Handwerk Special Nr. 225 vom 08.12.2018

Im Interview Ein Wechsel an der hauptamtlichenSpit- ze der Handwerks- kammerKoblenzund deutliche Worte von Kammerpräsident KurtKrautscheid auf der jüngsten Voll- versammlung zum BerlinerRegierungs- betrieb sind Themen imInterview.Außer- Ralf Hellrich und ich arbeiten seit vielen Jahren gemeinsam an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft der vier rheinland-pfälzischen Handwerkskammern zusammen – erfolgreich und einvernehmlich. Ich schätze ihn als Macher, als guten Netzwerker, der ganz genau Ziele definiert und konsequent umsetzt. Er ist ein Teamworker und versteht es ganz ausgezeichnet, sein Umfeld zu begeistern und auch mitzunehmen. Erwar und ist unserWunschkandidat inderNachfolge von Alexander Baden. Seit Anfang Oktober hat er sich an dessen Seite in die Abläufe der Handwerkskammer Koblenz eingearbeitet und wir haben kammerintern das umgesetzt, was wir auch unseren Betrieben für den Staffelstabwechsel empfehlen: Frühzeitig und ordentlich die Nachfolge regeln. Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende – Zeit ein Fazit zu ziehen. Wo steht das Handwerk, was war gut, was muss im Sinne des Handwerks verbessert werden? Ich denke, es war ein erfolgreiches Jahr. Wirtschaftlich steht das Handwerk gut da. Die Aussichten für 2019 stimmen mit Blick auf dieEckdaten derKonjunktur optimistisch. Unser Sorgenkind ist und bleibt die Fachkräftesicherung. Aber auch daran arbeiten wir und gehen neue Wege. Erste Erfolge stellen sich ein und darauf bauen wir auf. Langfristigmüssenwir diemit demHandwerk verbundenen Werte undMöglichkeiten noch stärker nach außen darstellen, umals interessante und aussichtsreicheAlternative beispielsweise zu einer akademischen Laufbahn wahrgenommen zu werden. Immer mehr Abiturienten entscheiden sich für eine handwerkliche Ausbildung und nutzen sie als Fundament, auf das sie aufbauen. Wenn sie im Handwerk bleiben – was ein Studium keineswegs ausschließt! – haben wir ein wichtiges Zeil erreicht. Unsere Ansprache richtet sich natürlich auch an alle anderen Jugendlichen, die mit dem Handwerk planen. Wir schauen nicht, woher jemand kommt, son- dern wo er hin will. Was sich im Sinne des Handwerks auf jeden Fall verbessern muss, sind politische Rahmenrichtlinien wie beim Dieselfahrverbot oder für eineAufwertung desMeisterbriefes. Hier wünschen wir uns von der Bundesregierung couragiertes Handeln mit klaren Ergebnissen. Auf der jüngsten Vollversammlung der HwK haben Sie gefor- dert, die Berliner Regierung möge sich wieder mit den anste- henden Aufgaben beschäftigen und nicht mit sich selbst ... Die Große Koalition ist leider sehr stark mit ihrem Innenleben beschäftigt. Dafür wurde sie ganz sicher nicht gewählt. Der Re- gierungsapparat muss dringend an Fahrt, dabei zügig an Tempo gewinnen. Hier fallen auch Entscheidungen hinein wie der bereits angesprocheneDieselskandal. Gerade stehenmüssen dafür nicht die Kunden, sonderndieHersteller.DiePolitikmuss hierNormen setzen, auf die sich alle Seiten verlassen können. Stichwort Meisterbrief: Quer durch die Parteien denken Wirtschaftsexperten laut über eine Aufwertung nach und wollen die Fehler von 2004 korrigieren. Die damaligeAbstufungmeisterpflichtigerHandwerkehat sich längst als großer Fehler erwiesen, was sich über Zahlen belegen lässt. Insofern gibt es Bedarf und auch Möglichkeiten, das Handwerk bundespo- litisch stärker zu unterstützen, was auf Landesebene vorbildlich funktioniert! Die Zusammenarbeit mit der Mainzer Regierung ist ausgezeichnet undgerade dasWirtschaftsministeriumhat eineReihe von Maßnahmen im Sinne des Handwerks umgesetzt. HwK-Präsident Kurt Krautscheid. Handwerk schenken! Rund 150 Aussteller – Kunsthandwerker, Gestalter und Künstler aus ganz Deutschland – zeigen noch bis zum 22. Dezember mit circa 3.000 Exponaten in der HwK- Winterausstellung ihre ausgefallenen Unikate und Kleinserien aus Keramik, Glas, Holz, Metall, Papier, Seide, Leder sowie Gold, Silber und Edelsteinen. Winterausstellung 2018 in der Galerie Handwerk Koblenz Vonunifarbenbisbunt,vonernst bis heiter – Skulpturen, Gefäße oder sympathische Mischwesen bevölkerndieSockelundWände der diesjährigen Winteraus- stellung. Öffentlichkeit für die Leistungen des Handwerks und handwerkliche Qualität HwK-Winterausstellung bis 22.12. Nr. 225 8. Dezember 2018 www.handwerk-special.de 3 zu schaffen, ist ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der Galerie Handwerk. Die gelungene Mischung macht die Winterausstellung zum beliebten Anziehungspunkt für Besucher aus Nah und Fern. Existenzgründer sind mit ihren Arbeiten in der Galerie dabei genauso willkommen wie „alte Hasen“ – einige vorgestellt auf den nächsten Seiten. Geöffnet ist die Winteraus- stellung in der Koblenzer Riz- zastraße 24-26 noch bis 22. Dezember, montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und an den Wochenenden von 11 bis 17 Uhr. Weitere Infos: Tel. 0261/398-277, www.gale- rie-handwerk-koblenz.de Die Winterausstellung der HwK zeigt in der Koblenzer Rizzastraße 24-26 noch bis 22. Dezember Kunsthandwerk der Extraklasse – zum Schauen, Stöbern und Kaufen. dem zieht er ein Fazit zum ausklingenden Jahr 2018. Herr Krautscheid, an der hauptamtlichen Spitze der HwK steht nun Ralf Hellrich, der für Sie kein Unbekannter ist ... Foto: Fotostudio Reuther Alexander Baden verabschiedet, Ralf Hellrich eingeführt Wechsel an der hauptamt- lichen Spitze der Hand- werkskammer Koblenz: Feierlich wurde Alexander Baden nach zehn Jahren Hauptgeschäftsführertä- tigkeit in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nach- folger ist Ralf Hellrich. „Ich habe Sie als ruhigen, zu- rückhaltenden Menschen ken- nen und schätzen gelernt, der alsBotschafter desHandwerks überzeugt hat: authentisch und mit beiden Beinen fest im Leben stehend“, wandte sich die Ministerpräsidentin Malu Dreyer an Alexander Baden und bedankte sich für eine ver- lässliche und stets freundliche Zusammenarbeit. „Was unter Alexander Baden aufdieBeinegestelltwurde,hat bundesweiteStrahlkraft“,lobte Bundeslandwirtschaftsmini- sterin Julia Klöckner. Baden hinterlasse große Fußstap- fen. Auf Ralf Hellrich warte eine interessante Aufgabe und er könne sich über eine intakte Kammer mit breitem Leistungsspektrumfreuen.Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner sprach von einer „guten, engen Zusam- menarbeit, die stets geprägt war von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung. Das sindWerte, dieAlexanderBaden auslebt, für die er als Person steht.“ Holger Schwanecke, Generalse- kretär der Zentralverbands des Deutschen Handwerks, sprach Baden hohe Anerkennung für seinen Einsatz aus, das Hand- werk in der Fläche zu stärken und für die Betriebe da zu sein. WertebasiertesDenkenundHan- deln seien vom Handwerk sehr positivwahrgenommenworden. „Er spricht eine Sprache, die die Menschen verstehen – sympa- thisch-erdverwachsen“. Durch die Feier führte HwK-Präsident Kurt Krautscheid, der anBadens Amtseinführung Ende 2008 so erinnerte: „Es hieß, da kommt ein junger, unaufgeregter Mann mit klarer Wertevorstellungen, geradlinig, fair und kollegial. Genau so war es und so ist es geblieben.“ Das habe die Hand- werkskammer voran gebracht und ihr ein freundliches Gesicht in der Öffentlichkeit gegeben. Die neue Spitze Hellrich-Kraut- scheid dankte Alexander Baden für das Geleistete. Die Verabschiedung fand nach Redaktionsschluss statt; ausführlicher Bericht unter www.hwk-koblenz.de . Der scheidende Hauptgeschäftsführer Alexander Ba- den übergibt an Ralf Hellrich (links) per Handschlag. Foto: P!EL Media

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