Handwerk Special Nr. 95 vom 17. September 2003 - page 22

Alle Lehrstellen aktuell im Internet unter:
17. September 2003
Nr. 95
Ausgebildet hat Rudi Maier aus Heiligenroth regelmäßig, seit er
den 1954 gegründeten elterlichen Betrieb 1982 übernommen
hatte. Derzeit hat er gleich drei Lehrlinge im Betrieb und
zwei davon haben am 1. August bei ihm angefangen. Bis-
lang hat er überwiegend gute Erfahrungen gemacht:
„Wenn die jungen Leute erst ein paar Wochen im
Beruf sind, gehen sie richtig auf.“
Ausbildungsberater begleiten Lehrstellenbewerber
„Nach ein paar Wochen im Beruf gehen die Lehrlinge richtig auf“
Rudi Maier suchte noch einen
Lehrling und fragte bei der Aus-
bildungsberatung der Hand-
werkskammer Koblenz nach
Bewerbern. Die wiederum
sprach den 15-jährigen Andre-
as Reßmann an, der sich bewarb
und die Lehrstelle bekam. Ste-
fan Schwinn ist mit seinen 18
Jahren bereits im zweiten Lehr-
jahr und wechselte nach Heili-
genroth, nachdem sein ur-
sprünglicher Ausbildungsbe-
trieb in Insolvenz ging.
Gleich in der erstenWoche ging
es raus in die Praxis. Unterwegs
mit den acht Gesellen lernen die
neuen Lehrlinge die Tätigkeit
des „Anlagen-
mechanikers
für Sanitär-,
H e i z u n g s -
und Klima-
technik“ ken-
nen, wie der
neu geordne-
te Ausbil-
dung s b e r u f
mit denHand-
lungsfeldern
Wassertechnik, Lufttechnik,
Wärmetechnik, Umwelttechnik
und erneuerbare Energien jetzt
lautet.
Stefan findet es besonders span-
nend, komplexe Heizungsanla-
gen aufzubauen und in Betrieb
zu nehmen. Andreas, der bei
seinem Onkel schon einmal in
den Beruf hineingeschnuppert
hatte, weiß heute bereits, dass
er später den Meister machen
möchte. Damit wäre er in bester
Gesellschaft. Rudi Maier er-
zählt, dass vier seiner ehemali-
gen Lehrlinge inzwischen als
Meister zu Mitbewerbern ge-
worden sind. „Wir pflegen wei-
terhin guten Kontakt miteinan-
der...“
Raphael Berresheim möchte
Informationselektroniker,
Fachrichtung Geräte- und
Systemtechnik, werden. Er
wird von Alexander Beraz,
seit anderthalb Jahren Inha-
ber von Radio Thelen in Ko-
blenz, ausgebildet.
Für Raphael ist es der Wunsch-
beruf (s. Kasten rechts). Über
ein Praktikum entdeckte er sei-
ne Liebe zum Beruf. Mittlere
Reife, gute Noten in Mathema-
tik, Physik und
Englisch sind
neben hand-
werklichem
Geschick für
Radio-
u n d
Immer auf der richtigen Wellenlänge
„Ich lerne meinen Wunsch-
beruf: Konditoreifachverkäu-
ferin“, so Natalie Will aus
Polch. Die 18-Jährige kommt
aus Kasachstan und lebt seit
drei Jahren in Deutschland.
„Ich habe über 20 Bewerbun-
gen geschrieben“, erzählt sie.
Sehr aufgeregt sei sie gewe-
sen, als von Bäckermeister
und Konditor Jürgen Sareyko
aus Mayen die Einladung zum
Vorstellungsgespräch kam.
Sie meldete sich bei der HwK
und erzählte dem Ausbildungs-
berater von ihren Bedenken vor
dem ersten Vorstellungsge-
spräch in ihrem Leben. Vor al-
lemsprachliche Probleme
machten sie unsicher.
Er bot ihr an, sie zu
begleiten. Im
Rollenspiel
übten sie
die Situa-
tion und
m e i s -
terten da-
nach die
Hürde.
Schützenhilfe der HwK beim Vorstellungsgespräch
Natalie hat JürgenSareykoüber-
zeugt. „Ichbilde regelmäßig aus,
zwei Lehrlinge pro Jahr. Ich
möchte lernwilligen jungen
Leuten eine berufliche Chance
geben. Dabei zählt die Zuver-
lässigkeit und freundliche Aus-
strahlung des Bewerbers für
mich mehr als das Zeugnis.
Während eines Praktikums te-
sten wir die jungen Leute“, er-
zählt er. Vor 14 Jahren hat
Sareyko das vor 170 Jahren als
Familienunternehmen gegrün-
dete CafeHartel inMayen über-
nommen. Sieben Mitarbeiter,
darunter zwei Lehrlinge, ver-
wöhnen die Gäste mit süßen
Köstlichkeiten und kleinen
Mittagssnacks.
Rudi
Maier mit seinen
beiden Neuen (v.l.): Stefan
Schwinn und Andreas Reßmann.
Natalie
Will
lernt bei
Jürgen Sa-
reyko.
Fernsehtechniker Alexander
Beraz guteVoraussetzungen für
den Lehrbeginn.
Acht Mitarbeiter bilden das
TeamdesUnternehmens, indem
auch der heutige Chef gelernt
und seine Gesellenjahre ver-
bracht hat. „In unserem Hand-
werk hört das Lernen nie auf,
ständige Weiterbildung ist not-
wendig. Das muss jeder wissen,
der im Beruf Fuß fassen möch-
te. Die Lehrlinge spüren dies
schon in der Ausbildung”, sagt
Alexander Beraz.
Raphael Berresheim erlernt
bei Alexander Beraz den Be-
ruf des Informations-
elektronikers.
Über100Handwerksberufe
0261/ 398-323
Über 100 attraktive Ausbil-
dungsberufe gibt es imHand-
werk, einer davon ist der seit
1999 neue Beruf des Infor-
mationselektronikers. Die
frühere Berufsbezeichnung
war Radio- undFernsehtech-
niker. Die rasche Entwick-
lung an den technischen Pro-
dukten selbst, aber auch bei
der Montage und Instandset-
zung der Geräte erfordert in
der Informations- und Tele-
kommunikationstechnik eine
mit dem Trend der Zeit kon-
form gehende Ausbildung.
Im Internet surfen mit dem
Fernsehgerät oder Musik
hören mit dem Computer
wird für immer mehr Men-
schen interessant. Informa-
tionselektroniker warten vor
allem Geräte der Unter-
haltungselektronik und be-
seitigen Störungen direkt
beim Kunden oder in der
Werkstatt.Dabei justieren sie
manuell mechanische Bau-
teile auf hundertstel Milli-
meter genau und arbeiten bei
der Fehlersuche mit elektro-
nischen Systemen.
Informationen zu Fragen
der Ausbildung und zu
den Lehrstellen bei den
HwK-Ausbildungsberatern:
Tel.: 0261/ 398-323
Fax: 0261/ 398-989
E-Mail:
Internet:
Fit durch spezielle Angebote
0261/ 398-323
Die HwKweist auf ihre speziel-
len Angebote für Schulabgän-
ger hin, die der konkreten Vor-
bereitung auf eine Ausbildung
dienen oder schulische Defizite
aufarbeiten. Darüber hinaus bie-
tet die HwK den Betrieben an,
sie bei der Auswahl des geeig-
neten Bewerbers zu unterstüt-
zen. Bei Bedarf werden die Be-
werbungsunterlagen gesichtet
und die Eignung des Bewerbers
für den Beruf getestet.
Weitere Informationen:
Tel.: 0261/ 398-323
Internet:
1...,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21 23
Powered by FlippingBook