Handwerk Special Nr. 250 vom 17.05.2025

Foto: privat Rund um den Kirchturm ... Ob es Philipp Reinhard im Jahr 1888 bewusstwar, dass ermit derGründung seines Dachdeckerbetriebs inOberhonnefeldden Grundsteinfür eine langeFamilientradition legenwürde?VonPhilippzuWilli zuHorst wurdedasUnternehmenweitergegeben,bis Udo Reinhard (Bild oben, Mitte) Anfang der 1990er Jahre die Nachfolge antrat. NebenderkaufmännischenVerstärkungdurch Ehefrau Elke (Bild oben, rechts) verlässt sich der 64-jährige Dachdeckermeister dabei insbesondere auf seinenSohn Jannik (Bildoben, links).Währendder 27-Jährige derzeit seine Meisterausbildung um die Fortbildung zum Betriebswirt nach der Handwerksordnung bei der Handwerkskammer Koblenz erweitert, ist er bereits fest im Familienbetrieb eingebunden und übernimmt als Prokurist verantwortungsvolle Aufgaben. Die Betriebsübergabe an ihn–unddamit indieHändeder fünftenGeneration – ist für das nächste Jahr geplant. Dabei hat sich seit Betriebsgründung im Jahr 1888 das Berufsbild des Dachdeckerhandwerks sichtlich verändert. Die Zeiten, indenenWilliReinhard(oberesFotorechts, in der Mitte mit Pfeife) Schieferplatten mit zusammengeknoteten Kordeln über Holzgerüste auf die Dächer trug, gehören im Sinne der Arbeitssicherheit der Vergangenheit an. Auch die Tage, an denen HorstReinhardbei bekanntenHofbesitzern in der Umgebung Leitern deponierte und diese mit dem Fahrrad zu den nahegelegenen Baustellen fuhr, sind längst passé. Und doch kann sich Udo Reinhard heute noch gut an den ersten Firmenwagen zurückerinnern, „der ab 1955 den Arbeitsweg und den Transport von Materialien erheblich erleichterte. Genug Leistung, schwere Lasten zu ziehen, hatte der VWKäfer (mittleres, rechtes Foto, mit Willi Reinhard links und Horst Reinhard) allerdings noch nicht. Und so ließen wir den ersten Schrägaufzug des Betriebs, ein eisernes Schlachtross, in den 60ern das eine oder andere Mal ungenutzt stehen, weswegen die Ziegel nach wie vor überwiegend von Hand auf die Dächer gelangten.“ Heute sieht das ganz anders aus: TechnischeStandards undmoderneMaschinenwiedieCNC-gesteuerteSchwenkbiegemaschine, Schrägaufzüge ausAluminium, LeichtkräneundeinLastenkranunterstützendieFamilie Reinhard und ihr mittlerweile 15-köpfiges Team bei der erfolgreichen Abwicklung ihrer Baustellen in der Region, manchmal sogar im Ausland. Dort setzen sie die Wünsche ihrer Auftraggeber um, die sich im Laufe der Zeit ebensowandeltenwie dieArbeitsbedingungen. „Schiefer, Faserzementplatten, Tonziegel und viele mehr – einige Materialien sind noch heute gefragt, andere Baustoffe kamen und gingen. Neben den derzeit beliebten Falz- oder Flachdächern prägen aktuell Schlagworte wie ‚Begrünung‘ und ‚Photovoltaik‘ unser Gewerk“, erklärt Udo Reinhard, der mit den vielschichtigen Veränderungen in seinem Berufsfeld stets Schritt hielt und nun auch als Klimahandwerker die Umsetzung der Energiewende begleitend unterstützt. Kontakt: H. Reinhard Bedachungs GmbH Tel. 02634 956 103 www. bedachungen- reinhard.de „Das Handwerk“ gibt Vollgas Außerhalb seines Arbeitsalltags fährt Dachdeckermeister Jannik Reinhard regelmäßig Rennen auf dem Nürburgring und hat „Das Handwerk“ immer dabei. Wenn Dachdeckermeister Jannik Reinhard in seiner Freizeit mit mehr als 200 km/h über den Nürburgring fegt, gibt auch „Das Handwerk“ Vollgas – als farbenfroher Kampagnen-Schriftzug auf dem Heckspoiler und Logo der Handwerkskammer (HwK) Koblenz auf der Motorhaube. Einen Einblick, wie viel Handwerk tatsächlich dahintersteckt, gewährte der 27-Jährige aus Horhausen Ende letzten Jahres den angehendenKraftfahrzeugtechnikermeistern, die zuder Zeit ihreMeisterausbildungbei der HwKKoblenz absolvierten.Direkt amBMW-Rennwagen aus demRennstall „Up2Race“erfolgte indenHwK-Werkstätten ein ausführlicher Austausch zum Vermessen und den Unterschieden von Straßen- und Rennfahrzeugen. ...und heute weit über die Region hinaus, führt die Familie Reinhard ihren Dachdeckerbetrieb seit dem Gründungsjahr 1888 zielgerichtet in die Zukunft. 44 Foto: privat

RkJQdWJsaXNoZXIy NzU4Mzk=