Im Jahr 2000 beging die Handwerkskammer (HwK) Koblenz ihr Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen. Dazu gab sie anschließend eine umfangreiche Chronik mit demTitel „100Jahreundmehr“heraus. Auf 400 Seiten ist dort die Geschichte eines HwK-Jahrhunderts ausführlich beschrieben. Mit diesem vorliegendenWissen verzichtet die HwK bewusst darauf, zum 125. Jubiläum nochmals die gesamte Geschichte aufzuarbeiten, sondern wählt für das erste Jahrhundert Jahrzehntdarstellungen (auf den vorherigen Seiten dieser Ausgabe) und stellt die Jahre ab 2001 auf den kommenden Seiten kurz und prägnant in Bild und Text vor. Den Start macht das Jahr 2001, in dem es im April hieß: „7 Tage voll der Hammer“ – unter diesem Motto fand vom 27. April bis 3. Mai die achte Auflage der „MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Koblenz“ statt. 70.000 Menschen besuchten die Veranstaltung mit 480 Ausstellern aus 25 Ländern. Messe-Premiere war 1987. Im Zweijahresrhythmus fand seitdemdiese in ihrerArt bundesweit einmaligeVeranstaltung statt, denn siewurde komplett vonder Handwerkskammer Koblenz vorbereitet und durchgeführt – eine logistische wie auch personelle Herausforderung, für die viele HwK-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz aufs Messegelände verlegten. Die Chronik „100 Jahre und mehr“ wurde im Nachgang des Jubiläumsjahres durch Präsident Karl-Heinz Scherhag und HauptgeschäftsführerKarl-JürgenWilbert vorgestellt. Auf 400 Seiten beschrieb sie die Geschichte des Handwerks und der Kammer, entwarf darüber hinaus auch Visionen für eine weitere Entwicklung. 6.000 Schüler, Lehrer und Eltern kamen imSeptember zumgroßen Schulfest in die HwK-Zentren der August-Horch-Straße. Die Veranstaltung war Teil der Nachwuchswerbung und machte „live“ Werbung für das Handwerk. Geschichte eines Häuser-Ensembles: 1924 wurde das heutige „Medien-Haus“ (im oberen Bild), in dem sich das HwKCity-Büro befand, gebaut. 2001 erfolgte der Umbau. 1925 wurde das HwK-Kammergebäude gebaut. Heute befindet sich dort die Verwaltungszentrale der Handwerkskammer Koblenz. 1981 wurde es umgebaut und durch den Neubau des Akademiegebäudes ergänzt. Das neue HwK-City-Büro wurde im November des Jahres 2001 feierlich eröffnet: Nach umfangreichen Umbau- und Modernisierungsarbeiten wurde das 1924 errichtete HwK-Gebäude im FriedrichEbert-Ring 31 als neues Beratungs- und Dienstleistungszentrum sowie Medienhaus eingeweiht. Außerdem: Lehrer entdecken ihre handwerklichen Talente: Zum 25. Mal fanden Ende November die Lehrer-Informationstage mit mehr als 100 teilnehmenden Pädagogen statt. Teil der Veranstaltung war dabei auch ein Praxistag, bei dem Lehrer zuHandwerkernwurden.Diedabei gemachten Erfahrungen sollten später dann im Sinne der Berufsberatung an den Schulen genutzt werden. Zeitstrahl mit Bildergalerie zur Geschichte der HwK Koblenz: 125jahre.hwkkoblenz.de Foto:Jarmusch 125 Jahre HwK Koblenz werden in einer fotografischen Zeitreise präsentiert – auf den nächsten Seiten mit dem Fokus auf die Jahre ab 2001. Handwerk kann auch nullen! Das Jahr des 100. Geburtstages der Handwerkskammer Koblenz war zugleich auch ein Jahrtausendsprung, für den manche Experten einen EDV-Kollaps vorausgesagt hatten. Viele rechnergestützte Systeme seien inGefahr, mit dem Datumssprung von 99 auf 00 nicht klar zu kommen. Betroffen wären EDV-basierte Bearbeitungsverfahren, auch in Handwerksbetrieben. Doch der große Blackout im Nullerjahr blieb aus und das Jubiläumsjahr begann ohne Zwischenfälle. Geplant waren dafür mehrere Veranstaltungen mit dem Jahrhundertereignis Handwerkskammer im Mittelpunkt. Der Neujahrsempfang imKurfürstlichen Schlossmit historischer Modenschau und einer filmischen Reise durch das 20. Jahrhundert bildete den Auftakt. 1.500 Gäste erlebten den Einsatz riesiger Projektionswände, Lasertechnik und ein für die damalige Zeit spektakuläres Großaufgebot an Computern. Mit dem „Markt der Möglichkeiten“ am 18. und 19. März schloss sich eine weitere Großveranstaltung an, ebenso wie die Meisterfeier am 9. April, der eine Präsentation aller deutschen Handwerkskammern auf dem Berliner Gendarmenmarkt Anfang Juni folgte. Bundespräsident Johannes Rau war der prominenteste Besucher am Koblenzer Ausstellungsstand. Zum großen Koblenzer Handwerksfest am10. September kamen 70.000Besucher. Einen durchaus festlichen Rahmen mit großem Aufwand setzte dann die Jubiläumsausstellung vom25. August bis 1. Oktober im Kurfürstlichen Schloss zu Koblenz unter dem Titel „Miteinander: Leben, Wohnen, Arbeiten“. Die HwK zählte zu diesem Zeitpunkt 17.288 Mitgliedsbetriebe, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 140 Unternehmen darstellt. 2.204 Unternehmen wurden von Frauen geführt (zum Vergleich 1980: 1.201), insgesamt waren 150.000 Menschen in Kammerbetrieben beschäftigt. Damals ein großes Thema: Präsenz im Internet! 46 Prozent der Betriebe informieren im Rahmen eines Konjunkturberichts über einen eigenen Internetauftritt, 53 % geben an, das neue Medium im Unternehmensalltag zu nutzen. Und auch die HwK – seit 1997 mit www.hwk-koblenz.de im Netz weltweit vertreten – baut ihr Angebot ständig aus und bindet dabei auch die Handwerksbetriebe ein, so über die neueOnline-Datenbankwww.handwerks-netz.de. Neuland wirdüber eineOnline-Ausbildungauch imFriseurhandwerk beschritten – das ganze nennt sich Telelearning. Doch auch mit „alten“ Techniken macht die HwK Schlagzeilen: vor 2000 Jahren erfunden, bauen Ausbildungsmeister im Zimmererhandwerk zusammen mit Lehrlingen im Rahmen der ÜLU nach historischen Plänen eine römische Pfahlramme nach, die ihren ersten Einsatz 55 v. Chr. hatte und den Brückenbau der Römer über den Rhein ermög- lichte. Ihren Probelauf erlebte die Holzkonstruktion auf der „MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Koblenz“. Um deren Zukunft geht es beimAnkauf eines Grundstücks am Wallersheimer Kreisel: Die HwK-Vollversammlung beschließt als Investition in die Zukunft den Kauf eines unmittelbar an das Messegelände angrenzenden Grundstücks. Ziel ist es, hier ein Messe- und Kongresszentrum zu etablieren. Vom25. August bis 1. Oktober ist dasKurfürstliche Schloss die großeBühne fürsHandwerk und dieHandwerkskammer Koblenz. Die Ausstellung „Miteinander: Leben, Wohnen, Arbeiten“ präsentiert Handwerk aus 100 Jahren, der Gegenwart und wirft mit der Darstellung neuer Techniken und Trends einen Blick in die Zukunft. Heute kaum zu glauben: eine Sensationsnachricht ist die Akquise von 590 zusätzlichen Ausbildungsstellen im Handwerk durch die HwK-Berater. In Zeiten vieler Schulabgänger und vergleichsweise wenig freier Lehrstellen wird seitens der Bundesregierung sogar über eine Ausbildungsplatzabgabe nachgedacht. Zahlen sollen Betriebe ohne Lehrling. In den zurückliegenden 25 Jahren ist die Situation am Ausbildungsmarkt somit komplett gekippt. Jahr für Jahr in die Zukunft Jahr 2000 18 Jahr 2001
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