nach Brauheck. Alles neu, hochmodern und sehr viel Platz – für den aufstrebenden Familienbetrieb ein Idealzustand. Die künftige Chefin, Jutta Michels, war da noch gar nicht geboren. 1983 kam sie zur Welt, bestand 2009 die erste Meisterprüfung als Karosserie- und Fahrzeugbauermeisterin. Drei Jahre später folgte derMaler- undLackierermeistertitel. Nun dreht sie mit Töchterchen Sarah (16 Monate) anderHand ihreRundendurchden 23 Mitarbeiter zählenden Betrieb. Der ist weitergewachsen.Vonder15Quadratmeter großen Garage des Gründers zu 12.000 qm Fläche – damit verbindet sich auch eine beeindruckende Erfolgsstory, geschrieben durch vier Michel’sche Meistergenerati- onen. Spezialauf- und ausbaubauten von LKW und Bussen, Unfallreparaturen, Oldtimerrestaurierungen, dieAußengestal- tung von Fahrzeugen – all das bietet das Familienunternehmen. EinigeKundenhaltenMichels seit ehr als 70 JahrendieTreue. So einBaustoffhandel, für die man schon den legendären Transporter Opel Blitz aufbaute und lackierte. Jutta Michels hat vor dem 100. Jubiläum ein solches Vehikel erworben – mit reichlich Gebrauchsspuren. Der Wagen wurde unter Federführung von Erich Michels komplett restauriert. Ein altes FotodesOriginal-Blitz aus den 1950er Jahren diente als Vorlage. Auf dem sind neben dem Auto drei Men- schen zu sehen. „Zwei von ihnen lebennoch und wir wollen das alte Bild zum Jubiläum mit den beiden nachstellen“, strahlt die Un- ternehmerin. Am 1. Mai 2020 ist es soweit. Dann wird bei Michels ein Jahrhundertju- biläum gefeiert, standesgemäß mit einem Tag der offenen Tür. Urgroßvater Nikolaus kann stolz sein auf das, was seiner kurzen erstenArbeitswoche1920folgte.Gegründet an einem Freitag, wird nun das 100-Jährige gefeiert, so wie damals an einem Freitag… Kontakt: Karosserie- und Fahr- zeugbau Michels Tel. 02671/ 1204 www.-fahrzeugbau- michels.de Gründer Nikolaus Michels (oben rechts) startete 1920 mit zwei Mitarbeitern. 2020 führt Jutta Michels (unten Mitte) den Betrieb mit 23 Mitarbeitern. Terminverschiebung Die „Offenen Werkstätten“ der schmuckgestaltenden Handwerke aus der Region Idar-Oberstein finden nicht wie geplant am 4. und 5. April statt, sondern am 25. und 26. September. Das Traditionshandwerk lädt gewerkeübergreifend seit vielen Jahren an einem Wochenende zu den offenen Werkstätten ein. Dann lassen sich die Kreativen bei der Bearbeitung über die Schulter schauen und beantworten alleFragenderBesucher zuMaterial undhandwerklichem Schaffen. DieaktuelleCorona-KrisezwingtzueinerTerminverschie- bung. Das ursprünglich geplante Werkstatt-Event wird vom 4./5. April auf den 25./26. September verschoben. 22 Gestalter, Schleifer und Goldschmiede stehen für 22 individuelle und außergewöhnliche Wege der Schmuck- gestaltung. Der 30. April 1920 war ein Freitag. Nikolaus Michels öffnete erstmals das doppelflügelige Tor zu seiner Stellmacherei in Cond an der Mosel.

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