Handwerk Special Nr. 226 vom 15.02.2019

Handwerk und Fastnacht: Meister engagieren sich im Ehrenamt Nr. 226 15. Februar 2019 www.handwerk-special.de 19 Der Karnevals-Macher Brauchtumspflege und Handwerk passen sehr gut zusammen. Das wird jeder feststel- len, der sich mit dem Vereinswesen in der Region auseinandersetzt. Massiv präsent ist die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ in den Karnevalsvereinen. Gerade dort muss immer wieder geschraubt, gebohrt und or- ganisiert werden. Franz-Josef Möhlich aus Koblenz gehört zu den vielen Akteuren vor undhinter denKulissen.Under hat eines der höchsten karnevalistischen Ämter inne, die man an Rhein und Mosel erreichen kann. Närrischer Ruhestand mit gerade mal 58 Jahren? Franz-Josef Möhlich meint es wirklich ernst, er hat seinen Rückzug von der närrischen Bühne zum Ende der lau- fenden Session bereits öffentlich gemacht. Zehn Jahre stand er als Präsident an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK). „Diesen Job kann man nicht ewigmachen“, erklärt der Installateur- und Heizungsbauermeister, der lange den Spagat als Unternehmer und Karnevalist gemeistert hat. Handwerksunternehmer, Karnevalsmana- ger und Kommunalpolitiker: Franz-Josef Möhlich wollte schon immer mitmischen. Dass seine multiplen Einsätze auf Dauer zu viel würden, spürte der Handwerksmeister sehr schnell, als er 2014 als Einzelkämpfer der „Schängel für Koblenz“ in den Stadtrat einzog, um später mit der FBG–Freie Bür- gergruppe Koblenz zusammenzuarbeiten. Doch die Liebe zur Kommunalpolitik er- kalteteschnell.„DieEntscheidungsprozesse waren mir einfach zu lang“, räumt Franz- JosefMöhlich ein. Erwill amliebsten sofort Ergebnisse sehen. Aus seinem eigenen Betrieb kennt er es nicht anders, da kann man jedenTag sehen, wasmangemacht und erreicht hat. In seiner Freizeit konzentrierte er sich nun komplett auf die Koblenzer Fastnacht. Er hat hier die Freiräume, eigene Vorstellungen zügig umzusetzen. Wie er zum Karneval kam? Eher durch Zu- fall. In Möhlichs Heimatstadtteil Güls sitzt man halt oft zusammen. Hier haben sich die dörflichen Strukturen erhalten, und gefühlt spielt fast jeder Handball beim örtlichen Turnverein. Auch Franz-Josef Möhlich war aktiverSpieler.„BeimStammtischnachdem Training wurde ich irgendwann verhaftet“, erinnert sich der Handwerksmeister, der bei den Gülser Husaren eine neue Heraus- forderung fand. Dort war auch seine erste Ehefrau aktiv. Es war also nicht schwer, ihn zu überzeugen. Seine erste Station: Das Männerballett. „Der klassische Weg“, sagt der Gülser, der auch als scharfzüngiger Redner bekannt geworden ist. Bereits zwei Jahre nach dem Eintritt übernahm er ein Vorstandsamt. Das war 1987. Zwei Jahre später wurde er das erste Mal Sitzungsprä- sident seinesHeimatvereins. 2001 folgtedie höchste närrische Weihe, die man im Kar- neval erreichen kann:Möhlichwurde Prinz, hatteaberPech.WegeneinerBlinddarm-OP konnte er viele Termine nicht wahrnehmen. Das Interesse an großen Führungsaufgaben war aber geweckt. Nach einer zweiten Amtszeit als Sitzungspräsident übernahm er nun Verantwortung im AKK-Vorstand. Das bedeutete: Jeden Tag Arbeit für die fünfte Jahreszeit. Trotz der immensen Be- lastungen zieht Franz-Josef Möhlich eine positive Bilanz. „Ich habe tolle Menschen kennengelernt und viele Freundschaften geschlossen!“ Kontakt: Franz-Josef Möhlich Sanitäre Anlagen und Heizungsbau Tel. 0261/ 4 23 40 Internet: moehlich.de Franz-Josef Möhlich meistert als Handwerksunternehmer und Präsident in der Koblenzer Fastnacht einen Spagat. 1927 fing alles an Das Gülser Handwerksunternehmen Möhlich hat eine Tradition, die bis ins Jahr 1927 zurückreicht. Franz- Josef Möhlich trat 1986 in das Unternehmen ein und übernahm den Betrieb nach der Meisterprüfung von seinem Vater. Im Handwerksbetrieb, der auf die Bereiche Sanitär und Installationen spezialisiert ist, arbeitet ein eingespieltes Team von fünf Mitarbeitern. Dazu gehört auch Ehefrau Susanne.Sie übernimmt die Aufgaben im Büro. Bekannt geworden ist das kleine Unternehmen vor allem wegen der Komplettlösungen rund ums Badezimmer. Franz-Josef Möhlich (rechts) in Aktion: Bei der Inthronisation in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle Anfang Januar vereidigte er Prinz Hubertus von Rhenus und Mosella sowie Conflunetia Sabine von der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft. Mit dabei: Das Prinzenpaar des Vorjahrs, Marcel Müller (2.v.r.) und Rebecca Fläschenträger (3.v.r.) vom När- rischen Corps Blau-Weiß Niederberg.

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