Handwerk erleben leicht gemacht Zwei, die ihren Weg ins Handwerk gefunden haben, sind die angehenden Fahrzeuglackierer (im Bild v.r.) Lara Schmitt und Felix Braunsdorf. Vor wenigen Wochen starteten die beiden in das Abenteuer Ausbildung. Im Vorfeld bot ihnendasneueProjekt „Handwerkerleben“ der Handwerkskammer (HwK) Koblenz die Möglichkeit, den Beruf intensiv zu erproben, Erfahrungen zu sammeln und ihren Ausbildungsbetrieb, die Lackiererei der Familie Hürter in Cochem-Brauheck, kennenzulernen. Schnell wurde klar: Kein weiteresUmschauenoder ein zusätzliches Praktikum waren nötig – Lara und Felix fühlten sich hier sofort am richtigen Platz! Schon während eines Auslandsaufenthaltes in ihrerSchulzeit entdeckteLara ihre Vorliebe für kreativesArbeiten. InDenver im US-Bundesstaat Colorado belegte sie einen Kurs in Grafikdesign – und war sofort begeistert. Zurück in Deutschland stellte sich bald die Frage nach der beruflichen Zukunft. „Handwerk hat etwas Beständiges“, zu diesemErgebnis kamsie damals. Heute berichtet die 20-Jährige: „An der Fahrzeuglackiererei macht mir einfach alles Spaß. Bereits während der Projektlaufzeit durften wir tatkräftig helfen, zum Beispiel dabei, die Heckklappe eines VW-Busses auszubeulen und zu spachteln – bevor Grundierung und Lack aufgetragen wurden.“ Mit „wir“ meint Lara sich selbst und ihren damaligen Projekt- und heutigen Azubikollegen Felix. „Manchmal kommt es im Leben anders, als man denkt. Aber man darf sichdavonnicht unterkriegen lassen“, möchte der 21-Jährige andere ermutigen. Nach einem ersten Ausbildungsversuch vor einigen Jahren konnte er in den Projektwochen für sichklären: „DerBeruf des Fahrzeuglackierers ist noch immer genau derRichtige fürmich.UndauchderBetrieb passt perfekt. Hier darf ich mitanpacken und das gemeinsameArbeiten imTeamist klasse!“, erklärt er. „Montieren, Flexen, Schweißen – die Aufgaben gehen weit über die Oberflächenbehandlung hinaus. Besonders gerne arbeite ich mit Farben. Ein Highlight der ersten Wochen war es, einen Kotflügel selbst zu lackieren, um zu üben.“ Die Farbe seiner Wahl? Ein Metallic-Lila, das er selbst aus Restbeständen gemischt hatte. „InunsererWerkstatt sindwir spezialisiert auf Unfallinstandsetzung und Lackierung undbietendasKomplettpaket, inklusivedirekterAbwicklungmit derVersicherung“, erzählt der 27-jährige Andre Hürter (im Bild l.). Trotz seines jungen Alters blickt der Kraftfahrzeugtechnikermeister und -lackierer bereits auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. Abitur, Ausbildung und Meisterfortbildung absolvierte er im Schnelldurchgang – heute ist er die treibendeKraft indemvonseinemVaterReinhard Hürter gegründeten Familienbetrieb. „Unsere Leidenschaft für das Handwerk zeigt sich in unserem hohen Anspruch an die eigeneArbeit –undgenaudasmöchten wir andienächsteGenerationweitergeben. DeshalberhaltenLaraundFelixbei unsvon Anfang an die Möglichkeit, sich – Schritt für Schritt – aktiv einzubringen, anstatt nur zuzuschauen. Beide haben die richtige Einstellung: Fehler sind dazu da, um sich zu verbessern. So wächst man, sowohl beruflich als auch persönlich.“ Kontakt: HRC Hürter Reinhard GmbH & Co. KG Tel. 02671 9187 610 www.hrc-cochem.de Karriere-Kickstart im Handwerk Das Projekt „Handwerkerleben“ lässt junge Menschen im Verlauf eines ganzen Jahres verschiedene Ausbildungsberufe im Handwerk praktisch kennenlernen. DasneueAngebot derHandwerkskammer (HwK)Koblenz bietet Jugendlichen die einmalige Gelegenheit, bei bis zu vier begleiteten Praktika mit einer Dauer von maximal drei Monaten vielseitige Einblicke in unterschiedliche Handwerksberufe zu erhalten und sich dabei sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln – und zwar sorgenfrei! Nicht nur übernimmt die HwK die Gesamtkoordination, sorgt für ein perfektes Matching von Teilnehmern und Handwerksbetrieben und betreut beide Seiten während der gesamten Projektlaufzeit. Auch das monatliche Taschengeld von 470 Euro erlaubt es den angehenden Nachwuchskräften, sich vollkommen auf die Praxiserfahrung zu konzentrieren. In welchem Handwerk genau? Das entscheiden sie selbst. Sei es im Bau-, Elektro-, Sanitär-, Metall- oder auch im kreativen Bereich wie im Maler- oder Tischlerhandwerk, indenGesundheitsgewerben wie der Augenoptik, Zahntechnik, Hörakustik oder Orthopädietechnik und vielen mehr – die Praktika sind sowohl abwechslungsreich als auch praxisnah angelegt und vermitteln ein realistisches Bild der verschiedenen Berufsfelder im Handwerk. AuchBetriebeprofitierenvon ihrerTeilnahme. Sieerhalten direkten Kontakt zu den motivierten Auszubildenden von morgen, können junge Talente frühzeitig kennenlernen und für ihr Handwerk begeistern. Gleichzeitig steigern sie ihre Attraktivität als Ausbildungsbetrieb und erhöhen ihre Sichtbarkeit im Ausbildungsmarkt. Anmeldung: Ausbildungsberatung der HwK Koblenz, Tel. 0261 398 333, handwerkerleben@ hwk-koblenz.de, www.handwerkerleben.de 23 Das Handwerk im nördlichen Rheinland-Pfalz: 12.500+ Ausbildungsbetriebe, 8.000+ Auszubildende, 1.000+ offene Lehrstellen – Anzahl der Möglichkeiten? Unendlich!
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