Deutschlands schnellster Elektroniker Das dritte Lehrjahr ist fast geschafft und dieGesellenprüfungbereits inSicht.Wenn Cedric als Elektroniker mit der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik zum Werkzeuggreift, ist höchsteKonzentration und präzises Arbeiten gefordert. Strom verzeiht keine Fehler. Im Motorsport ist es kaum anders. Präzision, Kondition, Erfahrung und Talent sind eine gute Kombination für Erfolg. Fehler enden im Kiesbett, manchmal auf dem Dach. Auch das hat Cedric bereits erlebt. 2016 startete er in seine „erste richtige Motorsportsaison“. Damals, 11 Jahre jung, fuhr er Kart. Vier Jahre später war er in die „ersteBundesliga“ desKartsports aufgestiegen. Kontinuierlich entwickelte sich seineMotorsportkarriere, Erfolgeund Rückschläge eingeschlossen. Podiumsplätze und Pole-Positions zählten dazu wie auch die Meisterschaft im ADAC Tourenwagen JuniorCup, eingebrochener Arm ebenso. Doch irgendwann standeineweitereFrage im Raum: wie geht es nach der Schule beruflichweiter?FamilieFuchs betreibt in Holzappel eingroßesElektrounternehmen. Chef ist Cedrics Vater Thomas Fuchs, selbst leidenschaftlicher Rallyefahrer. Was naheliegend erschien, wurde bewusst ausgeschlossen. „Wenn Du mehr lernen möchtest, als wir Dir beibringen können, geh woanders hin, waren die Worte meines Vaters“, erinnert sich Cedric, als er den Wunsch einer Ausbildung zum Elektroniker äußerte. So ging er – handwerklich eine Regel mit Tradition – in die Fremde. Bei Elektrotechnik Mallm im 15 Kilometer entfernten Dreikirchen wurde der Ausbildungsvertrag unterschrieben. „Schon in der ersten Woche bat ich um Freistellung für denFreitag, da einRennen anstand“, erzählt Cedric und weiß ganz genau: das ist der Albtraum für einenAusbildungsbetrieb. Doch Roger Mallm gab sein Okay – nicht zum letzten Mal. „Wir müssen ihmeinenRiesendankaussprechen für die gezeigte Unterstützung“, sagt die ganze Familie Fuchs. Rennsport ist hier Familiensache. Und damit wären wir beim zweiten Leben. Das spielt sich momentan in einem Mercedes AMG GT4 mit 500 PS und fast 300 km/h Spitze in der Rennserie „ADAC GT4 Germany“ ab. Cedric fährt für das erfolgreiche Team „SR Motorsport by Schnitzelalm“ im Rahmenprogramm der DTM. Die Rennen werden sogar im Internet übertragen. Doch nicht nur im Auto bei den Rennen ist Cedric Motorsportler. Kontakte: Mallm Elektrotechnik GmbH Tel. 06435 543 711 www. elektro-mallm.de Elektro Fuchs Tel. 06439 900 010 www. fuchselektro.de Foto: privat Cedric Fuchs aus Holzappel führt zwei Leben. In einem ist der 19-Jährige Elektroniker in Ausbildung, im anderen Rennfahrer. 70 Cedric Fuchs in seinem 500-PS- Rennfahrzeug (großes Bild oben) führt (mindestens) zwei Leben – eines als E-Handwerker (kleines Bild rechts), ein weiteres als Motorsportler. Täglich wird am Simulator trainiert, außerdem die sportliche Fitness und sogar die körperliche Koordination. Zeit für andere Freizeitbeschäftigungen bleibt da kaum. „Natürlich ist mein Ziel, Profi-Fahrer zu werden. Doch ich bin Realist. Viele wollen das werden, manche schaffen es. Insofern ist eineBerufsausbildung sicherlich vernünftig und ich haltemir Optionen offen.“ Selbst die Übernahme des Familienunternehmens nach einer Meisterprüfung wäre eine. Manchmal greifen die beiden Leben ineinander, so, als sich Cedric für den ganz normalen Führerschein bei einer Fahrschule anmeldete. Da fuhr er längst Rennen. „Das war schon komisch, als der Fahrlehrer in der ersten Stunde sagte: nur anfahren und lenken, den Rest mache ich.“ Tatsächlich musste sich Fahrschüler Cedric arg bremsen, denn die Rennfahrer-Gene im Blut lassen sich nicht auf Knopfdruck ausschalten. Auch im Kollegenkreis sind die Einsätze von Deutschlands schnellstemElektroniker imMallm-Firmenwagen Ansichtssache. Der eine mag es etwas flotter, der andere fährt lieber selbst. Doch sicher ist man mit Cedric Fuchs am Steuer in jedem Fall unterwegs, denn mehr Fahrpraxis mit 19 Jahren geht kaum…
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