Handwerk Special Nr. 250 vom 17.05.2025

Ende der Besatzungszeit und Fragen zur Zukunft DieandieHandwerkskammerKoblenzübermittelteDrahtung kamvomReichspräsidenten vonHindenburg persönlich, der sichalsEhrenmeister desHandwerksherzlichbedankte für die „inder schwerstenZeit undNot geleistete opfervolleArbeit.“ Jahr 1930 ANZEIGEN Vorausgegangen war der Abzug alliierter Truppen aus der 2. Besatzungszone, zu der auchKoblenz zählte, und Hindenburg schloss mit Worten der Hoffnung, „das Handwerk wird die heiß ersehnte Freiheit benutzen zumWiederaufbau der deutschen Wirtschaft.“Dochkurze Zeit später schlug Heinr ich Ot to als hauptamtlicher Leiter der Handwerkskammer nachdenkliche Wortemit Blick auf denZustand desHandwerks an: „Traurig sieht es in vielen Betrieben aus. Arbeit ist nicht vorhanden. Rücklagen fehlen. Ist dasWohlfahrtsamt letztenEndesHelfer in der Not?“ Die Betriebszahlen stiegen zwar in dieser Zeit um2.000 auf 21.000 – auchweil zum31. Dezember 1929 der Aufbau der Handwerksrolle abgeschlossen wurde und damit erstmals eine solide Registrierung aller Handwerksbetriebe vorlag.Vorausgegangenwar derVersand eines Fragebogens, bei dessen „AusfüllungBürgermeistereienundPolizei gegen eine bestimmte Vergütung herangezogen wurden.“ 2.400 Mark ließ sich die Handwerkskammer das kosten. Dochmit derwirtschaftlichenNotAnfang1930 stiegdieZahl der bei der HwK registrierten Betriebe auch, weil angestellte Mitarbeiter in eigenständiger Arbeit als Einmannbetrieb ihr Glück suchten. Gerade einmal 21,4Prozent allerHandwerksbetriebe wurden durch einen Meister geleitet. Folgerichtig fiel in dieser Zeit die Zahl der Lehrlinge auf unter 4.000. In ihrer 57. Vollversammlung am 24. März 1930 wird gar eine geregelte „Beschränkung der Lehrlingshaltung“ durch Vertreter verschiedener Berufsgruppen gefordert. Das Ziel war, der steigenden Arbeitslosigkeit so entgegenzuwirken. DiewirtschaftlicheLagewurde geprägt vonKrisendesBergbaus, der Landwirtschaft, aber auch einem hohen Druck an denKapitalmärktenund „ungünstigenFinanzverhältnissen“. Zusätzlichwar dieZahlungsbereitschaft derKunden schlecht und viele öffentliche Aufträge wurden an „Tagelöhner“ und nicht an das Fachhandwerk vergeben, wie die Handwerkskammer kritisierte. Deren Vorstand war besorgt mit Blick auf die hohe Arbeitslosigkeit und deren mögliche politische Folgen. Am 14. September standen Reichstagswahlen an… Denen stelltedieHandwerkskammer einedeutlicheBotschaft voraus: „Jeder Handwerksmeister, jede Meisterin, jeder wahlberechtigteAngehörige desHandwerksmusswählen!“, damit das Handwerk „nicht gleichgestellt wird mit den Ehrlosen, denEntmündigten und denGeisteskranken.“Auch die Frage, wer zuwählen sei, wurde beantwortet: „Nur dieListen der mittelstandsfreundlichen Parteien.“ 22 Abgeordnete des nächsten Reichstages werden Vertreter des Handwerks sein, darunter weder NSDAP- noch KPD-Mitglieder. Aus den Wahlen ging die NSDAP (+ 15,5 %; gesamt 18,3 %) als große Siegerin hervor und wurde hinter der SPD (- 5,3 % / gesamt 24,5 %) zweitstärkste Kraft im Reichstag. Auch die KPD konnte Stimmen gut machen, die Parteien der Mitte verloren in einer Wahl mit sehr hoher Beteiligung. Heinrich Otto kommentierte das imRahmen der 58. Vollversammlung am 10. Oktober 1930: „Das passendste Bild von der Notlage der deutschen Wirtschaft gibt das Ergebnis der Reichstagswahlen. Bemerkenswert ist die Schwächung der Mitte und eine ausgesprochene Stärkung der extremen Parteien von linksund rechts.AußergewöhnlicheNotständeverwerfeneine ruhige Politik der Mitte, sie suchen im Extremen ihr Heil.“ 09 Im Juli 1930 besuchte Reichspräsident von Hindenburg Koblenz. Teil des Programms war auch ein Halt an der Handwerkskammer Koblenz, deren Gebäude am Kaiser-Wilhelm-Ring 31 und 33 im Hintergrund zu sehen sind. Das erste, 1909 eröffnete, kammereigene Gebäude stand in der Koblenzer Rizzastraße. Im 2. Weltkrieg wurde es komplett zerstört, anschließend durch einen Neubau ersetzt. I In der Aue 14 • 55627 Merxheim • Tel.: 06754 9200-0 info@schneider-bau.com • www.schneider-bau.com Gemeinsam Zukunft Schneider`n Schneider Bau Waldstraße 1 · 55469 Oppertshausen Tel. 06761/4815 · Fax 06761/12676 HAUSTECHNIK GMBH Heizung Elektro Sanitär Wir gratulieren zum 125-jährigen Jubiläum! Koblenz-Ehrenbreitstein Humboldtstraße 132 Tel. (02 61) 7 51 97 www.höhne-koblenz.de Möbelhaus & Schreinerei 55626 BUNDENBACH HAUPTSTRASSE 13 TELEFON: 0 65 44/85 06 MOBIL: 0152 / 09 19 76 00 BAECKEREI-WENZ@WEB.DE WWW.BAECKEREI-WENZ.DE INHABERIN: JENNIFER WENZ-PETRY Herzlichen Glückwunsch!

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