Handwerk Special Nr. 250 vom 17.05.2025

42 ANZEIGEN Die Walz: Eine „fixe Den Brauch der Wanderschaft gibt es seit dem Mittelalter. Bis heute wird er – mit all seinen Regeln – am Leben erhalten. Zimmerer auf der Walz fallen in ihrer traditionellen Kluft, ausgestattet mit Wanderstab und Kleiderbündel sofort auf. Sie erhalten eine Tradition am Leben, die es seit dem Mittelalter gibt. Sie gilt bis heute als eine besondere Möglichkeit, das Können im Zimmerer-Handwerk nach dem Abschluss der Lehre zu perfektionieren und sich dabei nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterzuentwickeln. Regelmäßig klopfen Wandergesellen auch in der Verwaltung der Handwerkskammer Koblenz (siehe Bild) an die Tür und dann mit ihrem „Stenz“ kräftig auf den Boden, denn die HwK unterstützt sie mit einem kleinen Salär und bescheinigt den Besuch in ihrem Wanderbuch. So ist es Brauch – und Bräuche gibt es rund um die Walz viele. Hier ist ein kleiner Überblick: DieWalzmussmindestens drei Jahre und einen Tag dauern. In dieser Zeit dürfen sich die Zimmerergesellen ihrem Heimatort nicht näher als 50 Kilometer nähern und auf der Walz müssen sie unabhängig leben. Sie dürfen also keine öffentlichen Verkehrsmittel oder Mobiltelefone nutzen,müssenzuFußoder perAnhalter reisen, dürfen kein eigenes Geld mit sich führen, sondern müssen den Lebensunterhalt durch ihre Arbeit unterwegs verdienen. Zimmerer auf der Walz sind verpflichtet, das besagte „Wanderbuch“ zu führen. Dort halten sie berufliche und persönliche Erlebnisse fest. Außerdem sammeln sie darin Stempel und Empfehlungen von Betrieben, für die sie arbeiten. DasWanderbuch dokumentiert so als wertvollesDokument dieFähigkeiten und beruflichen Stationen des Besitzers. Außerdemverpflichten sich die Gesellen auf derWalz zuEhrbarkeit, Achtung vor der Ehre der MitmenschenundGewaltlosigkeit. Auchdie traditionelle Tracht ist vorgegeben und steckt voller Symbole: Der „Stenz“, ein Wanderstab, symbolisiert die Zugehörigkeit zur Handwerkerzunft und dient als Werkzeug. Auchder schwarzeZimmermannshut repräsentiert den Beruf, Stolz und Fachwissen sowie Zugehörigkeit zur Zunft. Die Zunfthose mit ihrem großen Schlag dient der Sicherheit bei der Arbeit, denn der Schlag verhindert, dass Späne oder Nägel in die Schuhe gelangen. Das „Charlottenburger“ ist ein zum Bündel gebundenes Stofftuch. Was der Zimmerer mit sich tragen will, muss dort hineinpassen. Als Schmuck ist nur ein Ohrring erlaubt, der – zumindest laut alter Tradition – ins Ohr genagelt wird. Übrigens: Früher wurde dem Wandergesellenbei unehrbaremVerhalten dieserOhrring herausgerissen. Er galt fortan als „Schlitzohr“. Informationen zur Walz: www.zunft.de/ magazin/auf-derwalz Die Gesellenwanderung „Walz“ ist immaterielles Kulturerbe in Deutschland und wird heute noch in mehr als zehn Gewerken, insbesondere der Bauhandwerke, praktiziert. I Es berät Sie gerne unser Steinmetzmeister Stefan Schlosser! Erleben Sie mit uns die Vielfalt des Natursteins Grabmale · Treppen · Bäder · Fliesen · Küchen · etc. Im Knappestück | 56379 Holzappel Tel. 06439/7895 | Fax 06439/1581 E-Mail: info@esteraunaturstein.de www.esteraunatursteine.de Herzlichen Glückwunsch! Wir gratulieren der Handwerkskammer Koblenz zum 125-jährigen Jubiläum! Die Mitglieder der Installateur- & HeizungsbauerInnung Simmern www.schmaeler-wenz.de Idar-Oberstein Tel. 06784 2112 MÖBELUNIKATE & INNENAUSBAU AUS LIEBE ZUM HANDWERK Wir fertigen hochwertige Möbelunikate aus dem RohstoffHolz und verbinden handwerkliche Tradition mit moderner Ästhetik und Technik. Ebenso restaurieren und reparieren wir natürlich auch Böden, Türen und Fenster direkt bei Ihnen vor Ort. KONTAKT UNTERI Tel. 02652 9397522 I M. 0160-991 795 81 info@holzmanufaktur-rawert.de I www.holzmanufaktur-rawert.de Bild: Louisa Schmitz

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