Alltag hinter sich lassen
Sie möchte mit ihren
Arbeiten Freude be-
reiten, ein Lächeln ins
Gesicht zaubern oder
ein Schmunzeln entlo-
cken. Sie will aber auch
Trost spenden und Mut
machen. „Die Menschen
sollen den Alltag hinter
sich lassen, sei es für
einen Augenblick!“, sagt
Susanne Boerner. Die Ge-
staltung von Tieren und
Menschen ist der Schwer-
punkt ihrer Arbeiten.
Die 57-Jährige lebt seit 2001 im
Westerwald, sie arbeitet in ihrem
Atelier in Ransbach-Baumbach.
Zur Arbeit mit Ton hat die
gelernte Bürokauffrau bereits
als junges Mädchen gefunden.
„Mein erstes Atelier war die
Gästetoilette“, lacht sie. Die
kreative Tätigkeit hat sie nicht
mehr losgelassen und treibt sie
immer wieder an.
Susanne Boerner war schon
mehrmals bei der Ausstellung
„Unter freiem Himmel“ dabei,
die die Handwerkskammer
(HwK) Koblenz zusammen mit
der Stadt Koblenz präsentiert.
„Das Ambiente rund um das
Kurfürstliche Schloss ist ein
schöner Rahmen, meine Stücke
zu präsentieren. Die zahlreichen
Besucher erleben eine große
Bandbreite des gestaltenden
Handwerks. Manchmal ergeben
sich daraus auch persönliche
Kontakte“, freut sie sich.
EinWermutstropfen ist für sie in
diesem Jahr, dass bereits in den
ersten Ausstellungstagen zwei
ihrer Skulpturen entwendetwur-
Susanne Boerner experimentiert mit Ton und anderen Materialien
Susanne Boerner, Ransbach- Baumbach
Gegr. 1981 | 11 Mitarbeiter | Keramikobjekte, Materialkompositionen
Tel. 02623/ 924 053 |
www.susanne-boerner.deDAS AMBIENTE RUND UM DAS
KURFÜRSTLICHE SCHLOSS IN
KOBLENZ IST EIN SCHÖNER
RAHMEN, UM MEINE STÜCKE
ZU PRÄSENTIEREN.
Susanne Börner, Keramikerin
Unter freiem Himmel: Künstler der Ausstellung vorgestellt
Nr. 211
19. August 2017
www.handwerk-special.de6
“
“
Ein Lächeln ins Gesicht zaubern: Das wollen Susanne Boerner und ihr Team. Die Arbeiten stellen Menschen und Tiere in den Mittelpunkt.
den: „Wir halten zusammen“,
17 aneinander geschmiegte
Pinguine, und „Fette Beute“, ein
Fischer und sein Fang.
Susanne Boerner teilt ihre von
Hand gefertigten Unikate in
verschiedeSerienein. „Mit ,Gute
Miene’ fing alles an“, reflektiert
sie. Ausschließlich aus dem
Westerwald verwendeter Ton
wird bei 1.250 Grad gebrannt.
Die Hochbrandglasur macht
die Objekte witterungsfest.
„Den besonderenCharme bringt
einfach die Liebenswürdigkeit
der Gestalten.“ Unter art-work
ordnet sie menschliche Figuren
ein, die eine Geschichte erzäh-
len, so wie die Frau, die Yoga
macht, fliegen kann oder ihren
Mann steht. Alle Kreationen
setzen in der Wohnung oder im
Außenbereich Akzente. Durch
ihreExperimentierfreudegelang
es derKeramikerin, unterschied-
liche Materialien zu variablen
Kunstwerken zu verbinden.Me-
tal work zeichnet sich durch die
Verwendung starken, von Hand
geschnittenen, geschweißten
und bemalten Metalls aus. Der
i-Punkt sind die aufgesetzten
individuellen Verzierungen aus
Keramik. Wenn die bunten Blu-
men blühen hat sie eine Arbeit
aus der Serie genannt, ich bin
sehr variabel eine andere. Unter
edition ordnet sie Objekte ein,
die etwas Besondere aussagen
oder darstellen, etwa klein aber
fein und in jedem Fall der starke
Igor.Ihre Objekte sind weltweit
zu finden. Kontakte zu poten-
ziellen knüpft die Keramikerin
vor allem auf Messen, wie der
„Tendence“ in Frankfurt, der
„TrendSet“ inMünchenoder der
„Nord Stil“ in Hamburg sowie
über das Internet.
Vor dem Gebäude der Europä-
ischen Kommission in Brüssel
stehen seit diesem Jahr 13 über-
lebensgroßeSkulpturenundzwei
Stelen von Susanne Boerner.
Anlässlichdes 60. Jahrestags der
Römischen Verträge wollte die
Organisation „Association des
Commerçants Carrefour Jean
Monnet“mit außergewöhnlichen
Kunstwerken an dieses histo-
rische Ereignis erinnern.
Anregungen für ihr Schaffen
findet Susanne Berner täglich,
beim Spaziergang, im Gespräch
oder einfach so.
IhrKopf ist voller Ideen. Sie liebt
es, ihrer grenzenlosen Phantasie
beim Gestalten freien Lauf zu
lassen.
Die Keramikerin aus dem We-
sterwald sprüht vor Energie und
überträgt dies auf ihr Team. Die
Werkstatt und der sich unmit-
telbar anschließende, modern
gestaltete Verkaufsraum sind
eine Fundgrube und Inspiration
fürMenschen, die das Ausgefal-
lene suchen oder, wie Susanne
Boerner sagt, das Leben lieben!
Zur Ausstellung „Unter freiem Himmel“ im Koblenzer
Schlossgarten hat Susanne Börner auch ihr neunteili-
ges Objekt „Woodstock“ mitgebracht.